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Samenblasen Entzündung

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

28.05.2023 | 11:04 Uhr

Sehr geschätztes Expertenteam

Aufgrund dessen, dass ich seit über einem Jahr Blut im Sperma habe, habe ich mich einer MRI unterzogen. Dabei kam folgender Befund vor.

Ich hatte vor einigen Wochen ein MRI der Prostata und bekam den Befund einer chronischen Entzündung der vesicula seminalis sinistra. 

Zudem wurde eine chronische Prostatitis im Befund erwähnt.

In der Zwischenzeit haben die Blutungen ziemlich nachgelassen und es ist fast kein Blut mehr im Sperma ersichtlich, zuvor war der Sperma immer mit frischen roten Blut versehen, doch aktuell, ist es noch ein bisschen orange und es ist kein frisches rotes Blut mehr vorhanden.

Auch steht im Befund, dass die Entzündung, sprich das Blut eventuell von einer Tuberkulose stammen könnte.

Diese Woche plane ich meinen Urologen zu besuchen und wäre dankbar für ein feedback, damit ich für diesen Besuch gut vorbereitet bin.

Meine Frage: Wie kann mein Urologe feststellen, was wirklich die Ursache der Entzündung der Samenblase ist, kann man mit irgend einer Behandlungsmethode an die Samenblase kommen und davon proben zu nehmen, um zu analysieren, was wirklich der Ursprung der Entzündung ist ?

Wie kann eine Tuberkulose der Samenblase erkannt werden ?

Könnte die Entzündung auch von der Entzündung der Prostata stammen, welche eine bakterielle Infektion hatte ?

Zum voraus bedanke ich mich für Ihre Antwort und verbleibe.

Mit freundlichen Grüssen

RichiB

 

 

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10.06.2023, 10:06 Uhr
Antwort

Sehr geschätztes Lifeline Gesundheitsteam

In der Zwischenzeit hatte ich einige Abklärungen mit meinem Urologen und leider habe ich immer noch Blut im Sperma.

Vom Zuständigen Institut, welches das MRT erstellt hatte, bekam ich die Antwort, dass wohl diese Blutungen ohne Antibiotikas nicht vorbei gehen werden und auch histologische Abklärungen eventuell in Frage kommen könnten.

Ich mag echt nicht mehr mit diesen Blutungen und möchte es nun endlich genau wissen, was die Ursache der Blutungen sprich der Entzündung der linken Samenblasen ist.

Könnten Sie mir eventuell mitteilen, welche Möglichkeiten es gibt proben aus den Samenblasen zu entnehmen um der Ursache auf den Grund zu gehen, damit ich dann die richtigen Medikamente für eine Behandlung bekommen kann und diese leiden Blutungen endlich aufhören ?

Auch gibt es eine Frage welche mir aus urologischer Sicht nie richtig beantwortet werden konnte, könnten diese Blutungen auch von selbst aufhören, obwohl die Entzündung schon chronisch ist ?

Vielen Dank nochmals für Ihren fachmännischen Rat.

Freundliche Grüsse

RichiB

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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11.06.2023, 17:46 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo RichiB,

eine Biopsie aus der Samenblase macht man über einen transrektalen Ultraschall, also einem Ultraschall, den man rektal einführt und über den man anschließend mit einer Nadel die Samenblase punktiert, um die Probe zu gewinnen. Normalerweise dient das vor allem dazu, einen Krebs der Samenblase zu untersuchen, der aber insgesamt sehr selten ist. Dazu sollten außerdem bestimmte Tumorwerte untersucht werden. Eine Kultur lässt sich daraus aber wahrscheinlich auch anlegen bzw. im Präparat lassen sich vielleicht Hinweise auf eine Entzündung sehen. Das sollten Sie mit Ihrem Urologen besprechen.
Eine chronische Entzündung kann durchaus auch von selbst heilen, es ist nur einfach unwahrscheinlicher, wenn die Entzündung schon so lange vorliegt. Aber möglich ist es prinzipiell. In der Medizin gibt es ja immer nichts, was es nicht gibt.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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12.06.2023, 06:12 Uhr
Antwort

Sehr geschätztes Lifeline Gesundheitsteam

 

Vielen Dank für Ihre mir hilfreichen Hinweise.

