Avatar

erholung nach katheterablation

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

13.01.2011 | 13:29 Uhr

Hallo,

ich habe mal eine Frage, vielleicht kann mir jemand einen Rat oder einen Tipp geben, oder eine Erfahrung mitteilen.

Im Dezember hatte ich eine kryoablation bei AV-reentry-tachycardie. Kryo, weil die Bahnen wohl ziemlich nahe am AV-Knoten lagen. Diese Ablation ging problemlos. Bahnen erwischt, Leiste ohne Hämatom. Einwandfrei.

Direkt im Anschluss hatte ich eine Erkältung, die jetzt schon über drei Wochen andauert. Ich fühle mich nicht erholt und weiß nun nicht, ob es an der Ablation liegt oder an der Erkältung. Ich habe keine Schmerzen mehr, manchmal spüre ich, wie mein Herz den Satz macht, bei dem sonst die Tachycardie auf 220 bpm sprang. Dies fühlt sich jetzt an, als würde die Erregung gegen eine MAuer springen. So weit so gut. Find ich prima.

Ich bin nur noch sehr müde und schlapp und kurzatmig. die HF liegt auch in Ruhe meist bei 100 bpm. Ich wollte euch fragen, wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr wieder fit wart und wann habt ihr wieder mit Sport angefangen und wie seid ihr gestartet.

Über Antworten freue ich mich, danke schon mal.

enibasewu

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

34
Bisherige Antworten
Avatar
Beitrag melden
13.01.2011, 13:52 Uhr
Antwort
Hallo Sabine,
ich habe zwei Katheterablationen hinter mir. Beides Vorhofflimmern, da muß man noch die Herzscheidewand durchdringen und "arbeitet" im linken Vorhof.
Normalerweise "umfangreichere" Eingiffe als die Verödung einer AVNRT.
Ich hatte ebenfalls keine Hämatome in den Leisten, durfte und habe nach zwei Wochen wieder Sport gemacht (ohne Höchstleistung, gemächlich). Auch meine Herzfrequenz ist selbst mit Betablocker deutlich höher als vorher, das beschreiben andere auch.
Anfangs auch sehr Schlapp, ich habe einfach bemerkt dass mir der Eingriff sowohl körperlich als auch vom Kopf her sehr viel Kraft gekostet hat.Aber bereits nach 1-2 Wochen fast der Alte.
Ich könnte mir vorstellen dass Dir die Erkältung noch zu schaffen macht.
Geh es langsam an, erst wieder Sport wenn Du absolut gesund bist und erstmal mit der Belastung zurückhaltend sein, starte einfach im Wohlfühlbereich ohne gleich auszubelasten. Dann wirst Du merken wie es Dir ergeht und Du kannst steigern.
LG
Martin
Avatar
Beitrag melden
13.01.2011, 15:02 Uhr
Antwort
Hallo Sabine,
bei dir ist ja die Erkältung als "Zugabe" noch hinzugekommen. Nichts forcieren, ganz LANGSAM die Belastung steigern, am besten besprichst das mit deinem Kardiologen oder HA.
Ich hatte vor 7 Monaten eine PVI, jetzt erst fühle ich, dass es mir soweit geht, dass ich mich etwas sportlicher belasten kann, der "Normalisierungsprozess" geht (bei mir) sehr langsam von sich, das ist bei jedem etwas anders.
Eine Ablation ist jedenfalls kein Schnupfen, von dem man sich gleich wieder erholt, Geduld ist angesagt, sei froh, dass du sie gut überstanden hast.
LG
Aloisia
Beitrag melden
13.01.2011, 21:48 Uhr
Kommentar

Hallo Martin und Aloisia,

vielen Dank für eure Antwort. Ich denke auch, dass ich noch etwas Geduld brauche. Das ist eine meiner schwierigen Übungen. Bin eigentlich sehr ungeduldig und ungerne krank und unfit.

Danke und euch auch noch alles Gute.

Gute Nacht, Sabine

Beitrag melden
17.01.2011, 12:38 Uhr
Kommentar

Hallo Sabine,

Ich hatte meine Ablation am 29.09.2010 und kämpfe jetzt noch mit diesem Schwächegefühl.

Mein Kardiologe meinte aber auch ich solle Geduld haben und ich habe jetzt im Januar wieder mit tägl. 1/2 Std. Sport angefangen.

