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Was darf ich nach Zahnextraktion essen?

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Zahnarzt | Expertenfrage

28.03.2018 | 17:33 Uhr

Guten Tag, mir wurde gestern der 4/7 gezogen und es hat stundenlang nachgeblutet, trotz Naht. Über Nacht hat es sich beruhigt. (Ich nehme KEINE Medikamente.)

Nun bin ich unsicher, was ich essen kann, denn selbst die ZÄ WIDERSPRECHEN sich im Netz. Der eine sagt, nur am 1. Tag keine(n) Milchprodukte, Kaffee, Alkohol, der andere die ersten drei. Wie lange nun wirklich? Kein Obst, aber Apfelmus; der eine keine(n) Butter, Käse, der andere ja. Milch abgekocht im Pudding ja und nein!?! Wie soll ich mich da zurechtfinden. Ich hatte mir extra Milchbrötchen gekauft, weil sie so schön weich sind, habe mich nun ebenfalls NICHT GETRAUT, sie zu essen, wegen der Milch. Ich würde ja denken, daß die Milchsäurebakterien alle tot sind nach dem Backen.

Darf ich zum Ostersonnabend denn nun wieder Kaffe mit Milch trinken und Brötchen essen? Und auch ein richtiges Gericht? 

Ich danke im Voraus für Ihre Bemühungen und verbleibe mit freundlichen Grüßen, Minirock

 

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Experte Nilius
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03.04.2018, 22:19 Uhr
Antwort von Experte Nilius

Hallo Minirock,

Vielen Dankf fü die Geduld. Diese Frage stellt eigentlich jeder Patient. Wir haben in der Klinik einen Flyer, den jeder Patietn mitbekommen. Aber auf unserer Website niliusklinik.de stehen ebenfalls einige Informationen zum Thema. Z.B. 

Mit der Ernährungsweise die Wundheilung nach einer Zahnoperation unterstützen

Aufgrund der anhaltenden Betäubung sind Lippen, Zunge und Teile der Wangen noch einige Zeit nach Ihrer Zahnbehandlung gefühllos. Damit Sie sich nicht verbrennen, sollten Sie in den ersten Stunden nach der Operation keine Heißgetränke zu sich nehmen und auch noch nichts essen, um sich nicht auf die Zunge zu beißen. Es handelt sich hierbei um reine Vorsichtsmaßnahmen, doch in der ersten Woche nach einer chirurgischen Zahnbehandlung gibt es noch mehr, was Sie bei Ihrer Ernährung berücksichtigen sollten. Das Thema dieses Blogbeitrags von „Nilius erklärt“ ist der Zusammenhang zwischen dem Essen und dem Heilungsprozess nach einer Zahnoperation: Hier haben wir Ihnen wissenswerte Informationen zusammengetragen. Generell gilt: Sie dürfen alles essen, was Ihnen schmeckt. Aber wenn Sie ein wenig darauf achtgeben, welche Lebensmittel Sie zu sich nehmen, verringern Sie nicht nur Ihr Komplikationsrisiko, sondern unterstützen sogar den Heilungsprozess. Die Ernährung ist also ein wichtiger Aspekt für eine schnelle Wundheilung und somit auch für den Abschluss der Zahnbehandlung.

