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Thalamusinfarkt

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Schlaganfall | Expertenfrage

16.05.2006 | 01:27 Uhr

Guten Tag,
mein Mann (jetzt 37)hatte im Dezember 2003 2 Thalamusinfarkte beidseitig.
Leider gibt es im Internet nur Berichte unter Medizinern über dieses Thema. Unsere Ärzte sind auch nicht wirklich Hilfen für mich, wir haben 2 Kinder (2 und 6 Jahre alt). Mein Mann ist absolut antriebslos, 95 % Wesensverändert (was besonders für den 6 Jährigen sehr schlimm ist), schreit nur, kann sich nicht konzentrieren, ist wie ein Kind ich muß ihm sagen wann er sich waschen soll, zähne putzen usw. es ist richtig schlimm. Ich glaube wenn man es nicht miterlebt kann man es sich nicht vorstellen. Ich bin mit meiner Kraft am Ende, er kann seinen Ton nicht halten, d.h. er schreit sofort mit mir und den Kindern, verliert die Geduld. Ich überlege ihn in einem betreuten Wohnen unter zu bringen, doch wer kann mir da helfen. Habe bereits einen gesetzlich Betreuer für ihn beantragt. Gruß christl

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16.05.2006, 04:20 Uhr
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Sehr geehrte Christel,

kurz zu mir: meine Name ist Dr. Graf. Ich bin u.a. Neurologe und Oberarzt an der Klinik von Dr. Frommelt, der gerade nicht hier sein kann. Deswegen antworte ich auf Ihre Frage.

Das ist ein schweres Schicksal, was Sie da erleiden. Wer kann Ihnen helfen? Als erstes fällt mir natürlich der gesetzliche Betreuer ein. Aber den gibt es wohl noch nicht. Über den Hausarzt können Sie vielleicht Hilfe bekommen. Oder über eine Sozialstation (ambulante Pflege - vielleicht kennen die ähnlich gelagerte Fälle). Ansonsten ist meine Erfahrung, dass die lokalen Gegebenheiten sehr unterschiedlich sind. Im Zweifelsfalle wäre es auch eine Möglichkeit sich an den Sozialdienst einer Psychiatrischen Klinik in der Nähe zu wenden. Ic h weiß nicht ob es vielleicht an Ihrem Ort im Rathaus eine Anlaufstelle gibt. Oder vielleicht eine Selbsthilfegruppe.

Sie sehen, ich bin selbst ein wenig ratlos, wünsche Ihnen aber viel Erfolg.


T. Graf

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16.05.2006, 09:03 Uhr
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Vielen Dank für Ihre Antwort. Habe ich leider alles schon versucht. Wende mich jetzt mal an das Jugendamt wegen einer Familiehilfe.
Christl

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03.06.2007, 12:35 Uhr
Antwort

Anja 03.06.2007
Hallo Christl,
ich bin jetzt 30 Jahre alt und hatte im Dezember 2002 ebenfalls beidseitige Thalamusinfarkte und eine Sinusvenenthrombose. Bis heute muß ich oft zum Arzt und ins Krankenhaus, Ich war alleinerziehende Mutter von einem 1-jährigem Sohn und hatte eine wirklich schlimme Scheidung von meinem Ex Mann hinter mir. Ich muß sagen, am Anfang habe ich mich genauso gehen lassen wie jetzt ihr Mann. War auch völlig antriebslos und agressiv und ungeduldig. Aber irgendwann war für mich selbst klar dass ich es schaffen muß, schon alleine für mein Kind. Mittlerweile geht es mir wieder relativ gut, arbeite seit 4 Jahren wieder und habe einen lieben Mann gefunden. Ich denke, ihr Mann muß selbst damit klar kommen und es annehmen, nur dass kann helfen. Es ist schwer damit umzugehen, ich glaube wer es nicht selbst durchmacht, der kann es nicht nach empfinden. Er selbst muß sich in den Hintern treten

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12.10.2009, 02:18 Uhr
Antwort

Suchen sie Beratung und Hilfe bei einem klinischen Neuropsychologen.
Diese sind für die Therapie psychischer Veränderungen nach einer Hirnschädigung zuständig. Adressen z.B. unter www.GNP.de

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