
Hyperkaliämie
Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden
Bei mir wurde eine leichte Hyperkaliämie festgestellt (Referenzwert des Labors: 5,4 mmol, mein Wert vor zwei Wochen: 5,8 mmol; vorgestern: 5,6 mmol). Da eine Hyperkaliämie bekanntlich schwere Herzrhythmusstörungen auslösen kann (wobei ich diese Grenze noch nicht erreicht habe!), wurde ich nun auf Furosemid eingestellt, das laut Kardiologen weniger kaliumsparend als Torasemid sei. Ursache der leichten Hyperkaliämie ist vermutlich der Wirkstoff Candesartan, auf den der Doc (und ich) aber nicht verzichten möchten.
Kann ich selbst auch noch etwas tun? Ich ernähre mich vegetarisch, ich würde sagen, nicht besonders kaliumreich.
Vielleicht hat ja jemand hier Erfahrungen...?!
Schönen Gruss
Peter

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ich würde an deiner Stelle etwas kritischer sein:
1) kann bei dir ebenso eine vorübergehende Verteilungsstörung ( sprich dein Diabetes ) zu der leichten Hyperkaliämie geführt haben
2) 10 % können locker durch zu langes Abklemmen des Armes abgezogen werden ( ist schon etwas empfindlich )
Würde ich, bevor ich ein Diuretikum nehme, nochmals überprüfen lassen.
Sollte erneut leicht hohe Werte herauskommen, könnte man es zunächst mit Natriumbicarbonat ausprobieren ( bekommt man Rezeptfrei in der Apo ), oder, nicht wirklich ernst gemeint, Abführmittel in Rauhen mengen. Ein Diuretikum würde ich jetzt echt nicht gleich nehmen.
Liebe Grüße
Thomas
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die zweite Blutabnahme fand ja unter diesen Umständen statt, keine kleinlumige Kanüle, sprich: ein nahezu trinkhalmdickes Ding!!! Die Ader nicht gestaut und auch nicht per Hand gepumpt, was sehr sehr mühsam war, da ich eher dünne Adern habe. Und das Blut wurde auch nicht eingesaugt, sondern es durfte sehr langsam fliessen und kam dann auch sofort in die Zentrifuge. Meiner Meinung nach war diese Abnahme perfekt, jedenfalls nach allem, was ich weiss, wie man da vorgehen sollte.
Ich nehme ja das Diuretikum nicht neu, ich habe nur Torasemid, das eher kaliumssparend ist, gegen Furosemid, das eher Kalium ausschwemmt, ausgetauscht. Beides sind aber Schleifendiuretika. In zwei Wochen erneute Blutabnahme, und wenn sich da nichts geändert hat, gehe ich auch wieder auf Torasemid, da ich das hervorragend vertrage, und das seit gut 7 Jahren.
Aber an den Diabetes habe ich noch nicht gedacht. Und in der Tat ist mein Blutzucker seit einigen Monaten unter aller Kanone, besonders meine Morgenwerte sind grauenhaft. Aber da arbeiten meine Dia-Doc und ich dran.
Lieben Gruss und danke für den Hinweis.
Peter
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von Torasemid auf Furosemid umzusteigen halte ich im Anbetracht der Werte für absolut richtig. Die Blutentnahme kann es offensichtlich nicht gewesen sein, drei mal unter diesen Umständen erhöhte / grenzwertige Werte sind eindeutig.
Wie sind denn Deine sonstigen Nierenwerte?
Dass man durch orales puffern (Natriumhydrogencarbonat) sprich versuch erhöhen des PH Wertes eine Erniedrigung des Kaliums extrazellulär zu erreichen versucht ist IMHO wohl nur angezeigt wenn Du im wahrsten Sinne des Wortes "Sauer" bist". Dass man dem PH sauren Patienten sein Kalium nicht "ernst" nehmen kann ist Fakt, durch Verschiebung kommt es zu einer Erhöhung des extrazellulären Kaliums, in der Klinik gibt man Bicarbonat i.v.
Kennst Du Deinen Blut PH?
Aber auch wichtig, ein hochnormales Kalium (grenzwertig) ist gerade für Rhythmusgestörte sehr gut, aber zu viel sollte es natürlich auch nicht sein ;-)
In diesem Sinne Gute Besserung und laß den Kopf nicht hängen, ich denk an Dich!
LG
Martin
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danke für Deine Hinweise, Du bist ein Lieber...
Nein, meinen PH-Wert weiss ich nicht. Meine letzten Nierenwerte (Anfang Januar) waren sehr gut. Wir haben ja eine grosse Untersuchung gemacht, mit zahllosen Blutwerten (die weit über die jährlichen Kontrollen hinausgingen, mehrere Nierenwerte, Leberwerte, Elektrolyte usw.), weil meine Ärztin (Diabetologin) und der Kardiologe nach einer Ursache für meinen chaotischen Blutzucker suchen, und da dachten, man müsse vielleicht ein Medikament absetzen oder ändern (was sie aber von all diesen Werten abhängig machen wollten, aber die Medikation scheint optimal zu sein). Aber die Blutwerte waren ausser eben der Kaliumwert alle im Top-Bereich. Meine Blutfettwerte z.B. könnten kaum besser sein (Ges.Chol. 120; LDL 72; HDL 52; Tri 120).
Ich versuche es jetzt mal mit dem Furosemid. Habe nach 2 Einnahmetagen das Gefühl, als entwässerten sie stärker als Torasemid. Wobei ich von beiden stets nur die Mindestdosis genommen habe bzw. nehme.
Lieben Gruss und schönes Wochenende allen.
Peter
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nehmen wir einmal an, Peter hat einen kontinuierlich leicht erhöhten Kaliumwert. Mit diesem kommt Peters Herz-Kreis-Laufsystem besser zurecht als mit einem rapid abfallenden Wert von z.B. 5.5 mmol/l auf z.B. 3.9 mmol/l, was unter Furosemid durchaus denkbar wäre. Nicht nur der Wert an sich spielt eine Rolle, sondern auch wie schnell ein Wert ( auch innerhalb der Labornorm ) fällt.
Liebe Grüße
Thomas
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ich behalte das im Auge. Versprochen ;-) So werden mir z.B. nächste Woche (also zwei Wochen nach voriger Woche Montag) und dann zwei Wochen später je nochmal Kalium abgenommen, um zu sehen, wie das Furosemid wirkt. Meine Hausärztin ist auch meinen Einwendungen, zögernden Fragen und meiner Skepsis gegenüber sehr aufgeschlossen, und vor allem ist sie Diabetologin (ist zwar selten, gibt es aber wirklich, Hausärztin UND Diabetologin DDG) und sieht das in Zusammenhang. Und sie unterstützt die Aktion des Kardiologen. Mal sehen. Ich werde berichten.
Auf jedenfall Danke für Deine Mitsorge.
Peter