Tipps für den Speiseplan der ersten Woche

In den ersten Tagen nach einer Zahnoperation ist der Mundraum äußerst sensibel, sodass beim Kauen Schmerzen entstehen können. Wir empfehlen Ihnen deshalb, nach der Zahnoperation zunächst weiche Lebensmittel wie Püree, Brühe oder Brot ohne Kruste zu sich zunehmen. Einige Menschen ernähren sich in nach einer Zahnoperation von Brei, dabei ist eine gesunde und abwechslungsreiche Kost durchaus möglich. Weichgekochtes, püriertes Gemüse oder Spinat gehört unbedingt auf den Speiseplan. Denn damit sich Ihr Körper ausschließlich auf den Heilungsprozess konzentrieren kann, müssen Sie ihn mit wichtigen „Powerstoffen“ versorgen. Ein kleiner Tipp von uns: Im Internet finden Sie leckere Rezept-Sammlungen, welche die Wundheilung nach einer Zahnoperation optimal unterstützen. Wichtig ist dabei, dass Sie krümelnde Nahrungsmittel meiden, damit nichts in die Wunde gelangen kann. Zudem ist die Versorgung mit basischen Lebensmitteln wie beispielsweise Kartoffeln, Gemüse oder auch Soja zur rascheren Wundheilung ratsam. Beim Essen sollten Sie versuchen, die Nähte möglichst nicht zu berühren, sodass keine Nachblutung entsteht. Unser Tipp Nummer zwei: Gehen Sie vor der Zahnoperation einkaufen, um genügend weiche Lebensmittel im Haus zu haben, sodass Sie die ersten drei Tage gut überstehen. Wenn Sie sich im Vorfeld für zum Beispiel Suppen-Rezepte entschieden haben, können Sie diese bereits kochen, portionieren und einfrieren. Diese bereiten Sie dann nach der Zahnbehandlung schnell und einfach zu.

Wirkung bestimmter Lebensmittel auf die Wundheilung

Beim Essen müssen Sie vor allem bei den Getränken aufpassen und am besten sogar ein paar Tage komplett Kaffee, Schwarztee und Alkohol gegen andere austauschen. Denn Koffein bewirkt eine Steigerung des Blutdrucks, dies kann in der Folge bei einer frischen Wunde Nachblutungen auslösen. Alkohol hingegen besitzt eine gerinnungshemmende Wirkung und behindert ebenfalls den Heilungsprozess. Genießen Sie stattdessen leckere Alternativen wie beispielsweise Fruchtsäfte. Wenn Sie mögen, trinken Sie hin und wieder auch Kräuterteesorten wie Kamillen- oder Salbeitee. Letzterer besitzt eine antibakterielle Wirkung. Allerdings sollte mit keinem Getränk oder Produkt der Mundraum gespült werden. Obwohl Sie grundsätzlich alles essen dürfen, raten wir Ihnen, scharfe Gewürze beziehungsweise Gerichte, aber auch reine Milchprodukte in den ersten Tagen zu meiden. Denn zum Beispiel können die Milchsäurebakterien an der Wunde eine Entzündung auslösen und somit den Heilungsverlauf verlangsamen. Unser Team der Praxisklinik Nilius begleitet Sie durch den gesamten Therapierverlauf und setzt alles daran, die Behandlung für Sie so angenehm wie möglich zu gestalten. Daher informieren wir Sie auch gerne über eine gesunde Ernährung, die den Heilungsprozess nach einer Zahnoperation unterstützt. Wenn Sie weitere Fragen dazu haben, nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf.

 

ODER:

 

Ernährung vor einer Operation

Wissen Sie ganz genau, was Sie bei Ihrer Ernährung vor einer Operation beachten müssen, beispielsweise wann Sie das letzte Mal vorher etwas essen dürfen oder warum überhaupt für eine Narkose ein nüchterner Magen Voraussetzung ist? Im Blogbeitrag OP-Vorsorge haben wir bereits eine erste Übersicht über den genauen Ablauf von der Diagnose bis zur anschließenden Operation gegeben. Dabei erklärten wir auch, was Sie selbst vor dem Eingriff organisieren und beachten sollten. Aufgrund der hohen Nachfrage vieler Patienten erläutern wir in diesem Beitrag „Nilius erklärt“ das Thema der Ernährung vor der Operation genauer.

Wann ist eine Ernährungsumstellung notwendig?

