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nochmalige Kardioversion oder Herzschrittmacher?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

22.05.2011 | 07:29 Uhr

Hallo und guten Tag.

Meine Mama liegt seit Freitag in der Herzklinik. Sie hat bereits 2 Kardioversionen bekommen. Ihr Blutdruck schwankt ständig zwischen Tachy - und Bradykartie, ebenso der Puls, mal hoch, mal tief, so dass sie ins Vorhofflimmern kommt. Jetzt steht die 3. bzw. ein Herzschrittmacher an. Wie sind eure Erfahrungen? Was ist besser? Eine nochmalige Kardioversion, die bei ihr ca. 6 Monate hält oder lieber gleich ein Herzschrittmacher? Ich habe von dem Herzschrittmacher Reply DR von der Firma Sorin Group gelesen. Er soll gut sein, weil hochwertig verarbeitet. Kann mir auch hierzu jemand von euch berichten?

Ich danke schon im voraus für die Antworten.

Liebe Grüße

Heather :-)

...ich mache mir große Sorgen um meine Mama...erst letzten Samstag haben wir ihren 60. Geburtstag gefeiert und keiner mag ein "Fest" in schwarzer Kleidung in der nächsten Zeit haben...

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22.05.2011, 07:49 Uhr
Antwort
Hallo Heather,
zuerst mal tuts mir leid dass es Deiner Mutter nicht gut geht.
Eine Indikation zwischen entweder Schrittmacher oder Kardioversion, welche mit 6 monaten ja rel. lang gehalten hat, kenne ich so nicht. Entweder brnötigt sie aus ärztlicher Sicht einen Schrittmacher wenn ihr Herzschlag zu langsam wird, oder sie benötigt eine Rhythmisierung welche über einen cardioversion denkbar wäre. Beides, sind ärztliche indikationen bei zugrundeliegeden Problemen und keine Entscheidung welche Ihr (alleine) treffen könnt/müßt.
Für beides müssen gute Argumente vorhanden sein.
Ich selber habe 6 Cardioversionen in den letzten 6 Jahren hinter mir, da gibt es ausser den Risiken die jeder Eingriff hat wenig was gegen eine Wiederholung spricht. Aber mir scheint, wenn Du von Puls hoch und niedrig spricht dafür dass das Problem vielschichtiger/komplexer ist, eine Kardioversion um momentan "Ruhe" zu bekommen und wenn Indikation dazu besteht einen Schrittmacher zusätzlich wäre dann natürlich denkbar. Lasst es Euch in Ruhe nochmals erklären, schreibt Euch die Fragen die Ihr habt vorher auf um im Gespräch vorbereitet zu sein, und hinterher um alles nochmals überdenken zu können.
Mach Dir mal nicht zu viele Sorgen, sie ist ja jetzt in professionellen Händen!
Bezüglich des Schrittmachers kann ich Dir nichts sagen, wie kommst Du auf dieses Modell (von den behandelnden Ärzten angesprochen oder selbst recherchiert?)
LG
Martin
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22.05.2011, 08:01 Uhr
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Hallo Martin,

hab herzlichen Dank für deinen Beitrag.

Mama hat schon sehr lange die Probleme, die ich beschrieb. Sie geht immer erst spät zum Arzt, wenn so gar nichts mehr geht und sie nur liegen kann. Und ich denke, dass es sinnvoll wäre, wenn ihr Herz die Impulse über einen Schrittmacher bekommen würde. Ich bin auch noch ziemlich neu in diesem Gebiet mit Herzerkrankungen, da sie immer alles selbst regeln wollte, aber ich passe auf sie auf. Sie ist ein selbständiger Mensch und will immer alles alleine machen. Und endlich nimmt sie Hilfe an, worüber ich froh bin.

Von dem Herzschrittmacher habe ich immer wieder gelesen und da ich mich ungern auf die Aussagen der Ärzte verlasse, was da ein gutes Modell ist, weil ich weiss, das Ärzte profitieren durch die Pharmaindustrie...bei einem Modell mehr, bei dem anderen weniger Provision bekommen...und wenn ein Herzschrittmacher, dann will ich das Beste für sie.

