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Antidepressiva bei Herzrhythmusstörungen

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

04.08.2010 | 09:59 Uhr

Hallo,

welche Medikamente dürfen bei HRST n i c h t verschrieben werden - Wirkstoff -

Würde mich über Eure Antworten freuen.

LG

Elmar

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04.08.2010, 10:47 Uhr
Antwort
Hallo, Elmar,
um welche Rhythmusstörungen handelt es sich denn?
Wenn es einfache Extrasystolen sind, egal wie viele und welcher Art, dürfte das keine Kontraindikation sein. Ich selbst habe sehr viele ES, von harmlosen kleinen Stolperer bis zu Salven, und ich habe vor einigen Jahren zwei Jahre lang Citalopram genommen. Meine Frau musste auch mal Escitalopram nehmen (eine Weiterentwicklung von Citalopram, die schneller wirkt) aufgrund einer Wechseljahrsdepression, und sie hat seit ihrer Kindheit Extrasystolen. Und hat das Medikament problemlos vertragen.
Schönen Gruss
Peter
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04.08.2010, 10:55 Uhr
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Hallo Peter,
vielen Dank für Deine Antwort.Ich hatte doch VHF und habe auch einige Berichte hier losgelassen, Du wirst Dich erinnern.Leider habe ich eine Broschüre der Herzstiftung nicht mehr greifbar, sonst hätte ich hier sehr gute Empfehlungen.Bin herzgesund und die üblichen ES.Ich glaube mal,ich kann wohl alles ,vertragen. Muss aber auch der Arzt wissen, sonst rufe ich im Herzzentrum , an.
LG
Elmar
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04.08.2010, 11:04 Uhr
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Also ich habe SVES und VES ab und an mal Tachicardien usw.
Nehme seit Jahren Beta Blocker und hatte vor 6 Jahren mal Insidon bekommen der Wirkstoff Opipramol ist ein Antidepresiva,mußte es aber nach 5 Wochen absetzten da es leider meine verntriculäre/supraventriculäre Tachicardien sehr
verstärkt hatte.Aber es steht ja auch immer bei ....
Lg Katja
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04.08.2010, 13:01 Uhr
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Hallo, Elmar,
sorry, das wusste ich nicht mehr. Ich lese hier alle Postings, schreibe zu vielen etwas, und arbeite auch in anderen Foren mit, da vergesse ich manchmal was.
Aus irgendeinem blöden Grunde finde ich meine Rhythmusbroschüre der Herzstiftung nicht mehr. Aber in der Broschüre "Das schwache Herz" steht, dass man bei Herzerkrankungen generell auf "tri- und tetrazyklische Antidepressiva" verzichten sollte, alle anderen seien nicht betroffen. Und Citalopram z.B. gehört NICHT zu diesen zyklischen AD.
Um welches Antidepressivum geht es denn? Und was sagt Dein Arzt dazu? Er weiss ja von Deiner Herzerkrankung...
Lieben Gruss
Peter
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04.08.2010, 13:18 Uhr
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Danke,Peter,
ich muss noch hin, daher wollte ich schon einmal eine Vorabinfo, die ja nie schaden kann.Sage DIR aber mal , Bescheid.
LG
Elmar
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04.08.2010, 14:40 Uhr
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Nach meiner Recherche sind trizyklische AD bei schnellen Rhythmusstörungen nicht angezeigt. Gegen SSRI (z. B. Citalopram, Cipralex) ist eher nichts einzuwenden.

Cipralex hatte ich einige Wochen genommen. Tachykardien sind in der Zeit nicht aufgetreten. (Allerdings ist die Frage, ob ich nach der Ablation überhaupt noch eine Neigung dazu habe.) Von der eigentlichen Wirkung bei mir war ich eher enttäuscht. Während der Einnahme hab ich stark geschwitzt, ansonsten keine wirkliche Änderung im seelischen Befinden festgestellt und nach Beendigung (unter langsamem Ausschleichen) hatte ich fast 4 Wochen lang diese inneren Blitze, sog. Zaps, nicht schlimm, aber lästig.

Ist natürlich nur eine persönliche Erfahrung. Lass Dich am besten beraten. Manche Ärzte nehmen es mit den HRS nicht so ernst und sind schnell bei der Verschreibung von den gängigen trizyklischen AD. Da wäre ich vorsichtig.