Sie müssen auf Ihre Ernährung vor einer Operation immer dann besonders achtgeben, wenn die Behandlung eine Narkose beinhaltet. Denn bei einer Allgemeinanästhesie werden neben dem Bewusstsein und somit dem Schmerzempfinden auch andere Funktionen des Köpers für diesen Zeitraum wortwörtlich ausgeschaltet. Dazu gehören beispielsweise auch die Schutzreflexe – kurz gesagt, die gesamte Muskulatur erschlafft. Ein leerer Mageninhalt ist daher eine Sicherheitsmaßnahme, mit der das Risiko einer Komplikation weiter gesenkt wird. Dieser verhindert, dass Essensreste aus dem Magen-Darm-Trakt über die Speiseröhre in die Lunge geraten. Da Rauchen die Bildung von Magensaft anregt, möchten wir Sie an dieser Stelle darauf hinweisen, dieses am Behandlungstag bitte zu unterlassen. Ein anderer Grund, warum Sie bei einigen Untersuchungen beziehungsweise Behandlungen nüchtern sein müssen, ist, zu gewährleisten, dass Medikamente wie gewünscht wirken.

Nach traditioneller Ansicht soll die Reduzierung der Nahrung auch eine Schonung des Magen-Darm-Traktes bewirken. Aktuelle Studien zeigen, dass eine ausgewogene Ernährung bis kurz vor der Operation zum anschließenden Heilungsprozess beiträgt. Daher ist es ratsam, dass Sie in der Zeit vor dem Behandlungstag Ihre Ernährungsvorsätze in die Tat umsetzen, aber keine Diät beginnen. Denn mit einer gesunden Ernährung unterstützen Sie Ihr Immunsystem und somit den Genesungsprozess. So kommen Sie nach der Operation schnell wieder auf die Beine.

Wie muss die Ernährung vor der Operation angepasst werden?

Selbstverständlich klärt Ihr behandelter Arzt Sie ganz genau im Vorgespräch darüber auf, was Sie im Detail bei Ihrer Ernährung vor der Operation berücksichtigen müssen. Diese Informationen finden Sie zudem auf den Aufklärungsbögen, die Sie im Vorfeld erhalten. Bei einer anstehenden Vollnarkose gilt allgemein folgende Regel: Sechs Stunden vorher dürfen Sie keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Dies sollte aber kein größeres Problem sein, da wir ja auch beim Schlafen mehrere Stunden ohne Mahlzeit überstehen und Sie bereits nach wenigen Stunden nach dem Aufwachen aus der Narkose wieder etwas essen dürfen. Um die Zeit zu überbrücken, können Sie kurz davor eine kleine, leicht zu verdauende Mahlzeit essen. Da, wie bereits oben erläutert, das kurzfristige Fasten vor der Operation nur dem Zweck eines nüchternen Magens dient, dürfen Sie bis zu zwei Stunden vor dem Eingriff klare, nicht kohlensäurehaltige Flüssigkeiten zu sich nehmen.

Wir alle wissen, dass bestimmte Lebensmittel bei Krankheiten zur Genesung beitragen können. So kennt ein jeder ein paar alte Weisheiten, die in der Familie über Generation weitergegeben werden und beispielsweise bei einer Erkältung helfen. Es wird Sie vermutlich daher nicht wundern, dass die Ernährung vor und nach der Operation von immenser Bedeutung ist. Denn die Ernährungsweise besitzt auch nach der Operation einen gewaltigen Einfluss auf den Genesungsprozess. Bei einem stationären Aufenthalt kann es notwendig sein, dass Sie in der ersten Zeit einen bestimmten Ernährungsplan befolgen müssen. Mache Patienten verlieren in der Zeit direkt nach einer Behandlung ihren Appetit. Damit sich Ihr Körper ausschließlich auf den raschen Heilungsprozess konzentrieren kann, müssen Sie Ihn aber mit wichtigen „Powerstoffen“ versorgen und dies bei der Wahl Ihrer Mahlzeiten berücksichtigen. Kochen Sie mit vielen frischen und hochwertigen Lebensmitteln und essen Sie zwischendurch vitaminreiches Obst. Bei weiteren Fragen können Sie gerne das Team der Praxisklinik Nilius kontaktieren.

Es grüßt

Dr. Dr. Manfred Nilius MSc. 

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