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Ziehendes Gefühl/Schmerz im rechten Hoden

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

14.06.2023 | 12:10 Uhr

Hallo,
ich hatte ca. zwei Jahre lang einen Leistenbruch auf der rechten Seite. Dieser wurde nun im Februar 2023 operiert. 
Ein paar Wochen vor der OP hatte ich im rechten Hoden ein ziehendes Gefühl bemerkt und dachte mir, das hängt mit dem Leistenbruch zusammen. Nach der OP hatte ich erstmal nichts gemerkt, da der Schmerz der OP noch stärker war. Es war ein Bluterguss da, der sich oberhalb des gesamten Hodensacks verteilte. Dieser war  von der Leisten-OP und ging dann nach einiger Zeit auch vollständig weg. Nach ca. einer Woche nach der OP war dieses Gefühl im rechten Hoden dann aber wieder da.


Ich versuche es mal zu beschreiben. Wenn ich an den Hoden fasse und auch stark drücke, merke ich fast nichts. Der Hauptschmerz ist da, wenn ich nur kurz an den Hoden komme. Wenn ich z.B. mit dem Finger nur kurz vor den Hoden drücke und dann gleich wieder wegziehe, dann schmerzt es stark. Als Beispiel: Ich wollte mir kürzlich die Unterhose ausziehen und bin etwas abgerutscht. Dabei bin ich etwas stärker vor den rechten Hoden gestoßen. Das hat dann mal so richtig schön wehgetan.  Fasse ich den Hoden aber länger, also nicht ruckartig und drücke, merke ich nur ganz wenig. Von außen ist auch nichts zu sehen, es sieht alles normal aus. Meist ist es auch so ein ziehendes Gefühl, dass einfach so kommt. Ich sitze z.B. eine Zeit und gehe dann. Plötzlich ist dann dieses ziehende Gefühl da. Komme ich vor den rechten Hoden wie oben beschrieben, dann ist es ein schmerzhaftes Gefühl. Beim GV ist es auch unterschiedlich. Beim GV merke ich fast nie etwas , bei der Selbstbefriedigung aber spüre ich danach eine längere Zeit ein ziehen, vermutlich, weil der Hoden sich hier stärker bewegt. Überwiegend kann man somit sagen, ist es eher ein ziehendes Gefühl rechts, statt eines schmerzhaften. Z.Zt. habe ich dieses Gefühl fast täglich und es stört, weil man es dann öfters stundenlang merkt. Nachts ist es gut, da merke ich nichts. Kürzlich hatte ich sogar mal zwei Tage am Stück gar nichts gespürt, das kommt aber sehr selten vor.

Spiele auch Tennis und mache etwas Krafttraining. Auch hier kann ich meist ohne Probleme spielen/trainieren.

Ich war auch schon beim Hausarzt und der hat alles abgetastet. Er meinte es sei alles in Ordnung und er könne nichts ungewöhnliches feststellen. Und selbst bei diesem Abtasten hatte ich gar nicht so viel im rechten Hoden gespürt. Ich war auch anschließend  noch beim Urologen. Dieser hatte Ultraschall gemacht und auch hier war zum Glück alles in Ordnung. Er konnte nichts feststellen. Das hat mich erstmal beruhigt.

Nur leider ist dieser Schmerz/das Ziehen halt öfter mal da und es kann ja nicht so bleiben. Irgendwoher muss es ja kommen. Manchmal kommt es von selbst und manchmal erst, wenn sich der rechte Hoden mehr bewegt.  Habe auch manchmal das Gefühl, dass mir der Schmerz/das Ziehen bis in die rechte Leiste, bzw. den Leistenkanal geht. Dachte auch, das geht von alleine weg, aber nun sind einige Monate rum und es hat sich leider nichts getan. Da dieses Sache ja auch schon etwas vor der Leisten-OP da war, kann es ja eigentlich auch nicht mehr mit der OP zusammenhängen. Evtl. hat es mit dem Leistenkanal oder mit irgendwelchen Nerven zu tun.

So bleiben kann es jedenfalls nicht, möchte aber nicht gleich wieder zu allen möglichen Ärzten rennen. Bin erstmal froh, dass ich die Leisten-OP hinter mir habe und beim Urologen auch alles in Ordnung war.  Ich möchte aber natürlich wissen, was es ist und was man dagegen tun kann. Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann und bin für jeden Ratschlag, jede Antwort dankbar.


14.06.2023 14:29 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Lifeline Gesundheitsteam
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18.06.2023, 16:15 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo fenixrising,

das ist natürlich unangenehm und sollte natürlich wirklich nicht so belassen werden. Allerdings scheint es auch gar nicht so einfach, die Ursache für die Beschwerden zu finden.
Wir können das aus der Ferne natürlich auch nicht diagnostizieren, da wir Sie ja nicht untersuchen können. Allerdings könnte es sich aus unserer Sicht um eine lokale Entzündung handeln. Dass dahinter ein Infekt steht, muss dazu nicht unbedingt der Fall sein.
Was hat der Urologe denn genau untersucht? Auf Anhieb hätten wir am ehesten auf eine Varikozele getippt, also auf eine Art Krampfader um den Hoden herum. Das hätte der Urologe mittels Ultraschall aber eigentlich sehen sollen.
Was dann aber tatsächlich noch eine Möglichkeit wäre, dass die ganzen Gefäße im Bauchraum untersucht werden, was am besten mittels CT oder MRT möglich ist. Darüber sollten Sie einmal mit Ihrem Hausarzt sprechen.
Eine Blutuntersuchung kann natürlich auch durchgeführt werden, wobei hier nicht eher nichts zu erwarten wäre. Eher wäre noch ein Spermiogramm vielleicht hilfreich. Wodurch die Qualität der Spermien überprüft werden kann. Das gäbe auch noch einmal einen Hinweis in diese Richtung.
Ansonsten können wir leider auch keine direkte Idee liefern. Es sollte zumindest grob diagnostisch noch vorher geschaut werden, ob sich eben mittels Bildgebung irgendetwas finden lässt.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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19.06.2023, 16:19 Uhr
Kommentar

Hallo liebes Lifeline Team,

erstmal vielen Dank für die Antwort.

