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schwerer Schlaganfall

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Schlaganfall | Expertenfrage

28.11.2009 | 05:53 Uhr

Meine Mutter (68) hatte vor 6 Tagen einen schweren Schlaganfall auf der linken Gehirnhaelfte (ihr dritter nun, wobei die ersten beiden auf der rechten Gehirnhaelfte waren, weniger schwer waren jedoch Folgeschaeden hinterlassen hatten). Sie wurde - nachdem sie mein Vater gefunden hatte - sehr schnell in eine Stroke-Unit eingeliefert. Zwischen dem Anfall und der Einlieferung koennen ca. 2,5 Stunden vergangen sein. Dort kam sie auf die Intensivstation. Die Aerzte sagten uns, dass die Schaedigung sehr gross sei und es lebensbedrohend sei. Obwohl sie nicht ansprechbar war, drueckte sie ersten Tag noch meine Hand, versuchte die Augen zu oeffnen und plapperteeinmal etwas unverstaendliches. Nach 72 Stunden rief mich das Krankenhaus an und teilte mir mit, dass nun eine Lungenentzuendung hinzugekommen sei und sie es wahrscheinlich nicht schaffen wuerde. Am selben Tag noch wurde sie auf eine normale Station verlegt (alle Medikamente, die sie vorher hatte - Blutdruckmedikamente, Herzmedikamente, Cholesterinsenker, Aspirin - wurden abgesetzt). Sie bekommt zur Zeit nur ein starkes Schmerzmittel und Fluessigkeit. Inzwischen haben - zeitweise - Atemaussetzer begonnen (5 mal Atmen, dann ca. 20 Sekunden keine Atmung mehr). Wenn man sie am Kopf streichelt reagiert sie indem sie den Kopf etwas bewegt; wenn die Aerztin die Augen oeffnet gibt es keine Reaktion auf die Lichtimpulse, wenn sie selbst versucht die Augen zu oeffnen bleiben die Pupillen oben. Darueber hinaus hatte uns die Aerztin gesagt, dass sie die Gliedmassen ueberstreckt und dies sei ein schlechtes Zeichen. Am Montag soll sie nun in Kurzzeitpflege kommen.
Ist die Diagnose hier wirklich der Tod oder gibt es doch noch etwas Hoffnung?

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30.11.2009, 08:32 Uhr
Antwort

Liebe werfel,

so wie Sie die Situation schildern steht es sehr schlecht un Ihre Mutter. Das überstrecken der Gleidmaßen nach einem so schweren Schlaganfall
ist Zeichen einer ausgeprägten Hirnschwellung nach dem großen Schlaganfall, die Atemaussetzer sind ebenfalls hierfür ein Zeichen. Ihre Mutter wird, soweit ich das aus der ferne beurteilen kann, versterben, so wie Sie die Situation schildern. Es tut mir leid dass ich Ihnen keine Hoffnung machen konnte. Ich wünsche Ihnen viel Kraft. H. Matrisch, Neurologe/Psychiater in Vertretung Dr. Frommelt

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01.12.2009, 04:17 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Matrisch,

vielen Dank für Ihre Antwort - meine Mutter ist heute morgen verstorben.

Mir läßt jedoch eine Frage keine Ruhe. Wenn man ihr vorübergehend einen Teil des Schädelknochens entfernt hätte um dem Gehirn eine Abschwellung zu ermöglichen - wäre sie so zu retten gewesen und wie weit hätte man sie wieder aufbauen können?

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02.12.2009, 11:22 Uhr
Antwort

Liebe/er werfel,
mein Beileid zum Tode Ihrer Mutter! Natürlich kann ich wiederum nur allgemeine Aussagen zu Ihren beiden Fragen machen, so aus der Ferne. Die Entscheidung zur Entlastungskraniektomie (so nennt man das Öffnen der Schädeldecke) obliegt dem Neurochirurgen, das ärztliche Vorgehen in einem solchen Fall wird natürlich im ärztlichen Kollegenkreis intensiv diskutiert. Hier fließt entsprechend immer viel ärztliche Erfahrung in diese Entscheidung mit ein. Bei einigen schlimmen Schlaganfällen ist eine Rettung auch durch diese Operation nicht mehr möglich. Zu Ihrer zweiten Frage: von einer hypothetisch möglichen Besserung nach dieser Operation gehe ich nicht aus, so wie Sie die Situation geschildert hatten. MFG H. Matrisch

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