Das Ergebins der ersten Untersuchung die jetzt erst stattgefunden hat erfahr ich nächste Woche.

Das was Du beschriebst kann ich unterstreichen, und kann Dich da verstehen, im Zweifel immer zum Kardiologen.

Weiterhin Gute Besserung

Lg Marion

Beitrag melden
20.01.2011, 11:07 Uhr
Kommentar
Hallo,
also, ich staune echt nicht schlecht, wie lange hier manche gebraucht haben, um sich von einer Ablation zu erholen. Ich kann eine so extrem lange Erholungszeit und dieses Schwächegefühl aus meinen eigenen Erfahrungen von sechs, bis zu zehnstündigen Ablationen nicht bestätigen. Im Gegenteil: Ich war immer nach zwei, drei Tagen wieder total fit.
Ich frage mich, woran das liegt, dass einige hier so lange brauchen. Eine Ablation ist ja keine OP mit Vollnarkose, sondern im Grunde genommen ein minimal-invasiver Eingriff. Insbesondere dieses Schwächegefühl kann ich mir überhaupt nicht erklären. Womit erklären das denn eure Ärzte?
Das ist jetzt echt nicht bös' gemeint, nur wenn ich eure Berichte so lese, bin ich wirklich überrascht und frage mich, wo der Unterschied ist. Vielleicht liegt's am Alter? Ich war zwischen 17 und 19, als ich meine Ablationen hatte. Zumindest bei den ersten drei war ich in einem sehr schlechten Allgemeinzustand aufgrund der non-stop Tachykardie. Trotzdem war ich schnell wieder fit. Ich bin manchmal schon nach drei Tagen wieder in die Schule gegangen - das Leben ging weiter, als wäre nichts gewesen.
Nun wird Peter sicher sagen, ich soll nicht von mir auf andere schließen. Das ist ja auch richtig. Trotzdem, ich vermute diese langen Erholungszeiten nach einer Ablation haben vielleicht auch ein bisschen was mit dem Kopf zu tun. Ich habe im Laufe der Zeit so einige Leute kennengelernt, die vor einer Ablation wahrscheinlich kaum weniger angespannt waren als vor einer OP am offenen Herzen. Da gab's vorher so viel Aufregung usw., dass der Kopf hinterher eine Weile brauchte, um zu kapieren, dass alles gut gegangen ist und die Rhythmusstörungen weg sind. Das war eher eine nervliche Erschöpfung als eine körperliche.
Meine Erfahrung ist, dass viel Schonung auch dazu beitragen kann, dass man gar nicht mehr richtig fit wird. Deswegen, auch wenn man sich schwach fühlt, raus an die frische Luft, Spaziergänge machen (oder sogar langsam walken/joggen), etwas mit Freunden unternehmen usw.
Alles Gute!
Inga
Beitrag melden
20.01.2011, 14:04 Uhr
Kommentar

Hallo!

Ich gebe Inga mit ihrer "Kopf-Hypothese" zum Teil Recht, aber eben nur zum Teil. Als ich nach der Ablation entlassen wurde, gab es vom Arzt keinerlei Hinweise bezüglich Schonung und auch Medis wie ASS wurden mir nicht verordnet. Und ich hatte definitiv den Kopf nicht frei für diesen Eingriff und den damit evtl. verbundenen Ängsten. Zu Hause erwartete mich neben dem normalen Alltagsgeschehen ein 8 Wochen altes Hundebaby, das natürlich komplett "undicht" war und uns mit Gassigehen und Wischen ziemlich beanspruchte und ansonsten als "Ersthund" ganz viel Freude bereitete. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich noch länger über den Eingriff nachgedacht hätte.

Komisch ist nur - wegen des Welpen gibt es aus der Zeit recht viele Fotos - sah ich in den Tagen danach ziemlich angegriffen aus. Ich wurde ja mit einem Ruhepuls von dauernd über 100 entlassen, bis ich dann doch wieder zum gering dosierten BB griff. Vielleicht war das eine Erklärung, neben der Tatsache, dass ich bei der Ablation etwas über 50 war. Das junge Lebensalter ist bestimmt hilfreich beim Überwinden von solchen doch irgendwie anstrengenden Eingriffen.