Der Urologe hat beide Hoden, einschl. Nebenhoden mit Ultraschall untersucht und nichts festgestellt. Er sagte, dass alles gut und normal aussehe. Eine Krampfader wäre ihm bestimmt aufgefallen. Ich weiß natürlich nicht, ob man so auch eine evtl. Entzündung erkennen kann.

Ich bin der Meinung, dass es aufgrund der Schmerzen/dem Ziehen es eigentlich schon mit dem rechten Hoden zusammenhängen müsste. Aber bei einer Entzündung, wäre doch der Hoden, wie ich gelesen habe, geschwollen. Das ist aber nicht der Fall. Es sieht alles normal aus.

Und was halt seltsam ist ist, dass es eben nur bei ruckartigen Bewegungen, wie oben beschrieben, schmerzt. Ich kann den Hoden ganz stark drücken und merke fast nichts. Mache ich das aber ruckartig, tut es sehr weh. Bei einer Entzündung müsste ich das aber doch ständig merken oder? Nicht nur wenn ich kurz davor komme.

Es könnte schon sein, dass das mit dem Schmerz seit der OP noch zugenommen hat, das weiß ich nicht mehr so genau. Was jedenfalls seit der OP da ist, ist manchmal morgens und abends ein sehr starker Juckreiz auf beiden Seiten des Hodensacks. Ich muss dann stark jucken und dann geht es nach kurzer Zeit wieder weg. Das hatte ich vor der OP auch nicht. Es ist zwar nicht täglich, aber trotzdem störend. Der Urologe sagte, es könne trockene Haut sein und empfahl mir Bepanthen-Creme. Das hat aber nur bedingt geholfen.

Der Urin wurde dort auch untersucht und war auch in Ordnung. Im Befund des Urologen steht: Es befinden sich keine Pathologica im Urogenitaltrakt (keine Ahnung was das genau heißt). Weiterhin steht da: Eine orthopädische Untersuchung sollte erfolgen. Eine WV ist nur bei Beschwerden notwendig.

Ja, er selber empfiehlt eine Untersuchung beim Orthopäden, schreibt aber auch, dass man bei Beschwerden nochmal bei ihm vorbeikommen soll. 

Wie ist denn Ihr Ratschlag? Wohin sollte ich zuerst gehen? Erstmal zum Hausarzt und dieser entscheidet dann alles weitere  oder doch gleich ein MRT machen lassen oder doch nochmal zum Urologen? 

Gibt es denn evtl. etwas, was ich mal einnehmen könnte, gerne auch homöopatisch, um erstmal zu schauen, ob es davon weggeht? Würde das auch probieren, bevor ich jetzt evtl. zu mehreren Ärzten gehen muss. Gerade bei MRT Terminen sind ja auch lange Wartezeiten und ich möchte nicht, dass diese Beschwerden noch chronisch werden.

Kann denn aufgrund meiner Angaben und der bisher durchgeführten Untersuchungen zumindest etwas gravierendes ausgeschlossen werden?

 

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20.06.2023, 10:16 Uhr
Antwort

Noch zur Egänzung: Heute morgen saß ich ganz normal auf einem Stuhl und plötzlich hatte ich ein starkes ziehen vom Hoden bis in die Leiste/den Leistenkanal hinein. Ging dann nach kurzen Zeit wieder weg.

Da der Urologe ja eine Entzündung oder eine Krampfader hätte sehen müssen, er aber nichts feststellen konnte, gehe ich davon aus, dass das Alles mit dem Leistenbruch/der Leiste zu tun hat und nicht von dem Hoden direkt ausgeht. Auch wenn da das Hauptschmerzempfinden ist.

Hatte gerade heute etwas von Nervenreizungen gelesen. Da hieß es Spermaticus-Neuralgie. Evtl. liegen Reizungen oder Schädigungen an diesem Nerv vor. Könnte ja auch bei der OP passiert sein.

Nur, mit welcher Untersuchung kann sowas festgestellt und wie kann das behandelt werden? Zu welchem Arzt müsste ich da gehen?

 

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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25.06.2023, 07:49 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

"Eingeweideschmerz" ist, anders als der körperliche Schmerz, mitunter sehr schwer genau zu lokalisieren (Armschmerzen beim Herzinfarkt ist ein sehr gutes Beispiel). Eine Entzüdung ist eher unwahrscheinlich, hier besteht meist ein starker Druckschmerz.

Ein Zusammenhang mit der Leistenbruchoperation ist nicht unwahrscheinlich. Hierbei kann es zu Verletzungen von Gewebe oder Narbenbildung kommen, die Schmerzen können dann durchaus in den Hoden ziehen, da der Leistenkanal die Verbindung zum Hoden darstellt.

Waren Sie denn bereits bei Ihrem Operateur?

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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