
Dilatative Kardiomyopathie (hypertensiv?)
Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden
Im Sommer wachte ich immer wieder nachts mit Atemnot auf. Daraufhin suchte ich einen Lungenarzt auf und glaubte, an Asthma erkrankt zu sein (allergisches oder endogenes). Ab September kam die Atemnot dann auch bei Streit und bei Albträumen. Ich erhielt entsprechende Dosieraerosole, die aber meine nächtlichen Atemnotanfälle nicht im geringsten linderten. Anfang Oktober deuteten dann einige Anzeichen auf eine Lungenentzündung hin. Eine Röntgenaufnahme zeigte, dass die Lunge leicht angegriffen, das Herz aber extrem vergrößert war. Ich wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert.
Diverse Untersuchungen (Herz-Ultraschall, Abdomen-Ultraschall, Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruck, Herzkatheter, Labor, MRT von Herz und Nieren) ergaben folgende Diagnose: dilatative, hypertensive Kardiomyopathie, Stauungspneumonie, Zystennieren.
Der Kardiologe ging davon aus, in den Zystennieren die Ursache für den Bluthochdruck gefunden zu haben, der letztlich das Herz angegriffen hat. Also ging ich zur Nephrologie in der Uni-Klinik. Die Untersuchungen dort ergaben, dass meine Nieren noch gut funktionieren. Die Nachtabsenkung beim Langzeit-Blutdruck sowie die Kreatininwerte im Normbereich ließen den Nephrologen darauf schließen, dass der erhöhte Blutdruck eher nicht von den Nieren ausgelöst wurde.
Mir stellen sich da diverse Fragen: a) Kann es sein, dass die Kardiomyopathie vielleicht nicht durch Bluthochdruck erzeugt wurde (es zeigten sich jetzt über mehrere Jahre Blutdruckwerte im hohen Normbereich bzw. leicht erhöhte, aber keine extremen Entgleisungen)? b) Könnte auch ein ständig hoher Puls die Ursache sein? c) Wäre es möglich, dass die Erkrankung durch permanenten (d.h. buchstäblich ununterbrochenen) Beziehungsstress ausgelöst wurde (also durch die Psychokardiologie geklärt werden könnte)? d) Wie stehen die Chancen, dass sich in meinem Alter das Herz auf normale Größe wieder zurückbildet? e) Wie hoch sind meine Überlebenschancen (der Herzmuskel ist nicht angegriffen - in der einschlägigen Literatur wird die 10-Jahres-Überlebensrate allerdings mit 10 bis 30% angegeben)?

Antwort
Gruß Jörg
Kommentar
generell solltest Du diese Frage tatsächlich in der "Sprechstunde" dieses Forums stellen.
Aber generell: Da dauerhafter Stress durchaus auch zu Herzinfarkten und herzinfarkt-ähnlichen Zuständen: Stichwort: Stress-Kardiomyopathie) führen kann, kann ich mir durchaus vorstellen, dass dauernder Stress, verbunden mit einem ständig erhöhten Puls, das Herz "anschwillen" lässt. Aber das ist jetzt eine reine "Bauch-Aussage", weil mir selbst das logisch erscheint, und nach allem, was ich über Psychosomatik weiss, halte ich das für möglich.
Über die Prognose "10 Jahre" würde ich mir nicht so viel Gedanken machen. Meine Prognose war nach meinem zweiten Infarkt sehr sehr schlecht, und ich habe diese beiden Infarkte nun schon 13 Jahre überlebt und gedenke, weitere 2x13 Jahre zu schaffen (ich bin 57). In so eine Zahl gehen ja immer die Daten ALLER betroffenen Menschen ein: Zum Beispiel der 90jährige Bettlägerige, der keinen Sport mehr machen kann und eine Kardiomyopathie hat, und der nur noch 1 Jahr Lebenserwartung hat. Ebenso der 70jährige mit noch 3 Jahren Erwartung und der 40jährige mit noch 26 Jahren Lebenserwartung. Statistisch haben sie zusammen 1 + 3 + 26 = 30 Jahre, und jeder Einzelne von ihnen 30 : 3 = 10, also "Noch 10 Jahre Lebenserwartung". So funktionieren solche Prognosen. Ich nehme solche Zahlen weder wahr noch ernst.
Alles Gute
Peter