Aber ich spreche hier wirklich nur über einen kurzen Zeitraum von ein paar Tagen oder vielleicht 2 Wochen. Danach ist es bestimmt sinnvoll, das Thema aus dem Kopf zu streichen und voll und ganz dem normalen Leben nachzugehen.

Lieben Gruß

Kristin

Beitrag melden
20.01.2011, 15:04 Uhr
Kommentar
Hallo Kristin,
ja, ich war auch oft leichenblass, vor allem mit Dauertachykardie und auch nach den ablationen, die 8-10 Stunden gedauert haben (da habe ich ja eine große Menge an Medikamenten zum Schlafen usw. bekommen). Aber ich war trotzdem schnell wieder auf den Beinen. Man ist ja nicht krank, sondern hatte im Gegenteil gerade einen Eingriff, der zur Heilung oder zumindest Besserung führen sollte.
Die Ärzte sagen selten mehr als dass man 10 Tage nicht schwer heben sollte. Man hat eben keine Operation hinter sich, sondern "nur" einen Herzkatheter.
Liebe Grüße
Inga
Avatar
Beitrag melden
20.01.2011, 18:21 Uhr
Antwort
Hallo,
ich gebe Inga in dieser Sache völlig Recht.Ich selbst habe auch drei VHF-Ablationen durchgemacht.Mir ging es sehr gut , habe nach 5 Tagen wieder digearbeitet und nach 4 Wochen,bin ich wieder mit dem Joggen angefangen.
Die Ablationen betrugen bei mir 2001 auch jeweils 7 Stunden,die Reablation in 2009 nur ca. 3 Stunden.2001 war ich 52 Jahre und 2009 wurde ich 6O Jahre.Die letzte Ablation war wirklich gegenüber den anderen, ein Klacks.
Dies war meine Erfahrung.
LG
Elmar
Avatar
Beitrag melden
16.04.2011, 14:23 Uhr
Antwort
männlich, 53J, Herzleistung lt. Belastung-EKG 97%, körperlich fit, keine Medikamente, regelmäßiger Ausdauersport, BMI 25, Nichtraucher, wenig Alkohol
Hallo,
Vorhofflimmern kann Jeden erwischen. Bei mir war es vermutlich erblich, da meine Mutter es auch hatte. 8 Wochen nach dem ersten bewussten Wahrnemen des VH-Flimmerns war es soweit. Ich hatte meine RF-Ablation am 4.4.2011. Sie dauerte 3 Std. Bei mir musste wegen Vorhofflimmern ebenfalls die Wand zur linken Vorkammer durchbrochen werden. 17 Ablationspunkte waren nötig. Unter anderem wurde die komplette Pulmonalvene isoliert.
Ich hatte zwei Komplikationen. Leider wurde beim Einbau der Venenschleusen auch die Oberflächenarterie im rechten Oberschenkel unbemerkt punktiert. Ich verlor am ersten Tag beim Aufstehen 1/2 Liter Blut. Am zweiten Tag ging ein zweiter halber Liter unter die Haut des Oberschenkels. 50% des Oberschenkels zeigen jetzt ein heftiges Hämatom. Schlimmer war das 3-tägige Liegen mit Druckverband. Anschließen bekam ich einen Hexenschuss, so dass ich nach 12 Tagen gerade mal wieder schmerzfrei laufen kann.
Leistungseinbußen hatte ich nur durch den Blutverlust. Fühle mich körperlich weder kurzatmig noch eingeschränkt. Es wird aber Zeit, dass ich wieder auf meinen Crosstrainer kann. Das schmerzende Kreuz und das dicke Hämatom in der Leiste hintern doch gewaltig.
Ich spüre aber regelmäßig ein Ziehen in der Brust. Ich schäze das auf Narbenschmerz in der linken und rechten Vorkammer durch die Brennstellen (ja ich weiß, ich bin etwas sensibel).
Ich bin aber total glücklich, dass mein Herz seitdem vollkommen gleichmäßig schlägt. Keine Extrasystolen (ich hatte ganze Salven >6), keine Pausen und vor allem kein Flimmern mehr. Ich bin auf das erste Langzeit EKG gespannt. Möchte allerdings noch zwei Wochen damit warten und vorher wieder mit Sprort anfangen.
Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.