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Unterentwickelte Prostata

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

26.09.2022 | 00:02 Uhr

Guten Abend,

ich (m,30) habe eine Prostata die nur halb so groß ist, wie sie bei einem Erwachsenen sein sollte. Die Prostata produziert kein Sekret, wodurch ich auch keinen Samenerguss bekomme.

Ich wurde als Teenager und Erwachsener beim Urologen untersucht. Hierbei wurde nichts krankhaftes festgestellt. Testosteronspiegel war bei 5 Tests in den letzten 14 Jahren bei 3 Tests OK, wenn auch manchmal an der unteren Grenze und bei 2 Tests zu niedrig. Gentest (Verdacht auf Klinefelter etc.) hat auch nichts ergeben. Alle anderen Geschlechtsmerkmale sind entwickelt (Mit 13 angefangen). Muskeln, Größe, Stimme und Penis (7-14 cm) sind alle normal (hoffe ich) für einen erwachsenen Mann. Sexualleben ebenfalls. Lediglich die Hoden sind etwas klein. Der Linke ist kleiner wie der Rechte. Auf der linken Seite befinden sich aber auch Krampfadern (ohne Probleme).

Fragen:

Hätte eine Substitution von Testosteron das Prostatawachstum nachträglich anstoßen können? Wobei laut Urologe nicht substitutiert werden muss, wenn das Ergebnis im Normbereich liegt - auch wenn es sich an der Grenze befindet.

Kann sich z.B. Hypogonadismus oder Hypogenitalismus nur auf die Prostata beschränken? 

Von meinem Urologen in meinem früheren Wohnort wurde mir mitgeteilt, dass die Zeugungsfähigkeit nur durch eine Operation am Hoden bestimmt werden könne. Wie muss ich mir das vorstellen?

Mir ist vor ein paar Jahren eingefallen, dass ich mit 11 oder 12 für mehrere Wochen ein Brennen beim Wasserlassen verspürte und ein stetiges Harndranggefühl hatte. Meine Mutter war mit mir damals beim Kinderarzt, der jedoch nichts gefunden oder behandelt hat. Das Problem verschwand nach ca. 3 Wochen von alleine. Mir ist dann kürzlich gekommen, das es sich hierbei vielleicht um eine Prostatis gehandelt haben könnte und dass dadurch vor der Pupertät die Prostata schon "zerstört" wurde. Könnte das sein?

Ich mache mir jetzt ein bisschen Sorgen, dass das Risiko für Prostatakrebs bei mir jetzt deutlich erhöht ist, weil ich gelesen habe, dass das Sekret zuständig ist, um die Prostata zu reinigen. Ebenso denke ich mir, dass aufgrund der kleinen Prostata Krebs erst zu spät erkannt werden könnte, weil die Prostata sowieso schon kaum tastbar ist und eine bösartige Vergrößerung in meinem Fall mit einer normalen Prostata verwechselt werden könnte.

Tut mir Leid wegen den vielen Fragen 

Hoffe Sie können mir helfen.

Gruß,

Thomas

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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26.09.2022, 16:05 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Thomas, 

das sind sehr berechtigte Fragen, die Sie da stellen. Leider müssen wir hier gleich einschränkend sagen, dass wir hier auch nicht besonders viele Informationen geben können. Das Problem ist nämlich, es gibt hier relativ wenig dazu. 
Was man als Hypothese in den Raum werfen kann, ist dass es sich trotz der Untersuchung um eine genetische Mutation handeln kann. Wahrscheinlich wurden nur die Chromosomen untersucht. Es gibt aber Berichte, dass sehr kleine Veränderungen, die nur molekularbiologisch untersucht werden können, auch dazu führen können. Das Problem ist dann nicht das Testosteron, sondern der Rezeptor, an dem es wirken soll. Ob das bei Ihnen die Ursache ist, können wir aber natürlich nicht sagen. Auch ob dann die zusätzliche Gabe von Testosteron etwas gebracht hätte, ist unseres Wissens nicht klar. 
Ansonsten ist natürlich Ihre Hypothese auch möglich, aber natürlich unklar und auch eher unwahrscheinlcih. Theoretisch könnten sich hier vielleicht Hinweise mittels einer Bildgebung finden lassen, aber das ist keineswegs sicher und es gibt wohl auch keine Indikation dafür. 
Das Risiko für Prostatakrebs sollte eigentlich nicht erhöht sein und neben der Untersuchung gibt es ja auch Hinweise im Blut darauf, was vielleicht eine bessere Untersuchungsmöglichkeit ist. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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