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Sehr starker Hodenschmerz nach Varikozelen OP / Clipping

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

14.12.2021 | 20:27 Uhr

Hallo zusammen,

ich hatte am 19.11.21 ein linksseitiges Varikozelenclipping, heißt Schnitt an der Leiste. Am Hondensack selbst wurde nicht operiert. Die erste Woche war wirklich relativ schmerzfrei. Seit über 2.5 Wochen habe ich aber so unfassbar starke Schmerzen am linken Hoden, dass ich nur in Cowboy Stellung gehen kann geschweige denn den Hoden anfassen kann. Jede Berührung schmerzt unfassbar. Wir reden hier auch nicht von einem "leichten Ziehen", sondern von sehr starken Schmerzen. 

Ich hatte bislang sowohl bei der Uniklinik, in der ich operiert wurde sowie auch bei meinem "Haus"-Urologen Termine wegen den Schmerzen. Auf dem Ultraschall erkennt niemand etwas. Ich hab das Gefühl, dass sie die Schmerzen nicht wirklich ernst nehmen. Bekomme die ganze Zeit gesagt "ja das Blut sucht sich neue Wege, das kann schon mal sein dass der Hoden unangenehm schmerzt". Wir reden hier aber wie gesagt nicht über "das zieht ab und an". Sondern ich habe ausnahmslos seit über zwei Wochen sehr starke Schmerzen. Trotz 3xIBU 800, trotz Umstieg auf 3mg Novalgin pro Tag. Gestern bin ich wieder in die Uniklinik, da hieß es "ja dann nehmen sie jetzt mal 3xIBU 600 am Tag"....Hä??? Ich nehme doch seit 3 Wochen konstant Schmerzmittel. Und es bringt absolut nichts. 

Da hier auch ein Kinderwunsch hinten dran steht und aktuell nicht mal ansatzweise ein normaler Alltag wegen der Schmerzen möglich ist (geschweige denn Sex, da ist nicht mal wegen den Schmerzen dran zu denken), mache ich mir natürlich Sorgen.

Können derart starke Schmerzen nach einem Variokozelen-Clipping wirklich normal sein? Ich bin hier wirklich ratlos und echt verzweifelt, weil die Schmerzen 24/7 sind, sobald ich den Hoden berühre. 

Vielen Dank vorab für Antworten.
Alex

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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15.12.2021, 09:55 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Azumlex89,

via Internetforum können wir natürlich ohne ausführliche Anamnese und genaue körperliche Untersuchung keine Diagnose stellen, wir kennen Sie und Ihre Befunde ja nicht. Dass Sie sich primär bei Ihrem Operateur vorgestellt haben, ist sehr gut, dieser kennt Sie ja - neben Ihrem Hausurologen - am besten.

Wurde bei Ihnen denn vor der OP ein Spermiogramm bei Kinderwunsch durchgeführt?

Hat sich denn auch etwas an der Größe Ihres linken Hodens verändert?

Wurde im Ultraschall vllt eine Wasseransammlung gesehen? Oder kann es sein, dass sich bei Ihnen ein Rezidiv bildet?

Wurde bei Ihnen auch mal Blut abgenommen, um eine Infektion auszuschließen?

Manchmal geht eine Varikozelen-OP mit starken Schmerzen einher, diese können von Patient zu Patient unterschiedlich sein, weshalb man hier keine pauschale Aussage treffen kann.

Da Sie mit Ihren Ärzten nicht zufrieden zu sein scheinen, raten wir Ihnen, sich eine weitere Meinung durch einen anderen Urologen einzuholen. Nehmen Sie am besten all Ihre Befunde mit und erklären Sie Ihre Beschwerden. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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15.12.2021, 12:38 Uhr
Kommentar

Erstmal vielen Dank für Ihre Antwort!

 

Mein Spermiogram hatte eine deutlich zu geringe Spermiendichte. Daher der Schritt zum Variokozelen Clipping, da eine Krampfader 2. bis 3. Grades Vorlag. Mir war bewusst, dass das kein Garant für ein besseres Spermiogramm ist, aber die Chance besteht, es zu verbessern.

Der Hoden war schon immer etwas größer als der rechte, er war auch 1-2 Wochen geschwollen, besser gesagt der Hodensack. Optisch ist jetzt wieder alles im "Normalzustand", sofern ich das beurteilen kann.

