
Extrasystolen direkt nach Belastung
Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden
seit ca. 2-3 Monaten kommen bei mir vereinzelt Extrasystolen vor. Dabei meine ich nicht einfach Doppelschläge bzw. Aussetzer, die man im täglichen Leben kaum bemerkt, sondern vielmehr verspüre ich hierbei ein richtiges Aufstoßen, was immer mal wieder in unregelmäßigen Abständen vorkommen kann. Im Allgemeinen ist das so, dass es ein mal am Tag erscheint (wenn es hoch kommt).
Mir fiel auf, dass ich diese Extrasystolen besonders direkt nach dem Sport (also in der Phase, wo sich das Herz von den Anstrengungen erholt und der Puls sich wieder beruhigt) hatte.
Blutwerte habe ich abnehmen lassen - alles in Ordnung
Belastungs-EKG - auch keine Auffälligkeiten.
Ultraschall - alles in Ordnung
Beim Langzeit-EKG allerdings wurde (zusätzlich zu diesen "normalen" Doppelschlägen) auch eine Extrasystole im Ruhezustand festgestellt, die ich auch als solche "Unangenehme" wahrgenommen hatte.
Der Arzt beruhigte mich und sagte, dass dies normal sei und jeder Mensch gelegentlich mal hätte. Zumal ich in letzter Zeit auch öfter unter Stress stand, desöfteren Energy-drinks getrunken und Alkohol konsumiert habe.
Aber auch in Phasen, wo ich eben keinen Alkohl oder Energy-Drinks getrunken habe oder auch (nach meinem Befinden) keinem großen Stress ausgesetzt war, kam dies vor.
Ich fragte also zudem auch bei meinem Kardiologen nach, wie gefährlich es denn sei, wenn ich diese Extrasystolen entweder beim Sport oder direkt danach verspürte (zumal diese dort auch 2-3 mal direkt hintereinander auftreten können [womit auf jeden Fall KEINE Tachykardie gemeint ist]) und er erwiderte, dass ich ruhig Sport machen könne. Ihm lagen halt keine großen Auffälligkeiten vor.
Meine Frage hierbei ist, inwiefern man das einschätzen und ich da sichergehen kann? Können diese Extrasystolen, die sowohl im Ruhezustand bei mir Auftreten mit denen direkt nach dem Sport gleichgesetzt werden? Hängt das mit meiner momentanen Unsportlichkeit zusammen, da ich eigentlich die Jahre zuvor sehr viel Sport (auch Ausdauersport) gemacht habe und jetzt seit einem Jahr so gut wie nichts mehr mache?
Ich will nur auf Nummer sicher gehen, da ich bei diesen Extrasystolen direkt nach dem Sport natürlich auch Angst, Atemnot und Schwindel verspüre (was allerdings auch nur von der allgemeinen vorherigen Belastung kommen kann und ich mich reinsteiger). Denn wenn diese im Ruhezustand auftreten, nehme ich sie mittlerweile als solche wahr, huste bzw. stoße kurz einmal auf und danach ist alles wieder in Ordnung.
Kann man diese Extrasystolen durch einen einfachen Wiedereinstieg in Sport "bekämpfen", sodass diese bei einer erhöhten Sportlichkeit einfach nicht mehr auftreten? Sowohl im Ruhezustand als auch direkt nach dem Sport? Ich meine, Sport soll schließlich auch den Stressabbau positiv beeinflussen.
Oder muss ich mir trotz kardiologischer Untersuchung noch Gedanken machen?
Hoffe auf eine schnelle Hilfe! :)
Daro

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es ist völlig egal, ob ES bei Ruhe oder bei Belastung entstehen, sofern sie auf dem EKG mal aufgezeichnet worden sind und der Arzt sie gesehen hat. Ein Arzt kann sofort erkennen, ob ES pathologisch sind (extrem selten!) oder ob sie harmlos sind (fast immer). Und selbst die Anzahl der ES ist egal. Es gibt Menschen, die mehrere zehntausend ES am Tag haben, und das wird erst dann behandelt, wenn es denjenigen extrem in seiner Lebensqualität einschränkt. Medizinisch notwendig ist das nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn die EKG-Aufzeichung keine pathologischen ES zeigt.
Und ja, Stress kann durchaus die Häufigkeit der ES beeinflussen.
Gruss & alles Gute
Peter

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ja, das kenne ich auch dass nach dem Sport es deutlich mehr rumpelt als normalerweise. Weshalb das so ist weiß ich auch nicht, aber da bin ich entspannt.
Zitat:
"kaum und unregelmäßiger Schlaf, mit Sicherheit auch unausgewogene Ernährung und Energy-Drinks (um auch nachts noch lernen zu können)."
Na, ich glaube da weist Du schon selbst weshalb Dein Herz in diesen Zeiten reagiert, dass es auch ohne dieses so ist, hängt damit zusammen dass man irgendwann einmal sensibilisiert ist, man spürt das, was oft schon Jahrelang da ist, man nimmt es erst jetzt war. Dein Arzt hat Dich untersucht und als "harmlos" eingestuft. Das scheint mir auch so zu sein, somit mach Dir keinen Kopf!
Martin
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Gar nicht. Das kann nur der Arzt mittels eines EKG, auf dem die ES aufgezeichnet worden sind. Wenn ein Arzt einmal ein EKG gesehen, und dort ES drauf waren, kann er sagen, ob das welche sind, die "bedenklich" sein könnten (aber auch nicht "müssen"!!!).
Aber es ist nicht so, dass das ständig wechselt und man alle 3 Tage ein EKG braucht, um sicher zu sein. Harmlose ES werden nicht "einfach so" bösartig, fast immer liegt eine strukturelle Herzerkrankung vor, deren FOLGE (!) diese ES sind. Und eine strukturelle Herzerkrankung ist durch EKG, Echo und Belastungs-EKG nahezu auszuschliessen. Aber wenn keine anderen "Symptome" als ES vorliegen, sehe ich keine Notwendigkeit, da grössere diagnostische Aktionen durchzuführen. Wer längere Zeit auf ES mit Angst reagiert, sollte überlegen, ob er nicht eine kurzzeitige Verhaltenstherapie machen sollte.
Gruss
Peter