Wenn Sie mir erlauben, möchte ich Ihnen dazu gerne noch eins zwei Fragen stellen.

Bei der Transrektualen Untersuchung mit dem punktieren der Samenblase mit der Nadel, was sind da die Risiken ?

Ist das Risiko gross, dass man nochmals eine Infektion der Prostata oder Samenblasen einfängt ?

Wie bereits beschrieben, ist die Blutmenge im Moment im Sperma sehr gering. Kann ich aufgrund der Blutmenge schliessen, ob die Entzündung zu oder abnimmt sprich, kann ich die Blutmenge als Indikator der Entzündung nehmen ?

Mein Urologe sagt mir immer bei der Frage ob ich mit meiner Freundin Sex mit oder ohne Kondom haben kann, dass da nichts passieren kann wenn ich Sex ohne Kondom habe, jedoch habe ich Angst, dass ich da wieder eine Infektion einfangen könnte. Wie sehen Sie das ? Kann ich solange ich da Blutungen in der Samenblase habe nur noch Sex mit Kondom haben oder besteht da kein Risiko für Sex ohne Kondom.

Vielen Dank nochmals für Ihren fachmännischen Rat.

Freundliche Grüsse

RichiB

Lifeline Gesundheitsteam
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18.06.2023, 16:38 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo RichiB,

das größte Risiko bei der Punktion ist tatsächlich, dass es zu einer nachfolgenden Infektion durch Bakterien kommt, weshalb man aber prophylaktisch einmal Antibiotika gibt, wodurch auch dieses Risiko überschaubar bleibt. Ansonsten sind die Risiken "die Üblichen", die beim Punktieren auftreten können, beispielsweise also, dass Strukturen verletzt werden. Durch die Ultraschallsteuerung ist das Risiko aber eigentlich nicht besonders groß.
Die Blutmenge ist wahrscheinlich wirklich ein brauchbarer Indikator über den Stand der Entzündung, allerdings womöglich mit einer gewissen Verzögerung, das Blut muss ja erst "wandern".
Bezüglich Sex mit Kondom würden wir uns der Meinung des Urologen anschließen. Keime sollten dadurch nicht nach oben wandern können, das sollte also keinen Einfluss haben.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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24.06.2023, 05:04 Uhr
Kommentar

Sehr geschätztes Lifeline Gesundheitsteam

Vielen Dank nochmals für die wertvollen Informationen.

Darf ich nochmals kurz auf Indikator sprich Blutmenge zurück kommen.

Diese Woche als ich wieder die Blutmenge im Sperma im Kondom überprüft habe, gab es an einem Tag kein ersichtliches Blut, so dachte ich, woahh, nun ist der Leidensweg wirklich langsam zu ende, doch als ich drei Tage später eigentlich wieder das selbe Ergebnis erwartet hatte, also kein Blut, da hatte ich wieder Blut im Kondom.

Wie kann das sein, dass es einmal kein Blut hat und dann hat es wieder Blut ?

Ich war eigentliche der Ansicht, dass solange eine Entzündung vorliegt, dass auch Blut da ist und wenn die Entzündung weg ist, dachte ich sei auch das Blut weg, doch dann wäre ja die Entzündung weg und dann wieder da, echt gesagt für mich ist das ganze komplett nicht mehr nachvollziehbar.

Ich hoffe, dass Sie mir da ein Rat aus Ihrer langjährigen Praxis haben.

Vielen Dank und 

Freundliche Grüsse

Richi B.