Grüße

Kristin

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04.08.2010, 15:19 Uhr
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Hallo,

also ich weiß das Cipralex (ein SSRI) nicht auf die Funktion des Herzens eingreift. Ich habe zwar keine Herzerkrankung oder HRS aber ich habe eine Herzphobie und habe mir natürlich keine Tabletten verschreiben lassen, die auf das Herz einfluß nimmt. Deshalb habe ich mit vielen Ärzten, Psychiatern und Psychotherapeuten gesprochen. Schlußendlich wurde mir in der Psychatrie Münster Cipralex verschrieben, weil speziell diese SSRI Sorte auch Patienten nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall verschrieben werden. Cipralex ist ein weiter entwickeltes SSRI mit weniger Nebenwirkungen.

Ich hatte keine Nebenwirkungen und vertrage es sehr gut - ausserdem beruhigt es mich, dass es herzschonender ist als Trizyklische AD :-).

Viele Grüße

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05.08.2010, 09:32 Uhr
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Hallo,

früher habe ich Paroxetin genommen, aber das geht definitiv nicht bei HRS bzw. bei Vorhofflimmern, so wie ich es habe. Wurde daher letztes Jahr auf Mirtazapin umgestellt, darf allerdings nicht mehr als 30 mg nehmen. Diese Dosis wurde von meinen Kardiologen als unbedenklich eingestuft.

Warum mußt Du denn Antidepressiva nehmen? Kommt ja auch auf die Indikation an, nicht jedes Antidepressivum wirkt gleich. Bei mir ist es wg. einer Angst und Panikstörung und mit Mirtazapin komme ich noch auf vielleicht 2 - 3 wirklich schlimme Panikattacken im Jahr, damit läßt sich leben. Hatte vorher 4-5 täglich und dazu noch diese sch.... Angst vor Vorhofflimmern und sonstigen Herzkapriolen.

