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Keine Erektion mehr nach Prostata-Entfernung?

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

27.09.2024 | 12:59 Uhr

Hallo,

zu diesem Thema gibt es eine dramatische Verschlechteung:

https://fragen.lifeline.de/expertenrat/frage/Expertenrat-Sexualmedizin/Erektionsstoerungen?threadId=15152393

In Kürze steht bei mir eine totale Prostata-Entfernung wegen bösartigen Tumors an. Der operierende Arzt erklärte mir im Vorgespräch, daß danach keine Erektion mehr möglich sei, da die zuständigen Nerven in der Prostata-Umgebung bereits ebenfalls vom Krebs befallen seien und eine nervenerhaltende OP nicht mehr möglich sei.

Welche Möglichkeiten gibt es, irgendwie dennoch eine Erektionsfähigkeit wiederherzustellen?

Dabei dachte ich auch an eine Art Penis-Prothese in Form eines Umschnall-Dildos mit elektrischer Aufpumpvorrichtung.

Gibt es etwas derartiges?

Habe gelesen, daß die Nerven nach einiger Zeit auch wieder zusammenwachsen können, woran ich jedoch erhebliche Zweifel habe.

 

Tschüß

h.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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29.09.2024, 11:34 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

eine Therapie mit Tabletten ist häufig nicht zeilführend, wenn die Nerven verletzt sind. Dennoch kann abgewartet werden, ob die Nerven nachwachsen. Sollte dies keinen Erfolg bringen, können z.B. Injektionen, eine Penispumpe oder auch Implantate wieder eine Erektion ermöglichen. Ihr Urologe wird Sie sicherlich diesbezüglich beraten.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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04.10.2024, 16:29 Uhr
Kommentar

Nerven wachsen nicht wieder nach oder wieder zusammen. Wäre dem so, könnten ja Querschnittsgelähmte irgendwann wieder laufen.

Nach weiterer Rücksprache mit dem operierenden Arzt, mache ich mir keine Illusionen. Er bleibt bei seiner Überzeugung: Würde versucht, die umgebenden Nerven zu verschonen, wäre der Erfolg der Prostataentfernung in Frage gestellt.

 

h.

 

Lifeline Gesundheitsteam
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07.10.2024, 12:07 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Glücklicherweise wachsen Nerven tatsächlich schon wieder und können sich auch wieder verbinden.
Allerdings haben Sie auch nicht Unrecht mit Ihrer Beobachtung. Bei einer Querschnittslähmung handelt es sich aber um "zentrale" Nerven, also ähnlich wie das Gehirn. Diese Nerven werden durch körpereigene Stoffe tatsächlich daran gehindert, wieder zu wachsen, wahrscheinlich, da die Regeneration mehr Chaos verursachen würde als der Ausfall, so z.B. auch bei einem Schlaganfall. Natürlich ist das aber Thema ausgiebiger Forschung.
Periphere Nerven dagegen wachsen tatsächlich wieder, indem die "Arme" der Nevenzellen sich ausbreiten, bis sie ein Ziel gefunden haben. Die Geschwindigkeit ist dabei ca. 1 mm pro Tag. Findet die Nervenzelle aber über lange Zeit nichts, kann die Regeneration leider auch ausbleiben.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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19.11.2024, 15:28 Uhr
Kommentar

Leider komme ich so nicht weiter. Nach einhelliger Meinung meiner Fachärzte wachsen Nerven nicht nach. Da sollte ich mir gar keine Illusionen machen.

Dennoch habe ich von meinem Urologen Tadalfil-Hormosan verschrieben bekommen, um wenigstens eine teilweise Erektion wiederherzustellen.

Was halten sie davon?

Mir erscheint das angesichts des eingangs Gesagten widersprüchlich.

