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Schwanger trotz 3-Monatsspritze?

Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Sexualmedizin | Expertenfrage

08.10.2002 | 12:41 Uhr

Ich bin 26 Jahre und habe im Juni´02 meine erste Spritze erhalten. 1 1/2 Monate keine Probleme gehabt, dann traten Schmierblutungen auf. Anfang August kamen extrem starke Unterleibsschmerzen dazu, krampfartig in regelmäßigen Abständen. Meine Frauenärztin sagte, dass das völlig normal wäre. Mitte August waren die Schmerzen so stark, dass wir Freitagabend ins Krankenhaus gefahren sind. Ein sehr netter Frauenarzt hat mir erklärt, dass es wehenartige Schmerzen sind. Die Schleimhaut baut sich wieder langsam ab und wird etappenweise ausgestoßen. In der Schmierblutung waren teilweise richige Brocken, keiner wollte es mir glauben. Er hat mir also auch empfohlen, eine zweite Spritze zu probieren. Am 30. August hat mir meine Ärztin diese dann auch verpasst. Zwei Tage vorher habe ich mit meinem Freund geschlafen und am 3.September. Eigentlich war er da schon mein Ex-Freund. Vier Jahre waren wir zusammen. Er wollte keine Kinder, innerlich hab ich immer auf einen Pillen-Unfall gehofft. Dann hätte keiner Schuld gehabt. Wieder zum Thema. Ca 1 Woche nach dem 3.September trat Wasser aus meiner Brust. Ich kannte das nicht, hatte angst und habe einen Schwangerschaftstest gemacht - negativ. Wieder 1 Woche später wurde dieses Wasser zu Milch. Ich hab gelesen, dass man das Vormilch oder ähnlich nennt. Das ist jetzt 3 Wochen her und weiterhin tritt diese Milch aus. Ich muß häufig Wasser lassen, bin launig, müde und fang oft an zu weinen. Ich schiebe es immer auf die Nebenwirkungen der Spritze, Depressionen usw. Ich vertraue auf die Wirkung der Spritze. Eine Schwangerschaft fände ich zum momentanen Zeitpunkt nicht wirklich schön, da ich selbständig bin und wieder allein. Könnte eine Schwangerschaft theoretisch möglich sein? Oder ist das bei Einnahme der 3-Monatsspritze normal, dass die Milchdrüsen so aktiv sind und die Brust spannt? Ich möchte das gerne wissen, bevor ich meine Frauenärztin besuche. Ach ja, Blutungen sind noch nicht wieder aufgetreten. Nur eine Absonderung von weißen Schleim.

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10.10.2002, 11:05 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Fragende !
Medizinisch gesehen, kann keine Schwangerschaft vorliegen. Die in der Depot Clinovir enthaltenen Gestagene können bei einigen Patientinnen sehr wohl ein Spannen in der Brust bewirken. Die Flüssikeit aus der Brust wird wahrscheinlich durch eine vermehrte Produktion des milchbildenden Hormons, des Prolactins zurückzuführen sein. Und genau hier beginnt der psychische Teil Ihres Problems (?richtige Brocken... etappenweise ausgestoßen?) das Sie mir erfreulicherweise ausführlich schildern. Das Prolactin ist ein sogenanntes Brückenhormon zwischen Körper und Psyche. Es wird aus Ihrem Text deutlich, dass Sie eine erheblichen Kinderwunsch (?Pillen Unfall gehofft?) haben, dem Ihr Ex-Freund nicht folgen konnte (?launisch, müde und fange oft an zu weinen?) (?wehenartige Schmerzen?) Dass Sie den Freund verlassen haben, bedeutet ja nicht, dass Sie damit ihren fast bewussten Wunsch nach einer Schwangerschaft plötzlich nicht mehr haben (?nicht wirklich schön?), Versuchen Sie offen mit Ihrer Frauenärztin darüber zu sprechen.
Ich hoffe ich habe Ihnen etwas deutlich machen und damit helfen können und verbleibe hochachtungsvoll

Ihr
Dr.med.Dipl.Psych.W.Adelssen

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