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Mönchspfeffer bei sexueller Unlust

Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Sexualmedizin | Expertenfrage

28.08.2001 | 11:08 Uhr

Hallo. Wir haben ein Problem. Meine Frau (29) leidet seit längerem (>5 Jahre) unter sexueller Unlust. Wir haben schon verschiedenes probiert. Nun hat ihr die FA ein Präperat mit dem Wirkstoff des Mönchspfeffers verabricht. Im Netz habe ich allerdings gelesen, daß der Mönchspfeffer eher das Gegenteil bewirkt (deshalb der Name). Was soll ich davon halten. Könnt ihr mir sonst irgendwelche Tipps geben, was man machen könnte? Meine Frau stört ihre Unlaust nicht allzu sehr. Sie kann gut damit leben. Ich habe allerdings arge Probleme. Gerade, weil es schon so lange geht. danke tschau *iv

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01.09.2001, 12:09 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Fragesteller, eine die sexuelle Lust steigernde Wirkung von Extrakten der Mönchspfeffer-Früchte ist nicht bekannt; die im Mittelalter gegenteilige Anwendungsintention haben Sie bereits erwähnt. Heute werden Angnus-castus-Präparate mit den Indikationen Zyklusanomalien, Mastodynie (u.a. Schmerzhaftigkeit der geschwollenen weiblichen Brust ohne organische Veränderungen) und prämenstruelles Syndrom (zyklisch wiederkehrende prämenstruelle Beschwerden wie Mastodynie, krampfartige Unterleibsschmerzen, Kopfschmerzen, seelische Verstimmungen u.a.m.) eingesetzt. Eine mittelbare positive Wirkung durch Verminderung der genannten die Lust beeinträchtigenden Symptome wäre denkbar. Falls noch nicht geschehen, sollte bei Ihrer Frau eine hausärztliche bzw. internistische, gynäkologische und ggf. neurologisch-psychiatrische Untersuchung zum Ausschluß von Erkrankungen erfolgen. Wägen Sie bitte ferner, ob nicht prinzipiell unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse zwischen Ihnen und Ihrer Frau bestehen, die von Anfang an vorhanden waren. Ermutigen Sie Ihre Partnerin, Ihnen mitzuteilen, was in ihr vorgeht und sprechen Sie über das, was Sie bewegt; dies kann allerdings nur in einer wirklich vertrauensvollen Atmosphäre geschehen. Sexuelle Lustlosigkeit stellt die häufigste weibliche Sexualproblematik dar und kann vielfältige Ursachen (z. B. belastende Lebensereignisse oder Lebensumstände) haben; am häufigsten finden sich jedoch die Gründe in der Beziehung selbst und sind den Partnern nicht bewusst. Zögern Sie daher nicht, baldigst gemeinsam an einer Sexualberatung und ggf. Sexualtherapie teilzunehmen! Mit freundlichen Grüßen Dr. Christian Neuhof

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