Erektionsfördernde Tabletten (Viagra, Levitra, Sildaristo, etc.) haben bei mir schon vor der Operation nie die geringste Wrkung gezeigt. Habe ich innerhalb von 15 Jahren immer mal wieder ausprobiert, Möglicherweise waren die Erektionsnerven schon lange vor der Prostata-Entfernung vom Krebs befallen.

Stichwort "Injektionen, eine Penispumpe oder auch Implantate": Wo gibt es seriöse Informationen darüber? Mein Urologe blieb mir darauf die Antwort schuldig.

Lifeline Gesundheitsteam
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25.11.2024, 12:47 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Wir können Ihre Situation und die damit verbundene emotionale Belastung gut nachvollziehen. Der Verlust der gewohnten Sexualität ist eine große Herausforderung. In solchen Fällen kann es sehr hilfreich sein, psychologische Unterstützung oder eine Sexualberatung in Anspruch zu nehmen, um neue Wege der Intimität zu entdecken.
Medikamente wie die oben genannten könnten einen Versuch wert sein. Selbst wenn sie keine Wirkung zeigen, gibt es keinen wesentlichen Nachteil. Sollte jedoch eine Restfunktion bestehen, kann möglicherweise eine Erektion erreicht werden.
Außerdem gibt es noch die Schwellköper-Autoinjektionstherapie. Diese Methode ermöglicht es, durch das Injizieren eines Medikaments direkt in den Schwellkörper eine Erektion herbeizuführen. Nach einer ärztlichen Einweisung können Sie diese Therapie selbstständig anwenden.
Sollten medikamentöse und nicht-invasive Ansätze nicht den gewünschten Erfolg bringen, könnten Penisimplantate eine dauerhafte Lösung darstellen. Diese werden chirurgisch eingesetzt und können zuverlässig eine Erektion ermöglichen.
Eine Penispumpe stellt eine nicht-invasive Alternative dar. Mithilfe von Unterdruck wird Blut in den Penis gezogen. Ein Gummiring am Penisansatz verhindert das Zurückfließen des Blutes, wodurch eine Erektion aufrechterhalten werden kann.
Da wir keine detaillierte persönliche Beratung leisten können, empfehlen wir Ihnen, diese Optionen mit Ihrem behandelnden Urologen zu besprechen. Sollte die Beratung unzureichend sein, könnte eine Zweitmeinung in einer spezialisierten Klinik (z. B. einer Universitätsklinik mit Andrologie- oder Urologie-Schwerpunkt) sinnvoll sein.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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26.11.2024, 12:49 Uhr
Antwort

Danke für die Antwort. Ich gehe gelegentlich in Swingerclubs und die Damen dort erwarten eine intakte Erektion. Fingern ist nicht erwünscht, orale Praktiken nur eine Teillösung.

Wie riskant sind Implantate?

Lifeline Gesundheitsteam
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04.12.2024, 12:59 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Penisimplantate sind in der Regel eine sichere und effektive Lösung. Dennoch gibt es auch gewisse Risiken und mögliche Komplikationen, die nicht unbeachtet bleiben sollten.
Wie bei jeder Operation besteht ein gewisses Infektionsrisiko. Im schlimmsten Fall könnte dies dazu führen, dass das Implantat entfernt werden muss. Zudem kann es gerade zu Beginn als unangenehm empfunden werden, und es kann eine Weile dauern, bis sich das Gewebe an das Implantat gewöhnt hat. Auch psychologische Auswirkungen sind möglich, da einige Männer es als belastend empfinden, von der natürlichen körperlichen Funktionsweise abweichen zu müssen.
Trotz dieser möglichen Risiken ist das Penisimplantat eine gut etablierte Methode, um die Erektion wiederherzustellen und eine hohe Erfolgsquote zu erzielen. Die Risiken und möglichen Komplikationen sollten jedoch sorgfältig abgewogen werden. Es ist daher ratsam, mit einem erfahrenen Urologen oder Andrologen ausführlich zu sprechen und sich umfassend aufklären zu lassen, um die bestmögliche Entscheidung für Ihre Situation zu treffen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen nochmals weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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06.12.2024, 12:34 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die Antwort.

