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Zustand nach Myokarditis

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

12.01.2011 | 23:03 Uhr
Hallo,
vielleicht kann mir ja einer von euch nach durchgestandener Myokarditis etwas weiter helfen. Ich 32 hatte im Juni eine Myokarditis. Fing an mit enormer schlappheit, schwindel kurzatmigkeit etc. dann Krankenhauseinweisung und die Diagnose, dann kamen Herzrythmusstörungen hinzu, die eingestellt wurden mit Beta Blockern, dann Schonung bis Ende August, Stress Echo wurde durchgeführt, ohne Befund keine Rythmusstörungen mehr, Medikamente wurden alle abgesetzt.
Angefangen zu arbeiten(Altenpflege)Anfang September, Wiedereingliederung nur 1Woche geschafft. Immer wieder Probleme mit Schwindel, Kreislauf, Schwäche, schlappheit, Herzrasen etc.und natürlich auch Angst. Ende September 3Wochen Reha(selber eingereicht, wollte wieder fit werden) dort viel auf den Beinen gewesen, etwas Sport usw. alles durchgehalten, aber immer wieder mit den o.g Problemen zwischendurch die immer als normal abgestempelt wurden und nur schwankende RR Werte waren Schuld. Krank aus der Reha entlassen da bei der Spiroergometrie die Leistung nicht stimmte und die mir noch die Zeit geben wollten mich noch etwas zu erholen, da die Reha eigentlich auch zu früh war. Krank bis jetzt und immer wieder diese Probleme. Habe das gefühl werde nie wieder gesund und so wie vorher.(mitten im Leben, aktiv, zwar nicht sehr sportlich aber ausdauernd bei der Arbeit und beim Hobby wie Stall(Pferde) Garten, Party usw.)
Gehe seit Dezember noch zusätzlich zum Heilpraktiker mache Herzsport der verordnet wurde und walke jeden 2 Tag für eine halbe Stunde, was mir etwas geholfen hat bei den Problemen, aber dennoch sind sie nicht verschwunden. Hat jemand ähnliche Erfahrungen und kann mir einer sagen ob man sich jemals wieder richtig erholt und ob man jemals wieder richtig Lebt ohne Angst und Schwindel und schlappheit usw.
glg und vielen Dank für Antworten

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13.01.2011, 10:21 Uhr
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Hallo, Melanie,
ich selbst hatte noch keine Myokarditis, bin aber selbst schwer herzkrank. Ich hatte zwei Herzinfarkte und dadurch bedingt habe ich eine Herzinsuffizienz. Seitdem bin ich frühberentet.
Aber ich kenne aus meinen diversen Herzsport- und Selbsterfahrungsgruppen, die ich in den letzten 15 Jahren besucht und z.Tl. mit gemanagt habe, viele Herzkranke und eben auch einige Menschen (auch junge!), die eine Myokarditis hatten.
Hierbei kommt es natürlich auf die Schwere der Erkrankung an. Ich kenne einen Mann, der eine Myokarditis "einfach so" weggesteckt hat, er war drei Wochen krank geschrieben, ging danach wieder arbeiten, und es ist nie mehr was passiert. Das war natürlich eine leichte Form (es gibt ja so leichte Formen, die erst nachträglich und zufällig diagnostiziert werden). Dann gibt es Formen, die den Menschen zum Rentner gemacht haben, auch in jungen Jahren. Das sind dann schwere Formen. Und dazwischen gibt es tausend Varianten.
Da Du aber lange zeit ärztlich verordnete Schonung hattest, gehe ich davon aus, dass es Dich schwer getroffen hat.
Das heisst aber auch, dass Du GEDULD haben musst, mit Dir, Deinem Herzen und auch mit Deiner Seele! Eine schwere Myokarditis ist für das Herz eine extreme Belastung. Da braucht es Monate, vielleicht sogar 1-2 Jahre (!), bis es wieder annähernd die Leistung erbringt, die es mal geschafft hat. Also braucht es da Geduld mit dem Herzen.
Da gerade schwere Herzkrankheiten die Psyche ebenso extrem belasten (obwohl ich aus dem beruflichen Gebiet der Psychotherapie komme, musste ich mich damals, nach den Infarkten, selbst in therapeutische Behandlung begeben!), kann ich nur empfehlen, Dich therapeutisch durch diese schwere Zeit begleiten zu lassen. Schon beim gesunden Menschen machen Herzstolperer etc. grosse Angst. Um wieviel mehr macht es Angst, wenn jemand, der wirklich schwer und ggfs. lebensbedrohend herzerkrankt ist, weiterhin solche Symptome spürt.
Daher mein Tipp: Mache weiter so wie bisher. Überanstrenge Dich aber nicht! Mache regelmässig bis zu der Grenze Sport, die Dein Kardiologe Dir vorgegeben hat (z.B. maximale Belastung: Puls 120 oder so), NIEMALS da drüber. Und tue etwas für Deine Seele. Sprich mit Freunden und Angehörigen über Deine Ängste, gestehe sie Dir ein. Und eventuell suche Dir einen Psychotherapeuten oder (nicht unbedingt im konfessionellen Sinne) Seel-Sorger, der Dich ein wenig durch diese Zeit begleitet.
Einen lieben Gruss!
Peter
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