Ein Ultraschall wurde mehrmals nach der OP gemacht, von beiden Urologen. Einmal auch von einem Facharzt der Uniklinik. Alle drei meinten, dass dort nichts zu sehen ist. Daher schließe ich Wasseransammlungen aus. 

Rezediv würde heißen, dass Sie sich erneut bildet? Vor zwei Wochen hieß es bei dem Ultraschall, dass man klar sieht, dass der Hoden gut durchblutet ist und die "alte Krampfader" schwarz ist, was hieße, dass dort kein Blut mehr drin ist (Sinn von der OP).

Blutergebnis bekomme ich morgen. Aber eine Entzündung schließen alle Urologen aus.

Bis auf den unfassbaren Schmerz sobald der Hoden Druck ausgesetzt ist, geht es mir gut. Kein Fieber, keine Anzeichen einer Infektion. 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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15.12.2021, 14:26 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Azumlex,

gut, da ist ja schon einiges an Diagnostik gelaufen. Dennoch sollten Sie unbedingt nach dem Ergebnis der Blutuntersuchung nachfragen, um eine schwelende Infektion nicht zu verpassen. 

Dennoch ist es ungewöhnlich, dass bei Ihnen weiterhin solche Schmerzen auftreten, meist ist es ja doch so, dass diese nach einiger Zeit wieder abklingen. Hat sich denn an der Schmerzqualität, seitdem es wieder schlimmer wurde, irgendetwas geändert?

Sollten sich die Beschwerden nicht bessern, raten wir dennoch zu einer erneuten ärztlichen Vorstellung.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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16.12.2021, 11:57 Uhr
Kommentar

Also, Blutwerte sind perfekt. Nichts Auffälliges. Auch der CRP wert ist laut Urologe im absoluten Normalbereich.

 

Ich bin echt ratlos....wirklich. Es kann doch nicht sein, dass dieses Clipping derart starke Schmerzen hervorruft und dass das alles nur von der Tatsache, dass das Blut sich neue Bahnen sucht, kommt :(...

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15.12.2021, 16:19 Uhr
Antwort

Kann denn eine schwelende Entzündung beim Ultraschall unentdeckt bleiben? Ich erfrage diese inkl. CRP Wert morgen direkt.

 

Am Freitag steht jetzt auch ein MRT mit Kontrastmittel an. Vielleicht ist man danach schlauer.

 

Die Schmerzen sind wirklich "nur", wenn ich die entsprechende Stelle am Hoden berühre. Im Liegen oder Sitzen, sofern ich nicht auf die besagte Stelle Druck ausübe, merke ich nichts. Beim Gehen tut es halt jedes mal weh, wenn der linke Oberschenkel den Hoden bewegt bzw. drückt. 

Es ist wirklich zum Verzweifeln.

Ich weiß, dass Online Prognosen oder Befunde nicht möglich sind, dennoch versuche ich für mich herauszufinden, was diese Schmerzen auslösen kann.

Der linke Hoden war schon immer empfindlicher als der Rechte. Aber weit davon entfernt, wie es jetzt ist. Da war ich im Alltag nicht eingeschränkt, jetzt kann ich nicht mal normal gehen. Kann der Hoden oder ein Nerv irgendwie verletzt worden sein, obwohl die OP minimalinversiv an der Leiste gemacht wurde?

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16.12.2021, 11:59 Uhr
Antwort

Also, Blutwerte sind perfekt. Nichts Auffälliges. Auch der CRPwert ist laut Urologe im absoluten Normalbereich.

 

Ich bin echt ratlos....wirklich. Es kann doch nicht sein, dass dieses Clipping derart starke Schmerzen hervorruft und dass das alles nur von der Tatsache, dass das Blut sich neue Bahnen sucht, kommt :(...

Lifeline Gesundheitsteam
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16.12.2021, 15:37 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Azumlex89,

dass die Laborwerte unauffällig sind, ist schon mal gut!

Natürlich kann es intraoperativ zu einer Verletzung gekommen sein, das können wir hier jedoch nicht nachvollziehen, wir kennen die Befunde ja nicht und waren auch nicht mit dabei.

Wir raten Ihnen, das MRT mit Kontrastmittel morgen abzuwarten. Lassen Sie sich sowohl die Bilder auf CD, als auch den schriftlichen Befund mitgeben und nehmen Sie alles zu Ihrem Urologen mit. 

Wir hoffen, dass Ihnen bald geholfen werden kann - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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