Ich werde mich zuvor für die Injaktionen interessieren und danach weiter entscheiden.

 

h.

Lifeline Gesundheitsteam
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09.12.2024, 11:42 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Das ist sicherlich eine nachvollziehbare und sinnvolle Entscheidung. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Urologen oder lassen Sie sich weitervermitteln. Sollten sich im Verlauf dann weitere Fragen ergeben, sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.

Bis dahin alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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05.04.2025, 12:58 Uhr
Antwort

Hallo,

habe jetzt von der Urologie Injektionsspritzen "Caverject" verschrieben bekommen. Ich scheue jedoch diese Anwnendungsart. Andererseits bin ich neugierig, ob sich eine Wirkung zeigt.

Jetzt habe ich herausgefunden, dass es den Wirkstoff Alprostadil auch in Salbenform zum Auftragen auf Eichel und Penis gibt, was mir von der Anwendungsart wesentlich mehr zusagen würde. Es ist jedoch wenig darüber an Information zu finden.

Im Zshg. mit Caverject wurde ich vom Urologen darauf hingewiesen, dass die Anwendung auch zu einer Dauererektion führen kann. Wenn diese länger als 4 Stunden anhält, wäre dies kritisch und ich müsse die Notaufnahme aufsuchen.

Warum?

Gibt es irgendwelche Erfahrungswerte zu Alprostasil und möglichen Risiken und Nebenwirkungen?

h.

Lifeline Gesundheitsteam
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08.04.2025, 12:23 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Wir verstehen Ihre Bedenken bezüglich der Injektionstherapie sehr gut. Aus der Ferne können wir Ihnen keine spezifischen Empfehlungen geben, möchten jedoch einige allgemeine Hinweise teilen, die Ihnen möglicherweise bei Ihrer Entscheidungsfindung helfen.
Eine Dauererektion, die medizinisch als Priapismus bezeichnet wird, tritt auf, wenn eine Erektion länger als vier Stunden anhält und ohne sexuelle Erregung besteht. Sie entsteht durch eine übermäßige Ansammlung von Blut im Schwellkörper des Penis. Eine Erektion, die über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt, kann zu einer Beeinträchtigung der Blutzirkulation führen und das Risiko von Gewebeschäden erhöhen. In schweren Fällen können dauerhafte Erektionsprobleme die Folge sein. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sie bei einer Erektion, die länger als vier Stunden anhält, unverzüglich medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Bezüglich des Alprostadils in Salbenform möchten wir betonen, dass es durchaus eine Möglichkeit darstellt. Die Salbe enthält den gleichen Wirkstoff wie die Injektion, jedoch erfolgt die Aufnahme des Medikaments langsamer über die Haut. Das bedeutet, dass die Wirkung sowohl zeitlich als auch in ihrer Intensität weniger vorhersehbar und kontrollierbar ist als bei der direkten Injektion. Dennoch kann die Salbenanwendung eine geeignete Alternative sein, besonders wenn Sie die Injektion als unangenehm empfinden. Es ist jedoch wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Wirkung langsamer einsetzt und möglicherweise weniger stark ausgeprägt ist als bei der Injektion.
Die Nebenwirkungen der Salbe sind grundsätzlich die gleichen wie bei der Injektionstherapie. Detaillierte Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage. Besonders hervorzuheben ist, dass auch hier das Risiko einer Dauererektion besteht, weshalb Sie bei entsprechenden Beschwerden ebenfalls schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen sollten.
Wir verstehen, dass die Anwendung von Injektionen möglicherweise mit Hemmungen verbunden ist. Besprechen Sie Ihre Bedenken und Vorlieben bitte in jedem Fall ausführlich mit Ihrem behandelnden Arzt, der Sie optimal beraten und individuell betreuen kann.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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