Guten Tag, Ende des letzten Sommers wurde ein Leistenbruch bei mir (34) operiert (herkömmliche Methode). Seitdem erzeuge ich nur noch sehr wenig Ejakulat. Im Hinblick auf Familienplanung macht mich das schon etwas nervös. Die OP-Narbe ist äusserlich gut verheilt, aber das Gewebe darunter ist sehr hart. Wenn ich auf eine bestimmte Stelle der Narbe drücke, spüre ich den Druck bis in den rechten Hoden. Wissen Sie, was das ist?
Probleme nach Leistenbruch-OP
Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage
Antwort
Das bei einem Samenerguß austretende Ejakulat besteht einerseits aus den aus dem Nebenhoden stammenden Samenzellen, - zu einem größeren Teil jedoch aus Flüssigkeit, die den Samenzellen aus der Prostata und den hinter der Blase gelegenen Samenblasen beigemengt wird. Diese Sekrete machen mengenmäßig den größten Teil des Ejakulatvolumens aus. Selbst bei Entfernung eines Hodens würden Sie kaum eine Veränderung der Ejakulatmenge bemerken, so daß ich Sie hinisichtlich Ihrer Befürchtungen zunächst einmal beruhigen kann. Die beste Möglichkeit festzustellen, ob Ihre Zeugungsfähigkeit unbeeinträchtigt ist, wäre ein Spermiogramm, das heißt eine Untersuchung Ihres Spermas bei einem Urologen oder Andrologen. Eine Verhärtung im Leistenbereich nach Leistenbruchoperation ist nicht selten und kann durch Narbenbildung oft lange Zeit Probleme bereiten, - dadurch, daß der Leistenkanal bei einer solchen Operation verstärkt wird, um eine Bruchbildung auch in ZUkunft zu verhindern, kann es gelegentlich vorkommen, daß entsprechender Druck in der Leiste durch Kompression der durch den Leistenkanal ziehenden Samenstranggebilde zu einer Mißempfindung im Hodenbereich führen kann. Dies ist jedoch nicht schlimm, meist verschwindet die Verhärtung auch im Laufe der nächsten Monate. Mit freundlichen Grüßen Dr. med. Chr. Seipp