 

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25.06.2023, 05:51 Uhr
Kommentar

Sehr geschätztes Lifeline Expertenteam

Mir ist noch eine blöde Frage eingefallen, welche vielleicht auch hilft die Frage mit einmal Blut und dann wieder kein Blut zu beantworten.

Am Tag wo ich kein Blut im Sperma hatte, da hatte ich mit meiner Freundin seit bald über ein Jahr das erste Mal wieder Sex, doch hatte ich keinen Orgasmus, so habe ich am Abend selbst Hand angelegt und mein Sperma wie üblich in ein Kondom abgegeben zur Kontrolle ob Blut im Sperma vorkommt.

Könnte es eventuell sein, dass das Blut von den Samenblasen aufgrund der sexuellen Abstinenz kommt ?

Ich hatte mit meiner Freundin über ein Jahr kein Sex.

Vielen Dank für Ihren Rat.

Freundliche Grüsse

RichiB

Lifeline Gesundheitsteam
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29.06.2023, 07:59 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

sexuelle Abstinenz verursacht eher keine Hämatospermie. 

 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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29.06.2023, 09:51 Uhr
Kommentar

Sehr geehrtes Lifeline Expertenteam

Ja, die Antwort war hilfreich, vielen Dank.

 

Könnten sie mir bitte noch zu meiner vorletzten Frage, noch eine Antwort geben, diese Fragen wurden bisher nicht beantwortet.:-)

Vielen Dank im voraus.

Freundliche Grüsse

RichiB

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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04.07.2023, 10:02 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

wir freuen uns sehr über Ihr positives Feedback. 

Sowohl die Menge, als auch die Frequenz sollten abnehmen. Bei anhaltenden Blutbeimengungen sollten Sie erneut Ihren Urologen aufsuchen. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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17.07.2023, 05:29 Uhr
Antwort

Sehr geschätztes Lifeline Gesundheitsteam

In der Zwischenzeit hatte ich wieder einige Besuche bei Urologen.

Im Moment sehe ich zwei Möglichkeiten. 

Die erste wäre die Biopsie, doch da wurde mir vom Urologen erzählt, dass man da ausser die Entzündung selbst nicht viel erkennen kann und es keinen Sinn macht eine solche Biopsie durchzuführen, solange man nicht den verdacht auf Krebs hat. Mein letzter PSA war 1.46 und der PIRADS im MRT war 2 sowie keine Karzinome.

Die zweite Möglichkeit ist eine Sprize mit Steroiden in das Gewebe, bin nicht sicher ob diese direkt oder in der Nähe der Samenblasen gesetzt wird.

Meine Fragen:

Ist die Behauptung vom Urologen richtig, dass man nur die Entzündung selbst erkennen kann und man eine solche Biopsie besser nur bei Krebsverdacht durchführen sollte ?

Haben Sie Erfahrungsberichte über das Spritzen von Steroiden bei Samenblasen Entzündungen

Eine dritte Frage, wenn keine Bakterien mehr im Samen nachgewiesen werden, besteht denn da trotzdem das Risiko auf eine Ureosepsis ? Ich habe gelesen, dass dieses Risiko besteht, wenn man eine Samenblasen Entzündung nicht behandelt.

Gespannt warte ich auf Ihre Antwort und bedanke mich dafür im voraus.

Freundliche Grüsse

RichiB

Lifeline Gesundheitsteam
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26.07.2023, 22:10 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Biopsien haben häufig das Problem, dass Sie nur einen Ausschnitt eines Geschehens zeigen. Bei einem Tumor ist es etwas einfacher, da dieser biopsiert wird, bei unspezifischen Prozessen kann es durchaus sein, dass in der Biopsie nichts gefunden wird.

Uns liegen hier keine Erfahrungswerte zur Infiltration der Samenblasen vor.

Wird ein Infekt nicht ausreichend behandelt kann es zur erneuten Ausbreitung der Infektion kommen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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