Hallo zusammen,
folgendes Problem: schon seit jungen Jahren hatte ich Probleme mit meinem Penis durch eine Verkürzung des Vorhautbändchens. Da Sex zwar möglich war aber nie schmerzfrei wandte ich mich an einen Urologen. Dieser erkannte das zu kurze Bändchen und nahm daraufhin eine Operation vor. Soweit so gut, das Bändchen war zwar nun nicht mehr zu kurz, die Narbe aber danach im erigierten Zustand deutlich zu eng. Im Alltag bereitete mir das keine Schmerzen, beim Sex aber schon. Dazu muss ich sagen, dass der Durchmesser meines Penis sich im erigierten Zustand deutlich vergrößert von ca 3,5cm auf etwas über 5cm im Durchmesser und von ca 8cm auf ca 18cm in der Länge.
Nun war ich mit der Problematik wieder beim Urologen, der sagte dann, er könne nichts machen. Zwischenzeitlich umgezogen wechselte ich meinen Urologen und sprach bei dem neuen mit der Problematik vor. Dieser schlug mir eine Beschneidung vor. Ich sprach ihn auf die Problematik der unterschiedlichen Größen an, daraufhin riet er zu einer Teilbeschneidung. Ich war einverstanden, er führte diese im Herbst letzten Jahres durch.
Es kam wie es kommen musste, auch hier blieb wieder eine Narbe, die im erigierten Zustand viel zu eng ist. In der Folge erhielt ich noch eine Kortisonsalbe, die bedingt half. Es ist etwas besser geworden, nicht jedoch weg. Schmerzfreier Sex ist so noch immer nicht möglich. Das Ganze zehrt an meinen Nerven und an meiner Beziehung... gewaltig.
Nun hat mein Urologe gemeint, es wäre eine neue Operation ratsam, mit einer kompletten Beschneidung. Ich habe nun allerdings langsam Angst, dass sich auch dadurch die Situation kaum verbessert, zumal mein Urologe meinen erigierten Penis ja nur aus meinen Erzählungen kennt und somit gar nicht weiß, wie er wirklich aussieht.
Meine Fragen dazu:
Kann es zu Spannungsproblemen kommen, wenn ich eine komplette Beschneidung durchführen lasse? Die verbleibende Vorhaut jetzt ist ja so schon recht straff bei einer Erektion. Ich habe ganz klar Angst, dass bei einer weiteren Beschneidung irgendwann gar keine schmerzfreie Erektion mehr möglich ist, die ersten Wochen nach der Teilbeschneidung waren schon die Hölle bei jeder Erektion, bis die Salbe zumindest dafür gesorgt hat, dass dieser Zustand erträglich wird.
Wie ist die Narbenbildung bei einer kompletten Beschneidung? Besteht hier die Gefahr, dass wieder eine zu enge Narbe verbleibt? Ich habe im Nachgang gelesen, dass zu enge Narben häufiger bei Teilbeschneidungen auftreten, zur Narbenbildung bei einer kompletten Beschneidung fand ich jedoch nichts.
Ich hoffe hier ggf. etwas Aufklärung zu finden. Ich weiß momentan überhaupt nicht mehr was ich tun soll, das Sexleben in meiner Beziehung ist seit der Teilbeschneidung komplett zum erliegen gekommen, nervlich macht mich das wirklich fertig.
Danke schon einmal...
ewiges Leid durch zu kurzes Frenulum/Vorhautverengung
Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo,
Es tut uns leid, dass Sie mit solch unangenehmen Herausforderungen in Bezug auf Ihr Sexualleben zu kämpfen haben. Wir können dies aus der Ferne natürlich nur eingeschränkt beurteilen, möchten Ihnen jedoch einige allgemeine Aspekte näherbringen, die Ihnen möglicherweise weiterhelfen.
Eine vollständige Beschneidung kann in der Tat zu Spannungsproblemen führen, da die Vorhaut eine wichtige Schutzfunktion für das empfindliche Gewebe hat. Nach ihrer Entfernung könnte der verbleibende Hautbereich, insbesondere bei einer Erektion, stärker gespannt werden. Dies könnte zu unangenehmen oder schmerzhaften Erektionen führen, wie Sie es nach der Teilbeschneidung bereits erlebt haben. In diesem Zusammenhang war die Behandlung mit Kortison sicher sinnvoll, und es wäre ratsam, diese auch weiterhin in Erwägung zu ziehen, falls es nach einem erneuten Eingriff zu ähnlichen Problemen kommen sollte.
Auch bei einer vollständigen Beschneidung besteht das Risiko einer problematischen Narbenbildung. Zwar ist das Risiko einer zu engen Narbe bei einer Teilbeschneidung grundsätzlich höher, doch auch bei einer kompletten Beschneidung kann dieses nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Haut des Penis ist sehr dehnbar, was für eine Erektion von Bedeutung ist, wohingegen Narbengewebe weniger flexibel ist und deshalb besonders während der Operation berücksichtigt werden muss. Daher ist es entscheidend, dass der operierende Arzt darauf achtet, die Haut nicht zu straff zu vernähen, damit im Narbenbereich noch genügend Spielraum bleibt.
Wir verstehen, dass Sie nach den bisherigen Eingriffen verunsichert sind, da die gewünschten Ergebnisse bisher nicht erzielt wurden und das Problem weiterhin besteht. In diesem Fall wäre es sinnvoll, eine zweite Meinung von einem weiteren Urologen einzuholen. Es könnte auch hilfreich sein, eine Universitätsklinik aufzusuchen, die auf solche Eingriffe spezialisiert ist und über mehr Erfahrung in diesem Bereich verfügt. Zudem gibt es spezialisierte Ärzte, die auf die Behandlung von Narbengewebe fokussiert sind und Ihnen möglicherweise weiterhelfen können. Da es sich um eine bedeutende Entscheidung handelt, wäre es ratsam, diese von mehreren Fachärzten beurteilen zu lassen, um eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen.
Wir können nachvollziehen, dass diese Situation auch eine enorme Belastung für Ihre Partnerschaft darstellt. Es ist jedoch positiv, dass Sie sich gegenseitig unterstützen, auch wenn dies gleichzeitig eine doppelte Belastung für Sie sein kann. Vielleicht könnte es in dieser schwierigen Phase hilfreich sein, gemeinsam einen Paartherapeuten aufzusuchen, um zusammen durch diese herausfordernde Zeit zu gehen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam