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Verkrampfungen der Herzkranzgefäße

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

08.10.2007 | 11:48 Uhr

Seit bei mir eine spastische AP diagnostiziert worden ist, lebe ich in Angst und Schrecken bei jedem Drücken und Stechen im Brustkorb. Ich weiß, dass das übertrieben ist, gerate aber trotzdem oft in Panik.
Hat hier jemand Erfahrung damit und kann mir verraten, wie er/sie damit umgeht?
Ich wäre auch dankbar für Hintergrundinformationen zu dieser Erkrankung - was ich so höre und lese ist oft wiedersprüchlich.
Gruß, J.

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15.11.2007, 03:39 Uhr
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Hallo Anonym,

um sich selbst wieder Ruhe zu verschaffen, sollten Sie alles tun, um weitere Risiken so gering wie möglich zu halten, als da wären:
Entsprechende Ernährung (mediteran bei ausgewogenen Anteilen von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren(gute Öle) was mit wenig tierischem Eiweiß verbunden wäre, aber doch 2 bis 3 x wöchentlich fetten Fisch sowie viel frischem Obst und Gemüse, welches hohe Anteile an gefäßaktivem Rutin enthalten. Außerdem sollten Sie Ihren Homocysteinwert regelmäßig überprüfen lassen und gegebenenfalls mit entsprechenden B-Vitaminen in Grenzen halten. Auch Fibrinogen- und Hämatokrit-Test ist regelmäßig anzuraten, damit Sie wissen, daß keine Blutgerinnungsfaktoren neue Anfälle einer Angina pectoris auslösen.
Im übrigen werden Sie wohl ärztlicherseits mit Medikamenten versorgt sein, welche Ihnen ebenfalls eine gewisse Sicherheit geben sollten.

Trinken Sie vielleicht abends einen Beruhigungstee (Melisse) und essen Sie zu diesem Zeitpunkt wenig oder kein Eiweiß, damit Sie besser schlafen, falls auch dies beeinträchtigt sein sollte.

Frdl. Gruß Kurt Schmidt

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25.02.2010, 07:41 Uhr
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Hallo, ich fühle mit Ihnen, kenne das gut, diese Angst aber auch die Verwirrung wegen der unklaren Informationen. Bei mir wurde das vor 10 Jahren diagnostiziert und ich habe eine regelrechte Herzangst entwickelt. Daher mein erster Rat: Diese Angst nicht laufen lassen, frühzeitig um professionelle Hilfe /Beratung deswegen ersuchen - Angst verselbstständigt sich, brennt sich regelrecht ein und es wird immer schwerer da raus zu kommen.
Auf der medizinischen Ebene: Die spastische AP scheint ein relativ unsicher erforschtes Phänomen zu sein. Da werden Stoffwechselgeschichten vermutet, vegetative Dispositionen, psychische Faktoren, hormonelles (bei Frauen). Bei mir schien es eher eine Verlegenheitsdiagnose gewesen zu sein, die mich für Jahre in Angst und Schrecken versetzt hat (und es immer noch gelegentlich tut), weil man nichts anderes für meine Beschwerden und die EKG-Befunde gefunden hat. (Mir wurde damals im Herzzentrum geraten, in Psychotherapie zu gehen, dann wäre ich das in zwei Jahren wieder los - hat leider nicht so geklappt, da sich die Angst so verselbstständigt hat.) Ich habe dummerweise 8 Jahre lang damit gelebt, nach Ursachen und Erklärungen geforscht und bei mir und meiner Psyche den Grund gesucht, ehe ich mich erneut an einen Kardiologen gewendet habe, der dann auf Grund seiner Befunde, meiner Symptomatik und der Krankengeschichte zu dem Schluss kam, dass es sich bei mir um falsch-positive EKG-Befunde handeln müsse (kommt bei Frauen wohl häufiger vor). Sie könnten also vielleicht noch mal nachforschen, wie gesichert diese Diagnose ist. Sollte sie sicher sein: Meine Hausärztin meinte mal, damit könne ich 100 Jahre alt werden, da meine Gefäße und mein Blutdruck okay sind.
Sich gut informieren, aber nicht zuviel damit beschäftigen um die Angst nicht zu mästen scheint mir wichtig zu sein - denn Angst macht ja ähnliche körperliche Symptome wie AP-Beschwerden und so entsteht ein Teufelskreis. Schauen Sie sich mal im Internet um, wie viele Menschen an Herzängsten leiden und dabei reale körperliche Symptome haben, die sie ihren baldigen Tod erwarten lassen! Ich selbst hab mich viel zu lange darin aufgehalten, gehen Sie lieber frühzeitig auf beiden Ebenen (körperlich und seelisch) darauf ein. Ich wünsche Ihnen alles Gute! K.

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25.02.2010, 07:59 Uhr
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Noch ein Nachtrag zum Medizinischen: Bei einer spastischen AP reagieren die Gefäße im Ergonovintest (wird bei der Katheteruntersuchung gemacht) mit Verkrampfung und die Gabe von Nitro bessert die Beschwerden. War/ist bei mir nicht der Fall, u.a. deshalb schließt der Kardiologe die spastische AP bei mir aus. Wie ist das bei Ihnen? Gruß, K.

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