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Trotz Herzschrittmacher ventrikuläre Extrasystolen

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

22.11.2010 | 19:37 Uhr

Hallo alle zusammen,

ich hoffe ich kann hier ein paar Antworten bzw. "Leidensgenossen" finden.

Und zwar habe ich seit über 10 Jahren einen Schrittmacher aufgrund eines Av-Block (Grad 3). Bis zu meiner letzten OP hatte ich auch noch einen Eigenrythmus von ca. 40, weshalb mein Schrittmacher nicht die komplette Funktion des Reizleitungssystem übernommen hat, sonder die Impulse aus dem Vorhof umgesetzt hat. Doch wegen Vorhofflatterns musste ich Betablocker einnehmen und von da an war kein Eigenrythmus mehr da (inzwischen liegt er wieder bei 30-40). Also hat mein Schrittmacherdok vor kurzen den Schrittmacher komplett umgestellt, so das dieser jetzt die komplette Funktion übernimmt. Ich hatte zu der Zeit auch Beschwerden, weil meine Herzfrequenz trotz Belastung nicht angestiegen ist.

Doch nun habe ich seit ein paar Monaten das Problem, dass vorallem nach Anstrengung (z.B. Fahrrad fahren, was ich jeden Tag tue) mein Herz total aus dem Takt kommt. Zuerst steigt die Frequenz an, wie es ja auch sein sollte, aber wenn ich dann eine Pause mache und der Herzschlag sich langsam normalisiert, dann ist es vorbei mit einem regelmäßigen Rythmus. Ich habe dann das Gefühl als ob mein Herz total ins Stolpern kommt und sich nicht so richtig entscheiden kann ob es nun langsam oder schnell schlagen soll.

Vor ein paar Tagen war ich zur Kontrolle in meiner Kardioambulanz und habe dort auch ein Belastungsekg gemacht. Und kurz danach ging es dann auch los -war also alles auf Band. Eine wirkliche Erklärung von seiten der Ärzte gab es nicht ( sind halt Extrasystolen). Ich soll nun ein Langzeitekg machen und danach wollen sie entscheiden ob ich meine Medis (Metoprolol) wie gehabt weiter nehmen soll oder was ändern muss.

Meine Frage ist eigentlich, wie es überhaupt möglich ist das trotz das mein Herzschrittmacher eigentlich den kompletten Takt vor gibt, meine Frequenz/Herzschlag so ins Stolpern geraten kann? Sollte der nicht eigentlich alles regulieren?

Hat jemand ähnliche Probleme oder so etwas schon mal gehabt?

Liebe Grüße

Julia

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22.11.2010, 19:42 Uhr
Antwort
Hallo Julia,
wenn die Rythmusstörung aufgezeichnet wurde und es nur Extrasystolen waren, dann würde ich mich nicht so sehr verrückt machen. Es heißt ja nicht, dass wenn man einen Herzschrittmacher hat, dass alles am Herzrythmus "glatt" läuft. Es können sich immer noch Stellen im Herz Elektrisch entladen und so zu Extrasystolen führen. Der Herzschrittmacher sorgt nur dafür, dass dein Herz nicht auf einmal bradykard wird. Extrasystolen können sich da immer noch bilden. Aber du weißt ja, bei gesundem Herzen sind Extrasystolen, egal wie oft sie kommen und wie viele es sind, ungefährlich.
Alles Gute
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22.11.2010, 19:47 Uhr
Kommentar

Danke für deine Antwort. Das Extrasystolen normalerweiße ungefährlich sind weiß ich, aber ein gesundes Herz habe ich ja leider nicht. Mein Problem ist, das sobald ich mich belaste danach die Rythmusstörungen auftreten und mir dann schon sehr komisch wird. Ich habe auch das Gefühl das meine Belastbarkeit zunehmend eher schlechter wird.

