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Gonorrhoe/Chlamydien und eventuelle Harnröhrenverengung

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

23.02.2023 | 18:55 Uhr

Guten Abend,

ich (30) habe folgendes Problem: Habe seit Donnerstag 16.2. Schmerzen in der Harnröhre v.a. beim Wasserlassen und seit Freitag 17.2. auch Ausfluss, der morgens gelblich und tagsüber klar/wässrig ist. Ich hatte sowohl Montag, 13. 02. als auch am Montag dem 06.02. GV, am 06. kurz ungeschützt und am 13. geschützt aber mit ungeschütztem Oralverkehr, meine Eichel ist auch mit Ihrere Vagina beim Vorspiel in Berührung gekommen. Beides mal war mit einer Prostituierten (ja ich weiß, sehr dumme Idee :/). Als ich den Ausfluss am Freitag bemerkte, bin ich nach der Arbeit abends zum Bereitschaftsdienst gefahren. Dort konnte kein Abstrich gemacht werden, der Arzt verschrieb mir Azithromicin, 3 Tabletten je 500g, eine pro Tag, was eindeutig zu wenig war. Ich bin sonntags, als keine Besserung aufgetreten ist, nochmal zum Bereitschaftsdienst, der mich dann in die Klinik an die Urologie überwies. Dort bekam ich 3 g Azithromycin, also 6 Tabletten auf einmal (hatte 2 Stunden später heftigen Durchfall) und danach sollte ich montags bis mittwochs jeweils noch eine Tablette Cefixim 400 nehmen. Heute ist der letzte Tag derBehandlung und ich spüre keine Besserung, im Gegenteil, die Schmerzen in der Harnröhre werden immer stärker, das einzig positive ist, dass der Bonjour Tropfen nur noch ganz leicht gelblich ist.
Ich war heute morgen beim Urologen (ist bei mir aktuell schwierig, da ich letzte Woche einen neuen Job angefangen habe, für den ich 1 Stunde Fahrtzeit aufbringen muss, daher sind Arztbesuche für mich im Moment schwer planbar). Dieser Urologe (extrem unfreundlich nebenbei bemerkt) war die Urlaubsvertretung für meinen bisherigen Urologen. Er entnahm 2 Abstriche und sagte mir auf das Ergebnis müsste ich eine ganze Woche warten, danach kann man gezielt behandeln, sofern was gefunden wird.
Was mir besonders Angst macht: Ich hatte bereits 2010 einen Tripper durch Oralverkehr (ich weiß, ich bin selbst Schuld und ärgere mich über mich selbst), damals ist die Behandlung auch zunächst nicht angeschlagen, als es dann geheilt war, hatte ich eine Harnröhrenverengung, die operiert werden musste. Die OP ist gut verlaufen und bis heute war alles in bester Ordnung.
Nun meine Fragen:
1. Meine größte Angst ist, dass die Harnröhrenverengung zurückkehrt. Deshalb möchte ich nicht zuviel Zeit ins Land ziehen lassen und möchte dass die Infektion möglichst schnell geheilt wird. Da ich nun eine Woche auf das Ergebnis vom Abstrich warten muss wäre meine Frage ob man irgendwas tun kann um einer Harnröhrenverengung vorzubeugen. Nochmal ins Blaue hinein Antibiotika verschreiben zu lassen wäre keine gute Idee aber vielleicht in dieser Situation besser.
2. Der Arzt in der Klinik hat mir von Cefixim 400 3 Tabletten aufgeschrieben, wovon ich heute die letzte verbraucht habe. In der Packung sind aber 5 Tabletten drin. Macht es eventuell Sinn, die letzten beiden auch noch zu nehmen?
3. Müsste, sofern die Antibiotika wirken, nicht schon längst Besserung aufgetreten sein oder kann das ein paar Tage dauern nach Ende der Einnahme, bis der Ausfluss weg geht?
4. Spricht meine Symptomatik eher für einen Tripper oder für Chlamydien? Ich weiß, Ferndiagnosen kann man nicht stellen, nur was wären je nachdem was rauskommt die bestmöglichen Therapieoptionen?
Bzgl. Chlamydien habe ich überlegt, im Gesundheitsamt einen PCR-Urintest zu machen, ich denke aber nicht, dass das Ergebnis schneller da ist als beim Urologen.
5. Welche weitere Vorgehensweise würden Sie vorschlagen? Welche Optionen gibt es noch?

Vielen Dank vorab schonmal für die Antworten! Ich bin nervlich momentan am Ende und durch den neuen Job gerade generell sehr belastet.

Viele Grüße


24.02.2023 09:46 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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25.02.2023, 11:26 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

da Sie bereits 2x die Standardantibiose bekommen haben, sollte die nächste zielgerichtet erfolgen. Leider nehmen auch bei den sexuell-übertragbaren Erkrankungen in den letzten Jahren die Resistenzen zu. Vor einer erneuten antibiotischen Behandlung sollte daher der Keim bestimmt werden. 

2. Diese Frage fällt leider in den Bereich der Fernbehandlung, dies ist in Deutschland aus gutem Grund rechtlich verboten. Nehmen Sie Medikamente immer so ein, wie von Ihrem Arzt verordnet. Bei Fragen, halten Sie mit ihm ggf. Rücksprache. 

3. Ein antibiotische Behandlung sollte in der Regel innerhalb von spätestens 3 Tagen eine Besserung bringen. 

4. Azithromycin ist das richtige Antibiotikum für beide Infektionen, bei einem Nichtanprechen sollte versucht werden, den Erreger zu identifizieren und die Resistenzlage zu testen. 

5. Warten Sie den Erregernachweis ab, anschließend sollte gezielt behandelt werden. Bei zunhmenden Beschwerden sollten Sie eine Notaufnahme aufsuchen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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