Wünsche Dir alles Gute

und viele Grüße

Ingrid

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09.08.2010, 13:40 Uhr
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hier auszug aus der roten liste zu cipralex:
Nebenw.: Untersuch. Häuf.: Gewichtszun., gelegentl.: Gewichtsabn., nicht bek.: Ergebn. v. Leberfunktionstests anormal; Herzerkrank. gelegentl.: Tachykardie, selten: Bradykardie; Erkrank. d. Blutes u. d. Lymphsyst. nicht bek.: Thrombozytopenie; Erkrank. d. Nervensyst. häuf.: Schlaflosigk., Schläfrigk., Schwindel, Parästhesie, Tremor, gelegentl.: Geschmacksstör., Schlafstör., Synkope, selten: Serotoninsyndr., nicht bek.: Dyskinesien, Bewegungsstör., Krämpfe; Augenerkrank. gelegentl.: Mydriasis, Sehstör.; Erkrank. d. Ohrs u. d. Labyrinths: gelegentl.: Tinnitus; Erkrank. d. Atemwege, d. Brustraums u. Mediastinums häuf.: Sinusitis, Gähnen, gelegentl.: Nasenbluten; Erkrank. d. Gastrointestinaltr. sehr häuf.: Übelk., häuf.: Diarrhö; Obstipation; Erbrechen, Mundtrockenh., gelegentl.: Gastrointest. Blutungen (einschl. rekt. Blutungen); Erkrank. d. Nieren u. Harnwege nicht bek.: Harnretention; Erkrank. d. Haut u. d. Unterhautzellgew. häuf.: Vermehrtes Schwitzen, gelegentl.: Urtikaria, Haarausfall, Ausschlag, Juckreiz, nicht bek.: Ekchymosen, Angioödem; Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- u. Knochenerkrank. häuf.: Arthralgie, Myalgie; Endokr. Erkrank. nicht bek.: Inadäquate ADH-Sekretion; Stoffw.- u. Ernährungsstör. häuf.: Vermind. Appetit, gesteig. Appetit, nicht bek.: Hyponatriämie; Gefäßerkrank. nicht bek.: Orthostat. Hypotension; Allg. Erkrank. u. Beschw. am Verabreichungsort häuf.: Müdigk.,. Fieber, gelegentl.: Ödeme; Erkrank. d. Immunsyst. selten: Anaphylakt. Reakt.; Leber- u. Gallenerkrank. nicht bek.: Hepatitis; Erkrank. d. Geschlechtsorg. u. d. Brustdr. häuf.: Männer: Ejakulationsstör., Impotenz, gelegentl.: Frauen: Metrorrhagie, Menorrhagie, nicht bek.: Galaktorrhö, Männer: Priapismus; Psychiatr. Erkrank. häuf.: Ängstlichk., Ruhelosigk., anormale Träume, Frauen u. Männer: verring. Libido, Frauen: Anorgasmie, gelegentl.: Nächtl. Zähneknirschen, Agitierth., Nervosität, Panikattacken, Verwirrth., selten: Aggression, Depersonalisation, Halluzinationen, nicht bek.: Manie, suizidale Gedanken, suizidales Verhalten. Arzneimittelklasse d. SSRIs: psychomot. Unruhe/Akathisie, Anorexie, QT-Verl. insbes. b. Pat. m. vorbest. Herzerkrank. ein kausal. Zusammenh. konnte n. hergest. werden. D. Absetzen v. SSRIs/SNRIs (insbes. plötzl. Absetz.) führt im Allg. zu Absetzsympt. d. leicht b. mittelschwer u. vorübergeh., auch länger u. schwerer mögl. sind. Schwindelgefühl, sensorische Stör. (inkl. Parästhesien u. Stromschlag-ähnl. Empfind.), Schlafstör. (einschl. Schlaflosigk. u. intensiver Träume), Agitiertheit od. Angst, Übelkeit u./od. Erbrechen, Tremor, Verwirrtheit, Schwitzen, Kopfschmerz, Diarrhö, Palpitationen, emotionale Instabilität, Reizbarkeit u. Sehstör. sind d. am häufigsten berichteten Reakt. D. Beendigung d. Escitalopram-Ther. sollte ausschleich. erfolgen.
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09.08.2010, 13:50 Uhr
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cipralex ist mit sicherheit eines der besten antidepressiva, das es derzeit auf dem markt gibt. auch hinsichtlich herzerkrankungen ist es wesentlich besser verträglich als so manch anderen ad. jedoch lässt sich sagen, dass ad gerne mal den blutdruck senken. dies führt dann gegenregulatorisch zu einer pulserhöhung. eine pulserhöhung könnte nun das herz bei bekannten vhf eher wieder aus dem rhythmus bringen. da folgende berichte nicht von der hand zu weisen sind, sollte man sich bei psychischen problemen generell intensiv durch eine psychologische betreuung helfen lassen:
http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0505_c.php3
http://www.apotheken.de/news/article/antidepressiva-unter-der-lupe/
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/36909/Kontroverse_um_Antidepressiva_-_IQWiG_kritisiert_Pfizer.htm
usw. usw.
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01.09.2010, 00:32 Uhr
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Hallo ich bin seit heute hier im Forum und habe die selben Probleme gehabt wie sie hier zu lesen sind. ES, Panik ständige Ängste und was dabei alles auftritt, wenn ES zur Hölle werden!
Auch ich habe mich an eine Facharzt gewandt (Neurologe) der mir ein Präparat mit dem Wirkstoff Sertonin verschrieben hat. Tägl. 50 mg. Es hat einige Wochen gedauert bis meine Ängste und Panik nachließen. Nachdem ich auf dieses Medikament eingestellt war, habe ich nach ca. 2 Monaten langsam gemerkt, dass die Ängste so langsam aus meinem Kopf vertrieben wurden und ich immer seltener an meine ES gedacht habe. Jetzt sind die ES nur noch ganz selten und dann mal so eine bis zwei am Tage. Oft aber auch Tage lang gar keine.
Ich nehme das Medikament allerdings jetzt schon 8 Jahre, habe keine spürbaren Nebenwirkungen und auch keine Gewichtszunahme. Bin rundum glücklich damit und kann es nur empfehlen.
Seit längerer Zeit konnte ich die Dosis von 50 mg. auf 25 mg einmal morgens reduzieren!
Gruß Butsche
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