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22.11.2010, 19:53 Uhr
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Hallo Julia,
dann solltest du nochmal zum Arzt gehen.
Alles Gute
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23.11.2010, 08:47 Uhr
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Hallo Julia,
sorry, dass ich so blöd frage, aber wieso hast du kein gesundes Herz? Du hast doch "nur" den Schrittmacher, oder hast du auch einen strukturellen Herzfehler, eine Herzschwäche oder sowas? So lange es "nur" das Rhythmusproblem ist, hast du trotzdem einen gesunden Herzmuskel. Also gilt auch für dich: Extrasystolen sind ungefährlich.
Ich habe auch seit elf Jahren einen Herzschrittmacher (bin jetzt 29), habe ihn nach einer Sinusknotenablation bekommen. Zusätzlich habe ich aber auch verschiedene andere, meist tachykarde Rhythmusstörungen und außerdem inzwischen AV-Blockierungen aller drei Grade. Auf Vorhofebene stimuliert der SM ca. 97% der Zeit, in den Kammern waren es zuletzt nur 8%. Ich nehme Propafenon und Nebivolol (außerdem Marcumar).
Extrasystolen kann man trotz Schrittmacher und Medis trotzdem noch haben, das ist ganz normal. Wichtig ist, dass deine Beschwerden im EKG korreliert werden und das ist ja im Belastungs-EKG passiert. Der Schrittmacher kann gegen Extrasystolen nicht wirklich was ausrichten, eventuell müsste der Betablocker erhöht werden, wenn die Beschwerden so schlimm sind. Wenn's unter Belastung die meisten Probleme gibt, müsste vielleicht mal die Frequenzanpassung des Schrittmachers optimiert werden. Wobei, wenn die nicht optimal wäre, hätte man das im Belastungs-EKG gesehen. Ich weiß auch gar nicht, ob du diese Funktion brauchst, wenn du einen AV-Block hast. Normalerweise haben Patienten wie du einen intakten Sinusknoten, der weiterhin die Frequenz vorgibt, nur die Überleitung in die Kammern muss vom Schrittmacher übernommen werden.
Also, wart' mal das Langzeit-EKG ab. Vielleicht hilft es schon den Betablocker ein bisschen zu erhöhen.
Alles Gute
Inga
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23.11.2010, 16:53 Uhr
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Hallo noch mal!
Mir ist noch was eingefallen: Warum wurde das Vorhofflattern bei dir denn nicht abladiert, also per Herzkatheterintervention behandelt ("Isthmusblockade")? Ich hatte auch mal Vorhofflattern, meins wurde erfolgreich abladiert, d.h. ich bin seit 2001 davon geheilt. Ablationen von Vorhofflattern haben sehr hohe Heilungschancen, um die 95-97%. Ist eine gute Alternative, finde ich, dazu ein Leben lang Medikamente zu nehmen.
Alles Gute!
Inga
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30.11.2010, 21:56 Uhr
Kommentar

Hallo Inga,

danke für deine Antwort.

Leider habe ich nicht nur den Herzschrittmacher. Ich habe einen angeborenen Herzfehler und inzwischen 5 Herzops hinter mir und habe auch eine künstliche Aortenklappe ( nehme also auch Marcumar). Währrend einer der Operationen bekam ich einen AV-Block Grad 3 und hatte absolut keinen Eigenrythmuss mehr. Seitdem habe ich auch den Schrittmacher. Habe bis jetzt ohne Probleme damit leben können. Vor einem Jahr wurde ich nochmals operiert und habe danach Vorhofflattern entwickelt, ich wurde 3x kardiovertiert und habe Betablocker bekommen, seitdem ist es nicht mehr aufgetreten. Deswegen auch keine Applation. Die Rythmussprobleme sind ca. seit einem halben Jahr, ungefähr da wurde auch mein Schrittmacher etwas umgestellt, weil ich Beschwerden wie Müdigkeit, Rythmusstörungen bzw. die Herzfrequenz bei Belastung nicht angestiegen ist, hatte. Mein Arzt stellte fest das der Vorhof (Sinusknoten) nicht mehr genügend Reize aussendet und so die Überleitung auf den Schrittmacher auch nicht mehr richtig funktioniert hat. So genau kann ich das jetzt gar nicht erklären und ich weiß auch nicht wieviel Prozent vom Schrittmacher usw. kommen...

Ich werde jetzt noch das Langzeitband abwarten aber dann weiß ich hoffentlich mehr.

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