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Unklare Entzündung, Schmerzen bei Ejakulation

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

10.11.2023 | 11:52 Uhr

Hallo zusammen, 

Kurz zur Vorgeschichte, m, 35.

- Vor 2 Jahren schmerzvolle Ejakulation beim GV mit Blut, dunkelrot vermischtes Sperma, richtiger Propfen. Vermehrt Ausfluss aus der Harnröhre, immer beim Stuhlgang Sekret. Sah aus wie sperma, manchmal auch klar, vermischt mit urin.

- Tast und Urinuntersuchung negativ 

- 1,5 Jahre lang schmerzhafte Ejakulation beim GV, sobald der Penis beim GV eng umschlossen war, immer wieder frisches Blut dabei. Harnstrahl abgeschwächt. 

- Ultraschall prostata, prostataverkalkung festgestellt, prostatavergrößerung laut 1 uruloge ja, laut anderer uruloge nein, urin negativ, Abstrich negativ, prostatamassage, negativ wobei danach kaum urin kam. Erneute urin Analyse über einen online dienst zeigte ureaplasma parvum. Behandlung mit doxycyclin 20 Tage lang. Es wurde dann langsam besser.

- 6 Monate ist die Behandlung nun her. 2x nachtests auf ureaplasma via urin und Abstrich, negativ. Nach dem Antibiotika wurde es zeitweise besser, harnstrahl war abends, und zwar nur abends zeitweise wieder normal und stärker. Tagsüber schwächer. Einmal musste ich sehr lange einhalten, rannte zur Toilette hatte sehr hohen Druck aber der strahl schwach, was kann das sein? Die ejakulation war nicht mehr Schmerzhaft, sondern smooth, aber langsam kehren die Schmerzen zurück. Sobald der Penis beim gv umschlossen ist. Der samenerguss hat auch weniger Druck. Es klekkert überwiegend mehr und schießt nicht in Schüben raus.

Der Ausfluss wurde weniger, ist kaum noch da. Nur wenn ich länger auf Toilette sitze und Presse kann es vorkommen.

Weitere Symptome: mal zwickt es ähnlich einem kleinen Stromschlag zwischen damm und after. Erneut fühlen sich meine Ejakulationen beim gv Schmerzhaft in der Harnröhre an. 

Ich habe nun harnstreifentests gekauft und etwas interessantes festgestellt: 

Leukozyten negativ, aber sobald ich auf Toilette sitze, beim Stuhlgang ein wenig Presse und wenn auch noch urintropfen nachkommen, diese auffange, wird der leucozyten streifentest sofort dunkel lila und zeigt leucozyten an. Das Gefühl danach ist manchmal komisch in der Harnröhre, manchmal sticht es kurz wenn dieser letzte urin noch rauskommt. 

Ich habe keine Erklärung, da aber prostata und enddarm nah beieinander liegen frage ich mich, ob die prostata auf natürliche Weise massiert wird und Keime ausspült die eine Entzündung verursachen?

Sollte ich mein sperma untersuchen lassen über ein Spermiogramm? Hier sollten doch die gleichen Erreger zu finden sein oder?

Ich weiß nicht weiter. Da mir bislang kein uruloge helfen konnte. 

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11.11.2023, 16:44 Uhr
Antwort

Ergänzung: ich hatte ejakuliert, war erstmal schmerzfrei, war dann auf Toilette urinieren im anschluss. Bin noch etwas sitzen geblieben, die blase war quasi leer aber vermutlich durch Entspannung kam noch mal etwas urin nach. Auch dabei wieder ein starkes stechen in der Harnröhre, ähnlich dem Schmerz bei der ejakulation beim gv.

Lifeline Gesundheitsteam
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19.11.2023, 11:44 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Verzeihen Sie bitte unsere so späte Antwort.  Was Sie da beschreiben, klingt tatsächlich sehr belastend und auch aus medizinischer Sicht kompliziert. Es hat bereits eine umfangreiche Diagnostik und Behandlung stattgefunden. Dass die Symptome jetzt erneut auftreten, sorgt verständlicherweise dafür, dass Sie nach weiteren Möglichkeiten suchen, die Ursache für die Symptome herauszufinden.
Das Sperma mittels eines Spermiogramms zu untersuchen, erscheint aus unserer Sicht durchaus sinnvoll. Ein Spermiogramm kann verschiedene Parameter analysieren, einschließlich der Anwesenheit von Erregern. Dadurch könnten sich zusätzliche Hinweise auf die Ursache Ihrer Beschwerden ergeben.
Tatsächlich liegenden Prostata und Enddarm anatomisch recht nahe beieinander, sodass es durch das Pressen beim Stuhlgang zu einer „natürlichen Prostatamassage“ kommen kann. Sollte tatsächlich eine Entzündung der Prostata aufgrund einer Infektion mit Keimen vorliegen, könnten diese tatsächlich durch diese Manipulation zumindest teilweise herausgetragen werden.
Vielleicht wäre insofern eine Behandlung durch eine auf Prostataerkrankungen spezialisierte Klinik sinnvoll. Sprechen Sie hierüber mit Ihren behandelnden Urologen. Eventuell sind auch erneute Untersuchungen vielleicht sogar mittels bildgebender Verfahren hilfreich.
Aus unserer Sicht gibt auch Ihr Nachtrag einen Hinweis in die Richtung, dass Keime in der Prostata vorliegen könnten. Was sich dadurch jedoch nicht erklären lässt, ist jedoch das Symptom, dass die Ejakulation schmerzhaft ist, sobald der Penis beim GV eng umschlossen war. Das könnte tatsächlich eher in Richtung Harnröhre deuten, hier gibt es allerdings offensichtlich keine richtigen weiteren Hinweise.
Sprechen Sie nochmals mit ihrem Urologen darüber.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam



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11.02.2024, 12:06 Uhr
Antwort

Ich melde mich rund 2 Monate später noch einmal zurück.

