Avatar

Hodensack gerötet, heiß und brennt

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

30.03.2025 | 21:16 Uhr

Hallo liebes Lifeline-Team,

So langsam bin ich verzweifelt und versuche es nun hier einmal. Seit 5 Wochen habe ich dauerhaft einen stark geröteten Hodensack, welcher brennt und überwiegt ist. Der Hoden selber scheint ok. Ich war bereits vor 5 Wochen beim Urologen, der viele Tests unternommen hat (z.B STI Test Urin, Schnelltest auf Bakterien im Urin, Ultraschall des Hoden etc.). Vorsichtshalber wurde ich mit Antibiotika behandelt bis das Testergebnis da ist (Ceftraxion und Doxy). Der Test war negativ und das Antibiotika half nicht. Beim erneuten Besuch sagte er, er hat keine Ahnung mehr (hat die Symptome so nicht nicht gesehen) und verwies mich an einen Dermatologen. Dieser schloss eine bakterielle Ursache (nur durch Sichtdiagnose aus und war sicher, dass es ein exzem ist und Antibiotika völlig überflüssig. 

 

Mir wurden 3 Cremes verschrieben:

1x AntiPilz und Cortison (10 Tage) lotricome

1x Takrolimos 14 Tage

1x Gerbstoffcreme danach 

 

Leider ist es unverändert nachdem ich die ersten beiden Cremes komplett angewendet habe und ich werde langsam wahnsinnig. Haben Sie noch eine Idee, was ich machen kann? 

Vielen Dank

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
02.04.2025, 11:32 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Es ist völlig nachvollziehbar, dass diese anhaltenden Beschwerden für Sie äußerst belastend sind – zumal bisher keiner der behandelnden Ärzte eine eindeutige Ursache oder eine wirksame Therapie finden konnte. Da wir Sie nicht persönlich untersuchen können, ist unsere Einschätzung naturgemäß eingeschränkt, dennoch möchten wir Ihnen einige sinnvolle Überlegungen mit auf den Weg geben.
Eine mögliche Ursache könnte eine allergische Reaktion oder eine Kontaktdermatitis sein. In diesem Zusammenhang wäre Ihre eigene Beobachtung entscheidend: Gab es in letzter Zeit Veränderungen bei Waschmitteln, Duschgels, Unterwäsche, Kleidung, Pflegecremes oder Rasierern? Auch wenn allergische Reaktionen oft unmittelbar nach dem Kontakt mit dem auslösenden Stoff auftreten, sind verzögerte Reaktionen durchaus möglich. Dass ausschließlich der Hodensack betroffen ist, spricht jedoch nicht eindeutig für eine Kontaktallergie. Falls Ihnen Hautveränderungen an anderen Körperstellen aufgefallen sind, könnte dies ein wichtiger diagnostischer Hinweis sein.
Um die Haut zu entlasten, empfiehlt es sich, atmungsaktive Baumwollunterwäsche zu tragen und synthetische Stoffe möglichst zu meiden. Luftige Kleidung kann dazu beitragen, die natürliche Schutzfunktion der Haut zu erhalten und einer übermäßigen Feuchtigkeitsansammlung vorzubeugen. Im Intimbereich sollte auf Seifen und andere Reinigungsprodukte verzichtet werden, da eine sanfte Reinigung mit klarem Wasser in den meisten Fällen ausreichend ist. Falls sich nach einiger Zeit keine Besserung einstellt, könnte eine milde Pflege mit rückfettenden Substanzen wie Panthenol oder Vaseline helfen, die Hautbarriere zu stabilisieren.
Da die bisherige Therapie nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, wäre es ratsam, erneut einen Hautarzt aufzusuchen. Eine weiterführende Diagnostik, etwa eine Hautbiopsie, könnte zusätzliche Erkenntnisse liefern. Gegebenenfalls wäre auch eine Anpassung der bisherigen Behandlung oder eine alternative Therapie sinnvoll.
Auch wenn es seltener vorkommt, könnte eine Überempfindlichkeit der Hautnerven eine Rolle spielen – insbesondere dann, wenn in der Vergangenheit eine Gürtelrose oder eine andere neurologische Erkrankung aufgetreten ist. Dennoch sollten zunächst naheliegendere dermatologische Ursachen weiter abgeklärt werden.
Zudem könnte es hilfreich sein, mögliche Begleitsymptome zu beachten. Gelenkbeschwerden, Veränderungen der Nägel, Hautveränderungen an anderen Körperstellen oder unerklärliche Schmerzen könnten auf eine systemische Haut- oder Autoimmunerkrankung hindeuten und sollten ärztlich überprüft werden.
Wir teilen die Einschätzung des Urologen, dass es sich hierbei nicht um ein primär urologisches Problem handelt. Daher empfehlen wir dringend, sich erneut an einen Hautarzt zu wenden, um eine weiterführende Abklärung und gegebenenfalls eine gezieltere Therapie einzuleiten. Unabhängig davon können die genannten Maßnahmen zur Unterstützung der Haut beitragen und möglicherweise zu einer Linderung der Beschwerden führen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat