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Harnverhalt

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

05.04.2025 | 21:14 Uhr

Ich bin 23 Jahre und habe seit ein paar Wochen Probleme beim Wasserlassen. Ich muss immer richtig pressen damit etwas kommt. Der Urologe hat den Urin untersucht und Ultraschall vom Bauch und Nieren gemacht, ohne Befund. Woran könnte es liegen?

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Lifeline Gesundheitsteam
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08.04.2025, 12:32 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Es tut uns leid zu hören, dass Sie in so jungem Alter bereits unter solchen Beschwerden leiden. Auch wenn im Ultraschall keine Auffälligkeiten zu erkennen waren, gibt es dennoch verschiedene mögliche Ursachen für das Gefühl, beim Wasserlassen stark pressen zu müssen.
Da wir Ihre Situation aus der Ferne nur eingeschränkt beurteilen können, empfehlen wir Ihnen, das Thema noch einmal ausführlich mit Ihrem Urologen zu besprechen.
Möglicherweise ist entweder der Druck, den Ihre Blase beim Wasserlassen aufbaut, zu schwach, oder es besteht ein erhöhter Widerstand in den Harnwegen. Beides kann dazu führen, dass Sie die Blasenentleerung durch Pressen unterstützen müssen. Denkbar sind hier vor allem zwei Ursachen: Zum einen eine sogenannte Blasenentleerungsstörung, bei der sich die Blasenmuskulatur nicht ausreichend zusammenzieht, zum anderen eine Verengung der Harnröhre, etwa durch eine Narbe oder Engstelle (medizinisch: Harnröhrenstriktur). Falls dies noch nicht geschehen ist, sollte Ihr Urologe auch diese Möglichkeit gezielt untersuchen.
Eine weiterführende, in diesem Zusammenhang sehr hilfreiche Untersuchung ist die sogenannte Blasendruckmessung (urodynamische Untersuchung). Dabei wird die Funktion von Blasenmuskulatur und Schließmechanismus genauer überprüft. Auch darüber sollten Sie mit Ihrem Urologen sprechen.
Darüber hinaus kommen auch funktionelle Ursachen infrage, etwa eine verspannte oder überaktive Beckenbodenmuskulatur. Ebenso können Störungen der Nerven, die für die Blasenentleerung zuständig sind, eine Rolle spielen. Wenn sich keine klare urologische Ursache findet, kann es sinnvoll sein, auch Fachärzte anderer Bereiche – wie etwa Neurologie oder Physiotherapie – einzubeziehen.
Sprechen Sie also bitte noch einmal in Ruhe mit Ihrem Urologen über die weiteren Möglichkeiten. Eine gezielte, umfassende Diagnostik kann oft helfen, die Ursache zu klären und die passende Behandlung zu finden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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