Leider komme ich beim urulogen nicht weiter, im urin ist nichts auffälliges. Spermiogramm wurde gemacht und ist unauffällig. Ich hatte hin und wieder Schmerzhafte Ejakulationen beim gv mit Schmerzen in der Harnröhre. Zum Glück bisher ohne Blut. Leider habe ich noch immer Ausfluss und zwar nur beim Stuhlgang, beim pressen. Es kommt dann ein glasiges farb und geruchloses Sekret, oder aber es sieht aus wie sperma. Weh tut es nicht. Liegt das daran das meine Prostata geschwollen sein könnte und es beim Stuhlgang darauf drückt? Früher hatte ich das nie. Das mit der vergrößerten prostata bereitet mir Sorgen, weil ich gerade mal 35 bin. Sofern diese überhaupt vergrößert ist.

Mein harnstrahl ist schwach sobald ich den urin längere Zeit einhalten muss weil ich es irgendeinem Grund nicht direkt zur Toilette kann. Selbiges am morgen. Tags geht es. Ich schlafe nachts in der Regel durch und muss in der Regel nicht raus. Gibt es dafür eine Erklärung?

 

Lifeline Gesundheitsteam
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15.02.2024, 12:11 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

hat der Urologe das austretende Sekret denn untersucht? Dies wäre sicherlich ein guter nächster Schritt. Eine vergrößerte Prostata mit 35 ist eher ungewöhnlich. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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22.02.2024, 12:02 Uhr
Antwort

Ich hatte lediglich eine Prostatamassage und sollte dann urinieren. Es kamen nur ein paar ml ohne ein Sekret oder ähnliches. Ich Zweifel ob diese massage funktioniert hat. Ein Spermiogramm habe ich noch machen lassen in der Hoffnung hier Erreger zu finden, war aber wohl in Ordnung. 

Ich habe inzwischen herausgefunden wenn ich länger auf Toilette sitze (stuhlgang) und zusätzlich im damm und prostatabereich drücke/massiere und noch mal urin nachkommt, sticht es kurz in der Harnröhre. 

Was ich nicht weiß, wenn ich dieses Sekret auffange ob die uru Praxis das untersuchen würde. Ich müsste mit dem becher ja sofort dahin. Es ist leider sehr schwierig mit den Praxen dort ernst genommen und nicht abgewimmelt zu werden.

Mein harnstreifentest zeigt bei dieser Flüssigkeit leucozyten an. Dunkel lila. Versteckt sich da so hartnäckig eine Entzündung!?

Mein uruloge hat mir damals 10 Tage cirpo verordnet, ich hatte aus Angst vor diesem Antibiotika dieses nicht genommen. Ob das ein Fehler war? Stattdessen Wochen später Doxycyclin für 3 Wochen nach dem urin test auf ureaplasma parvum. 

Meine Symptome variieren weiterhin. Nach der ejakulation ist manchmal ein Unbehagen in der Gegend, dann sticht es im damm. Hört dann wieder auf. Wie ein kurzer Stromschlag. 

Worauf könnte ich den Arzt noch einmal gezielt drauf ansprechen?

- Eine Behandlung mit Azithromycin falls das Doxycyclin nicht den entsprechenden Erfolg gebracht hat?

- Eine Einnahme von ciproflaxin, weil das ja bei prostata Erkrankungen wohl sehr wirksam ist? Er hatte es nur für 10 Tage verordnet, aber überall liest man bei chronischen Sachen von 4 bis 6 Wochen

- amoxicillin?

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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24.02.2024, 13:06 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo, 

die Situation ist offensichtlich nach wie vor belastend, was wir sehr gut nachvollziehen können. Immerhin wüssten Sie gerne, was da los ist. 
Das Problem ist, dass es hierzu kein richtiges Vorgehen gibt. Es konnte kein Keim gefunden oder identifiziert werden, weshalb eine Behandlung "ins Blaue" auch nicht unbedingt förderlich ist. Auch weitere Befunde waren bislang nicht wegweisend oder konnten in irgendeine Richtung weiter denken lassen. 
Welche Untersuchungen jetzt weiter sinnvoll sind, können wir aus der Ferne nicht richtig beurteilen. Vorstellbar wäre jetzt vielleicht, dass man "mit der Brechstange" versucht, irgendetwas zu finden. Dafür könnten eine Harnröhrenspiegelung, eine Darmspiegelung oder vielleich ein MRT des Beckens hilfreich sein, gleichzeitig ist aber noch nicht einmal so richtig klar, was genau gesucht wird. 
Dass es für Sie belastend ist, dass die Praxis Sie nur abwimmelt, können wir gut verstehen. Allerdings ist das wahrscheinlich eher als Ratlosigkeit zu interpretieren, da die diagnostischen Möglichkeiten schon recht ausgeschöpft sind.
Vielleicht wäre eine stationäre Behandlung in einer urologischen Abteilung einer Klinik eine Möglichkeit? Darüber sollten Sie mit Ihrem Hausarzt sprechen. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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