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Antibiose nach oralem Kontakt

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage

22.07.2021 | 10:17 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,

ich habe heute eine Frage, weil ich mich über Meinungen zu meinem Problem freuen würde.

Ich beschreibe es Stichworthaft, um eure kostbare Lesezeit nicht zu strapazieren und mich auf das Wesentliche zu knzentrieren:

  • Vor 2 Wochen ungeschützter, längerer OV mit einer professionellen Dienstleisterin
  • es war intensiv und sie hat auch teils „rabiat“ für da unten gewerkelt
  • 1 Tag später leichtes brennen der Penisspitze in der Höhe des Vorhautbändchens
  • Über das Wochenende immer häufigerer Sorgen und zunehmender Harndrang, aber keine Schmerzen beim urinieren
  • Nach Wochenende (4d später) montags zum Hausarzt und einen 20er Pack Amoxicillin 1000mg (3x täglch) bekommen. Keine Rötung, kein Ausfluss
  • Leichte Besserung unter Amoxicillin, nachlassender Harndrang und nur noch gelegentliches, brennendes Gefühl.
  • Nach 7 Tagen Amoxi immer noch nicht ganz beschwerdefrei
  • Da auch leichtes Ziehen im Hoden die letzte Tablette nicht geschluckt und zum Urologen gegangen
  • Alles erzählt, Urin OK und Abstrich genommen
  • Urologe hat alles begutachtet, abgetastet (Lymphe) und nichts gefunden, aber trotzdem Azithromycin 3 x 500mg an drei aufeinanderfolgenden Tagen verschrieben
  • Keine Wesentliche Änderung unter Azithromycin – Harndrang aber wieder normal.
  • Penisspitze in Höhe des Bändchens "brennt" bzw. fühlt sich so an, als sei die Unterhose feucht/kühl. Ist aber alles trocken.
  • Ich warte gerade auf den Abstrich (Fr oder Mo)
  • Das Ziehen in den Hoden könnte auch vom Antobiotikum und meinem Darm kommen, der bei mir sowas klassischerweise nicht gut verträgt – ist aber spekulativ, aber ich hatte das in der Vergangenheit auch schon mal

Mich wurmen nun folgende Fragen:

  1. Wie wäre Ihre Empfehlung, falls der Abstrich negativ wäre: weitere Antibiose oder erstmal ein paar Wochen abwarten?
  2. Da ich immer noch gelegentlich brennen bzw. dieses Missempfinden in der Harnröhre habe: wie schätzen sie die Wahrscheinlichkeit für ein falsch-negatives Gonorrhoe-Ergebnis ein (wegen ausklingeder Amoxicillin-Behandlung)?
  3. Ist eine psychische/psychosomatische Komponente denkbar bei der Schilderung (ohne hier meine Psyche „strippen“ zu wollen war ich direkt nach dem „Intermezzo“ schon nicht sehr glücklich darüber)

Vielen Dank für Ihre Zeit und Mühe. LG

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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25.07.2021, 09:49 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Christ_man,

wir dürfen natürlich ohne eigene Untersuchung keine Therapieempfehlung geben, allerdings wäre es durchaus gerechtfertigt, sollte der Abstrich negativ sein, ersteinmal keine weitere antibiotische Behandlung vorzunehmen, wenn auch keine eindeutigen Entzündungszeichen vorliegen. Vielleicht wird ein Teil der Beschwerden ja tatsächlich durch das Antibiotikum verursacht.
Theoretisch ist es schon möglich, dass es zu einer Gonokokkeninfektion gekommen ist und diese jetzt aufgrund der Behandlung nicht nachgewiesen werden kann. Allerdings ist das ziemlich unwahrscheinlich, da eine Übertragung über den Mund eher ungewöhnlich ist, die Behandlung mit Amoxicillin auch nicht so erfolgsversprechend ist, als dass es zu einem so deutlichen Abfall unter die Nachweisgrenze kommt und außerdem die Symptome nicht unbedingt typisch dazu passen.
Ja, gerade wenn man sich viele Sorgen macht, kann es zu einer Stressreaktion kommen, die den Harndrang häufiger werden lässt. Wenn es jetzt durch kleine unbedeutende Reizungen und Verletzungen ein kleines Brennen besteht, kann das dann so interpretiert werden, dass die Sorgen mehr werden, die Symptomatik mehr wird und so weiter. Die Psyche kann also hier schon viel Einfluss haben.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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25.07.2021, 15:07 Uhr
Kommentar

Hallo und herzlichen Dank für die Antwort.

Aktuell ist es so, dass die Behandlung mit Azithromycin ja durch ist und ich Phasen habe (gerade wenn ich viel zu tun habe/abgelenkt bin) wo ich völlig beschwerdefrei bin und wenn ich Zeit habe mich zu "fokussieren", die Beschwerden auftauchen. Mal in Form von Brennen, mal in Form von Harndrang, mal in Form von Ziehen im Hoden.

Ich werde dann wohl das morgige Ergebnis abwarten. Sollte dies negativ sein, werde ich wohl erst einmal eine Woche "Baldriparan" einwerfen, was Sport machen und versuchen runter zu kommen.

Da ich nie Ausfluss hatte, es nie beim Urinieren gebrannt hat (immer in den Stunden zwischen den Toilettengängen) und auch die Harnröhne meiner Meinung nach nie wirklich rot/entzündet ausgesehen hat, werde ich dann erst einmal abwarten und schauen, wie sich das so entwickelt.

Ggf spielt mir meine innere Anspannung, Stress, Schuldgefühle etc ja übel mit.

Ihnen ein gutes Restwochenende.

Lifeline Gesundheitsteam
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25.07.2021, 17:40 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Christ_man,

ja das ist schon eine gute Idee. Es liest sich eben auch aus unserer Sicht nicht wie eine Gonorrhoe, deswegen ist es doch ganz gut, wenn Sie es anders versuchen. Sollten sich die Symptome wieder verschlechtern, können Sie ja immernoch erneut zum Urologen gehen und es ohne antibiotische Verschleierung nochmal untersuchen lassen. Damit ist aber eben wie gesagt aus unserer Sicht erstmal nicht zu rechnen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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