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Nackenschmerzen und Augenschmerzen

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Wirbelsäule | Expertenfrage

13.05.2005 | 08:44 Uhr

Hallo,
ich leide bereits seit Jahren zeitweise, durch meine Monitorarbeit bedingt, an starken Nackenverspannungen und Schmerzen.
Massagen und Muskelaufbau helfen zeitweise. Zu meiner Frage: seit einigen Monaten habe ich häufig überanstrengte Augen mit Druckgefühl und Trockenheit. Mein Augenarzt hat schon alles durch, von Bindehautentzündung, Trockenheit und allergischer Reaktion, aber keine Tropfen haben je den Erfolg gebracht. Das komische ist, dass diese Augenschmerzen meist in Verbindung mit Nackenschmerzen auftreten. Wenn es dem Nacken gut geht geht es den Augen auch ganz gut...Kann es einen Zusammenhang geben? Mein Augenarzt scheint ratlos...
Vielen Dank im Voraus, Liv

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02.06.2005, 05:56 Uhr
Antwort

Hallo Liv,

da kann meines Wissen durchaus ein Zusammenhang bestehen, da sowohl eine Fehlhaltung der HWS/Nacken, als auch die Anstrengng der Augen am PC-Arbeitsplatz für derartige Probleme sorgen kann. Ich möchte Ihnen einmal ein paar Anregungen geben:

Bitte werfen Sie einmal genau einen kritischen Blick auf Ihren Arbeitsplatz und Ihre Sitzhaltung. Eine vornüber gebeugte Sitzhaltung dehnt die Muskeln im Nacken-Hals-Bereich und kann zu heftigen Kopfschmerzen führen. Prüfen Sie den Sehabstand zum Bildschirm. Der Bildschirm darf nicht spiegeln. Ist Ihre Sehkraft noch ausreichend gut oder brauchen Sie eine neue Brille? Wenn Sie ständig die Augen anstrengen, verspannt das viele Muskeln. Prüfen Sie Ihre Körperhaltung – Sitzen Sie etwa verdreht? Muskelschmerzen stellen sich auch ein, wenn die Arme und Beine zu stark abgewinkelt sind. Das passiert, wenn Tisch oder Stuhl zu niedrig sind. Kleine Leute sollten wiederum einen Fußschemel benutzen. Die Muskeln schmerzen auch, wenn die Beine im Sitzen nach unten hängen. Machen Sie regelmäßig Lockerungsübungen, um die Muskeln zu entspannen. Planen Sie Ihre Entspannungspausen und wechseln Sie so häufig wie möglich zwischen Sitzen und Gehen. Reduzieren Sie ggf. Übergewicht. Auch das strapaziert die Muskeln. Vermeiden Sie Zugluft. Wenn Sie immer wieder unter einem steifen Nacken leiden, dann tragen Sie ein leichtes Seidentuch um den Hals, um ihn vor Zugluft zu schützen.

Und damit Ihnen nicht langweilig wird, von meinem Gerede – hier noch ein paar einfache Lockerungsübungen, die man alle im Stehen durchführt:

- Atmen Sie ein und heben dabei die Schultern an, in Richtung Ohren. Mit der Ausatmung ziehen Sie die Schultern nach unten. Spüren Sie dabei, wie Ihr Hals lang wird.

- Lassen Sie die Schultern und die Arme locker hängen. Denken Sie Ihren Hals und Ihren Nacken lang. Stellen Sie sich vor, Sie hängen, wie eine Marionette, an einem Faden von der Decke herab. Dann senken Sie den Kopf, gegen den Widerstand des Fadens, der den Kopf nach oben zieht, nach vorne ab. Spüren Sie die Dehnung in der hinteren Hals- und Nackenmuskulatur.

- Legen Sie die Hände auf den Hinterkopf. Lassen Sie den Kopf durch die Schwerkraft nach unten sinken. Ist diese Dehnung problemlos möglich, verstärken die Dehnung vorsichtig, indem Sie leichten Druck mit den Händen ausüben. Auf keinen Fall ziehen. Führen Sie das Kinn in Richtung Brust, bis ein leichter Zugschmerz, der vom Hals- Nackenbereich bis in den Rücken reichen kann, auftritt.

- Neigen Sie den Kopf nach rechts und ziehen mit der Ausatmung Ihre linke Schulter tief. Ist diese Dehnung problemlos möglich, verstärken Sie die Dehnung, indem Sie leichten Druck mit der Hand ausüben. Auf keinen Fall ziehen. Wiederholen Sie die Übung für die andere Seite. Spüren Sie die Dehnung in der Halsseite.

- Fassen Sie die Hände vor dem Körper und heben die Arme gestreckt bis auf Höhe der Schultern. Die Schultern bleiben tief, und der Hals bleibt lang. Ziehen Sie die Schulterblätter auseinander und nach vorne. Dabei atmen Sie aus. Spüren Sie die Dehnung auf dem Rücken, im Bereich der Schulterblätter.

So, ich hoffe das Ihnen das ein wenig weiter hilft ... Ich gab diese Anregungen auch schon jemand anderem und nach einem Feedback von ihm, teilte er mir mir, dass er eine HNO-OP verschoben hat, da durch die Anregungen und Durchführungen jener, seine Beschwerden deutlich besser geworden sind.
Ich wünsche Ihnen ebenfalls diesen Erfolg und würde mich über ein Feedback Ihrerseits auch sehr freuen.

Alles Gute

Anja

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