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Rezidive Balanitis seit 6 Jahren

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

01.05.2023 | 20:00 Uhr

Ich habe diese Frage bereits im Onmeda-Forum gestellt, wurde dort aber mangels Antworten nur hierher verwiesen. Daher meine Frage 1:1 kopiert:

 

Hallo zusammen,

ich habe seit unglaublich langer Zeit mit den Symptomen einer Balanitis/Balanoposthitis zu kämpfen. Heute habe ich einmal versucht herauszufinden, wann ich das erste Mal damit zum Arzt gegangen bin – das war im Juli 2017. Seit 6(!!) Jahren also treten die Symptome immer und immer wieder auf, jedes Mal, wenn ich dachte sie endlich losgeworden zu sein, kamen sie kurze Zeit später wieder zurück.
Ich bin inzwischen 25 Jahre alt und möchte damit endlich abschließen. Deshalb habe ich mich hier angemeldet und möchte versuchen, den Kranktheitsverlauf genau zu schildern, alle bisherigen Befunde zu sammeln und hoffe auf den einen Tipp, der mich diese Krankheit endlich loswerden lässt.

Den größten Teil des Verlaufs beschreibt dieses Dokument meines behandelnden Arztes:

Behandlungsverlauf

 

Ich kann mich nicht richtig erinnern, wie Fucicort gewirkt hat, es muss aber zumindest in der Anfangszeit okay gewesen sein, da ich mich erst ein halbes Jahr später wieder vorgestellt habe. In Verbindung damit wurde mir auch Betaisadona verschrieben, mit welchem ich die Eichel vorher reinigen/abtupfen sollte.

Nystalocal hat immer sehr schnell und zuverlässig gewirkt, ich benutze es auch heute noch. Jedes Mal wenn es mir verschrieben wurde, habe ich es genau nach Packungsanweisung bzw. Anweisung des Arztes verwendet: 1x morgens, 1x abends, nicht länger als 10 Tage.

An Aciclostad kann ich mich ehrlich gesagt überhaupt nicht erinnern.

Von einem Arzt, bei dem ich in Vertretung war, wurde mir Oxytetracyclin Augensalbe verschrieben. Als sanfte Augensalbe hat es zwar recht lange gedauert bis die Symptome fort waren, aber es hat genauso zuverlässig funktioniert.
Leider hat nichts davon dauerhaft Abhilfe geschaffen.

Die Hygienehinweise habe ich stets eingehalten: Penis nur mit klarem Wasser waschen, tagsüber nach Möglichkeit trocken halten.

Urinproben sowie ein Abstrich waren immer unauffällig.
Selten riecht es leicht unangenehm, ich habe es erst für den Urin gehalten, es kommt aber eindeutig von der Eichel. Eine ganz leichte Schuppung der Eichel kam auch schon vor, ist aber nichts regelmäßiges. Schmerzen hatte ich dadurch nie, Juckreiz auch nicht.

Einen Ursprung durch sexuelle Übertragung würde ich ausschließen, da ich zur Anfangszeit lange keinen Sex hatte und davor nur mit Kondom.

Letztes Jahr diagnostizierte meine Hautärztin Schuppenflechte. Diese äußert sich bei mir in schuppigen Stellen auf der Kopfhaut, hinter dem Ohr und in der Ohrmuschel. Dagegen nehme ich etwa ein Mal wöchentlich Calcipotriderm. Ob die Balanitis mit der Schuppenflechte in Zusammenhang steht, konnte noch niemand mit Sicherheit sagen. Ich kann das Medikament aber nicht testweise auf meiner Eichel anwenden, da der Beipackzettel das verbietet ("Vermeiden Sie die Anwendung auf dem Gesicht oder an den Genitalien (Geschlechtsorgane), da diese sehr empfindlich gegenüber Steroiden sind").

Im Juni 2022 wurde in einem Eingriff mein Frenulum entfernt, da es eingerissen war. In dieser Zeit habe ich eine Woche lang täglich mehrere Kamille-Sitzbäder genommen wie empfohlen. Die Wunde brauchte knapp ein halbes Jahr um vollständig zu verheilen.

Eine vollständige Zirkumzision wurde von meinem Arzt schon mehrfach vorgeschlagen, ich habe bisher immer abgelehnt. Nicht nur dass ich meine Vorhaut gerne behalten würde (nicht zuletzt auch aus Sorge, dass die Eichel ohne sie beim Sex weniger empfindlich ist?), sondern auch wegen der schlechten Wundheilung nach der Frenulumplastik.

Durch Forenbeiträge von Leuten mit ähnlichen Erfahrungen hatte ich zwischenzeitlich auch versucht, Nystalocal einmal vollständig wegzulassen und zu beobachten, wie sich das Bild entwickelt. Falls die Haut durch die ständige Behandlung so geschädigt sein sollte, dass eine Weiterbehandlung eher das Gegenteil erreicht. Leider auch nach einem Vierteljahr keine Besserung.

Aktuell trage ich die Salbe nur noch alle paar Tage nach Bedarf auf. Seit kurzer Zeit benutze ich eine App als Symptomtracker, den Verlauf hefte ich einfach einmal pro forma hier an vielleicht nützt es ja was...
Imgur-Link zum Verlauf inkl. Fotos der Symptome

Tut mir leid falls die Infos durcheinander sind, es ist Sonntagabend und ich habe hastig alles zusammengewürfelt. Fragt mich gerne, falls etwas fehlt. Ich hoffe auf hilfreiche Tipps, ich bin nämlich wirklich ratlos, wie es weitergehen soll.

Vielen lieben Dank im Voraus.

 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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07.05.2023, 10:10 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Hat die Hautärztin die Balanitis selber untersucht? Es gibt durchaus Erkrankungen, die ähnlich wie eine chronische Balanitis aussehen können.

Zuletzt besteht natürlich auch immer die Möglichkeit, dass die zum Beispiel aufgrund genetischer Ursachen einfach anfälliger für eine Balanitis sind. Hier wäre dann vielleicht die Zirkumzision die dauerhafte Lösung.

Ob dies tatsächlich notwendig ist, oder doch eine schwer zu diagnostizierende Systemerkrankung vorliegt, können wir im Rahmen des Internetforums sehr schwer feststellen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen dennoch weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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15.05.2023, 15:28 Uhr
Antwort

Ich konnte ihr nur die Fotos zeigen, da ich durch die fortwährende Behandlung keine äußerlichen Symptome hatte, wenn ich zum Termin bei meiner Hautärztin war.

Mein Urologe hat mir auch mehrfach zur Zirkumzision geraten, ich möchte die aber unbedingt vermeiden. Das mag der ein oder andere vielleicht für engstirnig halten, aber ich möchte meine Vorhaut nicht nur aus persönlicher Präferenz behalten, sondern machen mir auch etwa wegen der sehr schlechten Wundheilung nach der Frenulumplastik Sorgen. Außerdem möchte ich wirklich nicht ohne Vorhaut dastehen, falls die Symptome danach immer noch nicht verschwunden sind und die Aktion umsonst war.

Meine Hautärztin schlug mangels Alternativen vor, Calcipotriderm punktuell und nur in sehr geringen Mengen auf die betroffenen Stellen aufzutragen. Als Probe, ob es doch etwas mit der Schuppenflechte zu tun hat. Bin da aber immer noch zurückhaltend wegen dem Hinweis auf der Packungsbeilage.

Lifeline Gesundheitsteam
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17.05.2023, 11:30 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

die Vorschläge Ihrer Ärzte sind durchaus zu diskutieren. Leider kann Ihnen kein Arzt eine 100% Garantie geben, dies ist unmöglich.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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