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Schwellung + Narbenschmerz 4 Monate nach Zirkumzision

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

14.04.2025 | 19:39 Uhr

Hallo, ich (25) hatte vor 4 Monaten eine Zirkumzision (radikal). 1cm inneres Vorhautblatt wurde umlaufend belassen, nur links teilweise nur 5mm, laut Operateur um eine Chordee auszugleichen . Die dorsale Seite ist top verheilt, die rechte Seite ebenfalls. Die links bis ventrale Seite allerdings nicht, dort hat sich eine verhärtete schmerzhafte leicht hypertrophe Narbe gebildet.

Oberhalb dieser Narbe, also zwischen Narbe und und Glans, in der (ehemals) inneren Vorhaut, besteht immer noch eine teigige Schwellung.

Ich war letzten Montag zur Kontrolle bei meinem Urologen (nicht selbst der Operateur, wurde im KH gemacht), der hat mir bestätigt das es eine Schwellung ist, das schon recht außergewöhnlich sei, aber außer zum abwarten könne er mir zu auch nichts raten. Die Narbe pflege ich an der entsprechenden Stelle mir Contractubex. Das hat er mir bereits vor einigen Wochen so empfohlen.

Hat jemand Erfahrungen mit so einer lang andauernden Schwellung? Oder mit einer schmerzhaften Narbe? Kann ein Dermatologe vielleicht die Narbe behandeln. (TAC-Injektionen o.ä.)?

Beste Grüße

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Lifeline Gesundheitsteam
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18.04.2025, 09:34 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Vielen Dank, dass Sie Ihre Situation so offen schildern – wir können sehr gut nachvollziehen, dass diese lang anhaltende Schwellung und die schmerzhafte Narbe belastend für Sie sind, vor allem nach einem Eingriff, der normalerweise eine überschaubare Heilungszeit hat.

Was Sie beschreiben – eine hypertrophe Narbe und eine teigige, persistierende Schwellung in der Region der ehemaligen inneren Vorhaut – kommt nach einer radikalen Zirkumzision nicht häufig vor, ist aber grundsätzlich möglich. Besonders bei asymmetrischen Schnittführungen oder wenn lokal mehr Zug auf das Gewebe ausgeübt wird (z. B. zur Korrektur einer Chordee), kann es zu solchen Komplikationen kommen.

Wir empfehlen zunächst nochmal einen Kontrolltermin beim Operateur. Dieser kann dann weitere Maßnahmen empfehlen, wie z.B.:
– Fortsetzen der Narbenpflege mit Contractubex oder ggf. Umstieg auf ein Silikonprodukt (nach Rücksprache)
– Vorstellung beim Dermatologen mit Erfahrung in Narbentherapie (Fragen Sie nach „TAC-Injektionen bei hypertrophen Narben“)
– Kontrolle der Schwellung per Ultraschall (Hausarzt oder Urologe können dies ggf. einleiten)
– Geduld: Gerade bei sensiblen Geweben wie der Vorhaut können vollständige Rückbildungen mehrere Monate dauern

Wir hoffen, wir konnten Ihnen einige konkrete Ansatzpunkte geben, wie Sie weiter vorgehen können, und möchten Sie ermutigen, mit dem Thema nochmals gezielt bei einem Spezialisten für Narben oder plastische Urologie vorstellig zu werden.

Wir wünschen Ihnen alles Gute für den weiteren Heilungsverlauf – Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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08.05.2025, 17:50 Uhr
Kommentar

Hallo,

vielen Dank für die Ansatzpunkte. Ich möchte ein kurzes Update geben. Die Schwellung wurde sonografisch kontrolliert - es ist eine Schwellung a.e. durch Lymphe, die aktuell nicht gut durch die Narbe abfliessen kann.

Der Operatuer bat mir eine Narbenexzision an, unter der Aufklärung das es erneut zur Narbenbildung kommen kann.

Die Dermatologen raten stark davon ab. Eine Narbenexzision sei aktuell absolut kontraindiziert. In eine junge/unreife hypertrophe Narbe zu schneiden, mache meist alles nur schlimmer. Die Narbenreifung könne noch 1 Jahr dauern. Narbenpflege mit Silikongel, abwechselnd mit Contractubex sei weiter sinnvoll, man könne recht zeitnah mit dem Einsatz von Laser, Kyrotherapie und TAC beginnen. Es wurde angeraten einen Schmerztherapeuten hinzuziehen, um einer Chronifizierung vorzubeugen.

Lifeline Gesundheitsteam
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09.05.2025, 12:11 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Ja, das klingt insgesamt nach einem sehr angemessenen Vorgehen. Dermatologen mit Erfahrung in der Narbenbehandlung können ausgeprägte hypertrophe Narben oft sehr effektiv therapieren. Die genannten TAC-Injektionen (Triamcinolon-Acetonid) sind eine etablierte und gut untersuchte Methode zur Behandlung solcher Narben. In der Regel sind mehrere Sitzungen im Abstand von einigen Wochen notwendig, um eine ausreichende Wirkung zu erzielen.
Die begleitende Anwendung von Silikongel sowie Contractubex halten wir ebenfalls für sinnvoll. Auch ergänzende Verfahren wie Lasertherapie oder Kryotherapie können, abhängig vom individuellen Befund und Stadium der Narbenreifung, zur weiteren Verbesserung beitragen.
Eine Exzision der Narbe ist in diesem frühen Stadium tatsächlich kontraindiziert und würde das Risiko einer erneuten, möglicherweise noch ausgeprägteren Narbenbildung mit sich bringen. Die derzeit empfohlenen konservativen und minimalinvasiven Maßnahmen sind daher eindeutig zu bevorzugen.
Auch die Überlegung, zusätzlich eine Schmerztherapeutin bzw. einen Schmerztherapeuten einzubinden, um einer Chronifizierung der Beschwerden vorzubeugen, erscheint uns in Anbetracht der bestehenden Symptomatik sehr sinnvoll und unterstützenswert.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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