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Seit langer Zeit Ausfluss

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

30.05.2023 | 01:27 Uhr

Liebes Expertenteam,

ich leide seit einiger Zeit (mehreren Jahren) an immer wieder mehr oder weniger starkem Ausfluss. Angefangen hatte es damals, als ich mit meiner damaligen Freundin zusammen war, wir haben allerdings mit Kondom verhütet, sodass eine Geschlechtskrankheit eigentlich eher unwahrscheinlich schien. Trotzdem bin ich damals direkt zu einem Urologen gegangen. Dort musste ich eine Urin und eine Ejakulatprobe abgeben.
Ergenis: Alles in Ordnung, keine Geschlechtskrankheiten oder ähnliches. Mir wurde gesagt ich habe halt etwas überaktive Drüsen und da könne man nichts machen. So habe ich mich damit dann die letzten Jahre arrangiert, auch wenn es mich immer wieder sehr belastet hat. Sonstige Beschwerden hatte/habe ich auch nicht.


Seit ca. 1 Jahr habe ich nun das Gefühl, dass sich das ganze Verschlimmert:

Ich habe nun fast jeden Morgen wenn ich aufstehe die Unterwäsche voller teils eingetrockneter, aber auch immer öfter richtig nasser Flecken. An der Penisspitze befindet sich ein Glasklarer Tropfen der Fäden zieht (wie Lusttropfen). Tagsüber ist es in der Regel nicht ganz so schlimm. Aber es tritt immer etwas Flüssigkeit aus, diese ist jedoch eher trüb, sehr flüssig und zieht in der Regel keine Fäden. Das ganze trocknet dann an der Penisspitze ein, sodass einige Zeit nach dem letzten Toilettengang der Anfang der Harnröhre richtig zugeklebt ist. Auch bleibt das ganze dann gelegentlich am Stoff der Unterwäsche kleben, was dann bei einer ruckartigen Bewegung (z.B. beim Aufstehen vom Stuhl) richtig weh tut und unangenehm ist wenn es dann abreißt. Auch habe ich mittlerweile immer häufiger nach dem Urinieren und besonders nach dem Stuhlgang Austritt von klarer, klebriger Flüssigkeit.

Ich war daher vor ein paar Monaten erneut, diesmal aber bei einem anderen Urologen. Hier wurde alles untersucht, DRU, Ultraschall und Urinprobe. Nach ein paar Wochen wurde nochmal eine Urinkultur angelegt. Wieder alles negativ, und die Aussage "Ist halt so, da kann man nichts machen"

Privat habe ich dann auch nochmal eine Urinkultur und einen PCR Test (12 Parameter) von Morgen-Erststrahlurin durchführen lassen. Auch wieder alles negativ.

Im diversen Foren habe ich gelesen, dass bestimmte Bakterien ggf. schwer zu erkennen sind. Da mein Urologe nichts weiter unternehmen wollte habe ich mir dann einmal Doxycyclin (20 Tage a 200mg) und einmal Azithromycin über eine Internetapotheke besorgt (Einnahme im Abstand von ca. 3 Monaten). Hier hat sich leider keine Besserung eingestellt. Das einzige was mir aufgefallen ist, bei der Einnahme vom Doxy wurde mein Urin nach einigen Tagen deutlich klarer, sonst ist er eher etwas trüb.


Einen neuen Termin beim Urologen habe ich gemacht, aber leider war der nächste freie erst Mitte August...

Langsam weiß ich hiermit nicht mehr weiter, das ganze belastet mich in meinem Alltag schon sehr. Ich kann mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen, dass das alles normal sein soll ?

Hätten Sie evtl. noch eine Idee was man machen könnte bzw. woran das liegen könnte ?

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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30.05.2023, 05:51 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Tommy1987,

das Problem, das Sie beschreiben, ist wohl als eine Art Extremform anzusehen. In der Wissenschaft ist das eher wenig beforscht, da die wenigsten Patienten wohl so stark betroffen sind und deswegen weniger stark darunter leiden. Deswegen gibt es auch keine beschriebene oder erforschte Behanldungsmöglichkeit.
Wir gehen natürlich davon aus, dass die Spermaproben alle unauffällig waren. Deshalb ist auch nicht von einem Infekt auszugehen. Der Selbstbehandlungversuch hat das wohl auch eher bestätigt. Wäre der Urin trüber gewesen, weil ein Infekt vorlag, hätten in einer Urinprobe auch andere Hinweise auf einen Infekt gefunden werden müssen, wie z.B. Leukozyten, Eiweiß oder so etwas.
Deshalb würden wir aus der Ferne, ohne das diagnostizieren zu können, auch eher von einer "funktionalen" Störung ausgehen. Und hier gibt es eben leider keine beschriebenen Behandlungsmöglichkeiten. Experimentell könnten Sie in Rücksprache mit Ihrem Hausarzt versuchen, ob die Behandlung mit modernen Antidepressiva nicht helfen kann. Der Hintergrund ist der, dass diese als Nebenwirkung auch einen Einfluss auf einige Sexualfunktionen haben können. Vielleicht wirkt sich das in Ihrem Fall dann eher positiv aus. Das ist aber wie gesagt experimentell, da Sie unter der Symptomatik aber ja auch psychisch leiden, wäre der Einsatz schon vertretbar.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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