Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Mann und ich, beide 34 Jahre, haben uns wegen eines seit 6 Monaten unerfüllten Kinderwunsches beim Urologen bzw. Gynäkologen untersuchen lassen. Inzwischen ist uns bekannt, dass dieser Schritt wahrscheinlich noch hätte warten können, da wir wohl noch gar nicht sooo alt sind, um Eltern zu werden…
Die Untersuchung beim Urologen hat für meinen Mann jedoch Folgen:
Sein Spermiogramm zeigte keinen Anlass zur Sorge (gute Anzahl, gute Beweglichkeit, wenig Fehlformen). Soweit alles top! Darüber hinaus teilte der Arzt uns jedoch noch mit, dass der im Blut gemessene Testosteron-Wert von 2,7 wohl etwas zu niedrig sei. Der Normalbereich wäre wohl von 3-9 gewesen und der Erwartungswert würde für meinen Mann bei ca. 7 liegen. Daher wurde ihm geraten, die Testosteron-Messung in ca. 6 Monaten nochmal wiederholen zu lassen.
Nach unseren Recherchen war der Zeitpunkt für die Blutabnahme jedoch nicht optimal, da diese 1-malig am späten Nachmittag (17:00) erfolgt ist. Generell zeigt mein Mann keines der allgemeinen Anzeichen für einen Testosteronmangel. Seine Libido ist vollkommen in Ordnung und auch Erektionsstörungen sind nie Thema gewesen. Mit der für das Spermiogramm notwendigen 7-tägigen Enthaltsamkeit hatte er tatsächlich psychisch und körperlich zu kämpfen… Auch depressive Züge oder Antriebslosigkeit, die sich nicht mit konkreten Alltagsgegebenheiten erklären lassen, sind uns bisher nicht aufgefallen. Zudem ist er sportlich (v.a. Radsport, Taekwondo), normalgewichtig, isst gerne, weiß sich jedoch zu zügeln und ernährt sich durchaus ausgewogen und trinkt immer mindestens 2 Liter am Tag.
Dennoch hat das Untersuchungsergebnis meinen Mann sehr verunsichert (Hypochonder-Tendenzen liegen in der Familie) und er macht sich jetzt große Sorgen:
Zum einen fragt er sich, ob dies negative gesundheitliche Folgen für ihn haben könnte.
Zum anderen befürchtet er, dass das geringere Testosteron mit seinem Haupt-Hobby, dem Radsport, zusammenhängt und dies ihm nun schaden könnte. Er hat dem Radsport vor der Pubertät begonnen, da ihm aufgrund einer Asthmaerkrankung zum Ausdauersport geraten wurde und entwickelte große Freude daran. Er trat einem Verein bei, trainierte regelmäßig (in seinen Hochzeiten mit 16-20 Jahren fanden die Trainingseinheiten 3-4x die Woche statt und hatten den Umfang von ca. 3 Stunden) und nahm an offiziellen Rennen teil. Sein Lungenvolumen verbesserte sich stark und ist bis heute überdurchschnittlich gut, sodass sich das Problem Asthma erledigt hat. Mit dem Beginn des Studiums mit 21 Jahren nahmen die Trainingszeiten ab, da sich nicht mehr soviel Zeit finden ließ. Inzwischen lassen sich nur durchschnittlich 2x im Monat wirklich lange Ausdauereinheiten von ca. 3 Stunden realisieren. Die meisten Fahrten dauern zwischen 1,5 und 2 Stunden. Im Berufsleben versucht er 3x die Woche Sport zu machen. Davon entfällt die eine Hälfte auf den Radsport und die andere auf Taekwondo oder Joggen.
Ich finde es sehr schade, dass er in Erwägung zieht sein Hobby zu reduzieren, weil es vielleicht einen Testosteronmangel mit den zugehörigen Folgeerkrankungen begünstigen könnte. Zumal mir mein gesunder Menschenverstand sagt, dass regelmäßige Bewegung doch eigentlich der Gesundheit insgesamt eher förderlich sein sollte.
Da ich nicht glaube, dass endloses googlen und laienhaftes zusammenreimen uns weiterbringt, und ich auch nicht möchte, dass sich mein Mann noch weitere 6 Monate lang (bis zur nächsten Untersuchung) damit stresst, wende ich mich an Sie.
Vielen Dank schonmal im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen