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OP bei BSV HWS

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Wirbelsäule | Expertenfrage

28.05.2024 | 21:26 Uhr

Sehr geehrte Experten, 

mir wurde bei intraforaminalem BSV C6/7 mit Nervenbeteiligung (Kribbelparästhesien in Arm und Hand) die Operation angeraten. Ich bin bei der Wahl der OP-Methode völlig verunsichert. Es gäbe wohl die Möglichkeit der Implantation einer Bandscheibenprothese, die Segmentversteifung durch einen Cage oder die reine Abtragung des Vorfalls von hinten (Frykholm). Ein Cage kann zu einer Überbeanspruchung der angrenzenden Segmente führen und eine Bandscheibenprothese verrutschen oder durch Materialfehler und Verschleiß Folgeprobleme verursachen. Die reine Abtragung des Vorfalls von hinten würde wohl wiederum mit einer höheren Verletzungsgefahr des Rückenmarks einhergehen. Letztlich weiß ich nun nicht, was perspektivisch die bessere Methode ist, die auch bei richtiger Durchführung keine Folgeoperationen generiert und würde mir hierbei einen Rat von Ihnen wünschen. Vielen Dank bereits vora

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Lifeline Gesundheitsteam
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02.06.2024, 22:17 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

wie lange bestehen denn Ihre Beschwerden schon? Was wurde denn schon konservativ versucht? Zwingende Op-Indikationen sind motorische Ausfälle. Versagen konservative Maßnahmen, kann ebenfalls operiert werden. Konservative Maßnahmen, sind Schmerzmittel, Infiltrationen und Physiotherapie.

Ob das Segment versteift wird oder eine Prothese eingesetzt wird ist von der Beweglichkeit meist nicht so entscheidend. Bei Prothesen besteht natürlich immer ein höheres Risiko, dass diese irgendwann versagen und ggf. ausgetauscht werden müssten. Eine Entfernung des vorgedfallenen Materials bietet sicherlich die "biologischte" Lösung, mit dem Risiko eines erneuten Vorfalls. 

Sie sehen, alle Verfahren bieten Vor- und Nachteile. Die OP nach Frykholm und die Versteifung sind sicherlich die etabliertesten Verfahen. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen dennoch weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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03.06.2024, 10:06 Uhr
Antwort

Die jetzigen Beschwerden bestehen seit Ende Februar. Nach intensiver Physiotherapie und 2 x PRT haben sich die Schmerzen jetzt seit 1 Woche gebessert, aber die Kribbelparästhesien in Arm und Hand sind unverändert geblieben. Wird denn die Frykholm OP noch praktiziert? Laut Aussage des Arztes sei diese Methode veraltet und bringt eine hohe Verletzungsgefahr des Rückenmarks mit sich. Ist denn die Implantation einer Bandscheibenprothese mit gehäuften Komplikationen verbunden und risikoreicher als die Implantation eines Cage?

Lifeline Gesundheitsteam
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03.06.2024, 10:20 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

bei einer Besserung kann durchaus noch abgewartet werden. Eine Schmerzbesserung ist ein gutes Zeichen. Die Entfernung des ausgetretenen Bandscheibenmaterials hat ein höheres Risiko, da von hinten an die HWS eingegangen wird, Versteifungen werden von vorne durchgeführt. Das Risiko ist abhängig von der Lage des Vorfalls und der Erfahrung des Operateurs, mitunter wird diese Operation auch endoskopisch durchgeführt. Das Risiko während der Operation ist bei Cage und Prothese ziemlich gleich, ein Cage führt aber zu einer Versteifung und hoffentlich zu einer endgülitgen "Lösung" dieses Problems. Eine Prothese soll "Beweglichkeit" bieten. Immer wenn sich mechanische Teile bewegen, nutzen sie ab. Die deutlich etablierteren Hüft- und Kniegelenksprothesen haben z.B. eine "Lebenszeit" von 15 bis 20 Jahren. Die neue Generation von Bandscheibenprothesen sind viel kürzer auf dem Markt, genaue Daten über Standzeiten und Langzeitkomplikationen sind unseres Wissens nach noch nicht genau erforscht, zumal es für Bandscheibenprothesen keine Register wie für Knie- und Hüftgelenksprothesen gibt. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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