Ich werde selbst mit dem Arzt reden am Montag.

LG

Heather :-)

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22.05.2011, 08:23 Uhr
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Halo Heather,
dass man mit einem Schrittmacher scheinbar alles regeln kann denken meine Bekannten / Freunde (nicht Mediziner) auch gerne, aber das ist nur (leider) nicht so. Es gibt klare Indikationen, Überleitungsstörungen bei denen der Herschlag zu langsam wird, schnelle Rhythmusstörungen bei denen man anders die Herzfrequenz nicht in den Griff bekommt und dann die Leitungsbahnen kappt und nen Schrittmacher einsetzt u.äh.. Aber gerade bei letzterem gibt es medikamentös noch so einiges bevor als letzte Möglichkeit der Schrittmacher kommt. Frage erst mal die Ärzte was Deine Mutter hat, dann kannst Du Dich belesen und weite fragen, frage was geplant oder empfohlen wird. Und glaube mir gerade für Nichtmediziner ist alles was mit Herz zu tun hat erst mal sehr bedrohlich, in der Realität gibt es da vieles was wohl sehr lästig aber nicht gefährlich ist, also Kopf hoch, Frage die behandelnden Ärzte /Schwestern /Pfleger und versuch Dir ein Bild zu machen.
LG
Marti
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22.05.2011, 10:11 Uhr
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Hi Martin,

sie wird morgen noch eine weitere Kardioversion erhalten und meine Schwester, unser Papa und ich werden darauf achten, dass sie täglich ihre Tabletten nimmt...und wenn es ist, dass wir dabei sind. Es hat hier keiner mehr Lust, sich zuviel Angst um sie zu machen. Wir kümmern uns gern. Allerdings müssen dann auch die Medikamente genommen werden, damit sie nicht mehr so schnell wieder in der Lage ist, wie jetzt. Und Beta-Blocker eigenmächtig absetzen ist keine wirkliche Lösung.

Hab alle einen schönen Sonntag.

LG

Heather :-)

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22.05.2011, 23:06 Uhr
Kommentar
Hallo!
Ich stimme da Martin voll und ganz zu und muss auch sagen: der Herzschrittmacher kann nur was gegen einen zu langsamen Herzschlag tun. Bei Vorhofflimmern ist er überfordert bzw. wird einfach vom Flimmern überholt/ausgeschaltet, es sei denn, es kommt eine AV-Knoten-Ablation dazu. Wenn die Ärzte nicht gut medikamentieren können, weil der Puls deiner Mutter droht zu langsam zu werden, kann ein Schrittmacher nach unten hin absichern, aber gegen die Tachykardien kann er gar nichts tun, d.h. sie muss weiter Medikamente nehmen und es muss weiterhin jemand darauf achten, dass sie das auch wirklich tut.
Ich habe einen Sorin Group Reply DR und kann nicht bestätigen, dass du schreibst, davon würde man überall hören und lesen. Der Schrittmacher ist super, das auf jeden Fall, aber er ist alles, alles andere als bekannt. Und all die Vorteile, die er bietet, nützen im Fall deiner Mutter nichts. Sie hat keine AV-Blockierungen und keine fehlende Frequenzanpassung, so wie ich dich verstehe. Womit dieser Schrittmacher aber besonders glänzt ist eine Frequenzanpassung mit zwei Sensoren und ein Modus, der ventrikuläre Stimulationen bei AV-Blockierungen minimiert. Bei einer medikamentös bedingten Sinusbradykardie, wäre allenfalls die Frequenzanpassung wichtig. ABER: Deine Mutter ist ja schon in einem höheren Alter und daher sowieso weniger aktiv, d.h. da tut es auch eine Anpassung durch einen Sensor. Die mit zwei Sensoren ist für junge, besonders aktive Patienten gedacht.
Alles Gute!
Inga
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