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Inadäquate Sinustachykardie

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

22.04.2011 | 01:47 Uhr
Inadäquate Sinustachykardie
Gibt es hier im Forum jemand, der auch darunter leidet?
Von euch wüsste ich gern, wie es euch damit geht:
Wie habt ihr das in den Griff bekommen?
Wie werdet ihr behandelt?
Sind die Beschwerden weg?
Seid ihr körperlich fit und belastbar?
Was hilft euch?
Hat jemand von euch eine Ablation am Sinusknoten machen lassen? Hat das funktioniert?
Ich (36) nehme z. Zt. 2 x 7,5 mg Procoralan, habe aber immer noch wöchentlich Anfälle von Herzrasen mit Schwindel; kann oft nicht belasten. Metoprolol hat auch nicht funktioniert. EPU wurde erst einmal abgebrochen.
Bin etwas ratlos…
Liebe Grüße
Nele

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22.04.2011, 09:24 Uhr
Antwort
Hallo Nele,
wie ging's dir denn ohne Procoralan? Hattest du da auch "nur" Anfälle von Herzrasen? Frage nur, weil wöchentliche Anfälle von Herzrasen so gar nicht typisch für eine inadäquate Sinustachykardie sind. Ich würde vermuten, wenn das Procoralan bei einer IST nicht richtig wirkt, bleibt die Herzfrequenz im Schnitt etwas erhöht oder steigt schneller an als bei Gesunden, aber vereinzelte, wöchentliche Anfälle klingen eher nach einer supraventrikulären Tachykardie. Ist die Diagnose gesichert?
Ich hatte eine permanente Sinusknoten-Reentry-Tachykardie, also nicht nur inadäquat, sondern non-stop (auch nachts) einen Puls von 120-140. Da es Procoralan damals noch nicht gab, habe ich nur Betablocker bekommen können, die haben aber nicht lange gewirkt (Metoprolol 190mg/Tag). Bei mir hat man den Sinusknoten mehrfach abladiert. Danach Herzschrittmacher. Kein Herzschrittmacher ist so gut wie ein Sinusknoten. Weitere supraventrikuläre Tachykardien --> drei weitere Ablationen, heute Medikamente. Vena Cava Superior Syndrom entstanden durch das Narbengewebe von den Sinusknotenablationen --> OP am offenen Herzen.
Ich kenne einige Patienten, die Sinusknotenablationen (ja, eine hat's nie getan, es waren bei allen 2-4 Anläufe notwendig) aufgrund einer non-stop Tachykardie hatten: Alle bekamen danach noch mehr Rhythmusstörungen, alle brauchten einen Herzschrittmacher, zwei mussten wegen VCS-Syndrom ebenfalls operiert werden. Das Outcome von solchen Ablationen ist denkbar schlecht; so schlecht, dass sie heute kaum mehr gemacht werden. Selbst bei Prof. Kuck, bei dem ich seit 1999 in Behandlung bin und wo jährlich insgesamt rund 1500 Ablationen gemacht werden, macht max. 2-3 Sinusknotenmodulationen im Jahr, nur wenn's wirklich gar nicht anders geht.
Daher mein Rat, lass' die Finger davon, so lange es irgendwie geht. Und wenn doch eine Ablation, dann nur in einem sehr erfahrenen Zentrum.
Alles Gute
Inga
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23.04.2011, 00:59 Uhr
Kommentar
Hallo Inga,
ohne Medikamente läuft bei mir dauerhaft eine Sinustachykardie mit einer Frequenz von 130. Diese geht laut EPU vom Sinusknoten aus und lässt sich auch bei einer EPU durch Überstimulation nicht beenden. Einzig Medikamente bringen eine "normale" Herzfrequenz, aber eben nicht dauerhaft und oft nur, wenn ich nicht belaste. Dies sei eben das inadäquate an der Tachykardie, dass es zu solchen "Auf- und Abschwüngen" kommt, so wurde mir das nach der EPU erklärt. Inadäquate Sinustachykardie ist die Diagnose nach der EPU.
Mit den Medikamenten ist es eben so, dass sie einige Monate helfen, dann geht die Herzfrequenz wieder täglich mehrere Stunden auf 130. Also wird die Dosis erhöht. Da treten dann mehrere kürzere Anfälle von Herzrasen auf - und so weiter… Ich habe die IST jetzt 2 Jahre. Mittlerweile bin ich bei der Höchstdosis Procoralan und es sieht nicht so aus, als ob die Herzfrequenz im Normalbereich bleibt. Vor allem Belastungen sind schwierig. Manchmal schwankt der Boden schon nach 10 min Gehen unter mir…
Du gibst mir einen guten Ausblick über die Ablation und all die damit verbundenen Probleme und Komplikationen. Dafür sei dir vielmals gedankt. Das ist supernett.
Ablation scheint auch nicht viel zu bringen.
Ich möchte ja auch nicht ran, an diese Ablation, aber wenn ich Frequenzen von über 100 erreiche, dann habe ich massivste Beschwerden, so dass ich das Haus nicht mehr verlassen kann. Es ist dann nur noch im Liegen irgendwie durchzustehen, was ja auch kein Dauerzustand sein kann…
Liebe Grüße und erst einmal ein schönes Osterfest!
Dir weiterhin alles Gute!
Nele
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20.11.2012, 13:45 Uhr
Kommentar

Hallo, bei mir wurde auch diese Diagnose gestellt..

Ich nehme Procoralan 10mg 1-0-1.. bis dahin darf man hochdosieren.

Ich habe jetzt einen Termin zum Herzkatheter und die hoffen, dass die dorf evtl dochnoch fuendig werden, da bis jetzt nichts wirklich geholfen hat. Betablocker druecken den Blutdruck zuweit runter etc...

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