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Blaseninfektion mit Gasbildung

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

19.04.2000 | 04:04 Uhr

Mein Mann leidet unter einer Blaseninfektion. Antibiotika schlagen nicht an. Ein seltsames Symptom dabei ist eine Art Gasbildung in der Blase, die beim Wasserlassen als Luft austritt. Ausserdem ist ein wenig Blut und Schleim im Urin. Schmerzen und Harndrang sind nicht vorhanden. Lediglich ein leichtes Zwicken ab und zu.

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21.04.2000, 01:04 Uhr
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Bei der Kombination von resistenten Blasenentzündungen mit Gasbildung bzw. Luftblasen beim Wasserlassen liegt der Verdacht einer Blasen-Dickdarm-Fistel, d.h. einer pathologischen Verbindung zwischen Darm und Harnblase, sehr nahe.
Solche Verbindungen entstehen durch Verklebungen zwischen entzündeten Dickdarmdivertikeln (Ausstülpungen der Dickdarmwand) und Blasenwand. Es kann aber auch ein Tumor als unterliegende Ursache der Fistel im Spiel sein.
Direkte Gefahr ist jetzt über die Feiertagen nicht gegeben, wenn keine massive Blutung aus Harnblase oder Darm auftritt. Wenn solches doch auftreten würde, was selten ist, suchen Sie bitte eine Krankenhausnotaufnahme auf. Ihr Mann soll aber schon weiter ein Antibiotikum nehmen um Ausbreitung der Entzündung zu verhindern.
Nach Ostern muß er dann aber zügig weiter untersucht werden: Röntgenaufnahmen der Blase und des Enddarmes; Blasenspiegelung eventuell mit Farbstoffeinspritzung, CT oder NMR des Abdomens (Schichtaufnahmen).
Die Prognose einer solchen Fistel ist in der Regel gut, aber die Behandlung erfordert eine Bauchoperation, bei welcher das erkrankte Dichdarmstück mit der Fistel entfernt und das Defekt in der Blasenwand verschlossen wird, manchmal mit Teilentfernung der Blasenwand.
MfG
Dr. Dr. Denil

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21.04.2000, 01:04 Uhr
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Bei der Kombination von resistenten Blasenentzündungen mit Gasbildung bzw. Luftblasen beim Wasserlassen liegt der Verdacht einer Blasen-Dickdarm-Fistel, d.h. einer pathologischen Verbindung zwischen Darm und Harnblase, sehr nahe.
Solche Verbindungen entstehen durch Verklebungen zwischen entzündeten Dickdarmdivertikeln (Ausstülpungen der Dickdarmwand) und Blasenwand. Es kann aber auch ein Tumor als unterliegende Ursache der Fistel im Spiel sein.
Direkte Gefahr ist jetzt über die Feiertagen nicht gegeben, wenn keine massive Blutung aus Harnblase oder Darm auftritt. Wenn solches doch auftreten würde, was selten ist, suchen Sie bitte eine Krankenhausnotaufnahme auf. Ihr Mann soll aber schon weiter ein Antibiotikum nehmen um Ausbreitung der Entzündung zu verhindern.
Nach Ostern muß er dann aber zügig weiter untersucht werden: Röntgenaufnahmen der Blase und des Enddarmes; Blasenspiegelung eventuell mit Farbstoffeinspritzung, CT oder NMR des Abdomens (Schichtaufnahmen).
Die Prognose einer solchen Fistel ist in der Regel gut, aber die Behandlung erfordert eine Bauchoperation, bei welcher das erkrankte Dichdarmstück mit der Fistel entfernt und das Defekt in der Blasenwand verschlossen wird, manchmal mit Teilentfernung der Blasenwand.
MfG
Dr. Dr. Denil

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03.05.2000, 07:05 Uhr
Antwort

Ihre Diagnose hat sich leider bestätigt.
Der Urologe meines Mannes hatte zuerst diese Art Fistel ausgeschlossen, da die Symtome (kein Blut im Stuhl, keine Schmerzen und sehr gutes Allgemeinbefinden) nicht unbedingt dafür sprachen. Die Blasenspiegelung hat nun eine ziemlich kleine, schwer zu findende Fistel gezeigt. Mein Mann ist sehr deprimiert und hat tierisch Angst vor der Opereration. (ich auch) Ist sie sehr gefährlich? Besteht eine Möglichkeit zum Verschluss ohne Operation? Irgendwo habe ich mal davon gelesen, dass kleinere Fisteln von selbst heilen, wenn gewisse Zeit ein Blasenkatheder gesetzt wird
Wie groß ist die Gefahr eines bösartigen Tumors? Vielen Dank und Grüße!

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03.05.2000, 10:05 Uhr
Antwort

Es gibt 2 Grunden um mit der Operation nicht zu warten.
1) Meiner Erfahrung nach schließen diese Fisteln sich nicht spontan. Mit Katheterableitung nimmt man zwar den Druck vom Kessel und können die Fistel sich kurzfristig verkleben, sie öffnen sich aber erneut. Man kann zwar die Blase bypassen und trocken legen, aber um das mit dem Dickdarm zu machen, müsste man einen künstlichen Darmausgang (Anus präter) anlegen, also doch operieren.
2) Auch wenn die Fisteln durch Tumor die Ausnahmen sind (Zahlen darüber habe ich nicht so parat, aber ich schätze, dass von 10 Fälle 7-8 durch Entzündung bzw. Diverticulitis bedingt sind), gibt es nur einen Weg, dieses auszuschließen, nämlich die Fistel herausschneiden und das Gewebe untersuchen lassen. Vogel-Strauss-Politik hilft Ihrem Mann und Ihnen nicht weiter.
Der Eingriff ist nicht leicht und gehört deshalb in einem Krankenhaus mit erfahrenen urologischen und chirurgischen Operateuren. In dieser Frage sprechen Sie am besten mit Ihrem Haus- und/oder Facharzt. Die kennen die Häuser aus Ihrer Umgebung besser.
Ihrem Mann und Ihnen wünsche ich viel Mut und alles Gute für die Operation. Bedenken Sie: er kann nur gewinnen mit einer raschen Operation.
MFG
Dr. Dr. Denil

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