Guten Morgen Herr Dr. Frommelt,
mein Vater hat am 18.02.06 einen leichten Kleinhirninfarkt mit kleiner Beteiligung des Thalamus (so Aussage der Ärzte)erlitten.
Er hat keine Lähmung, sondern nur linksseitig Koordinationsstörungen (hat sich aber schon wesentlich gebessert), wahrscheinlich eine Dyshpagie (Untersuchung erfolgt noch). Desweiteren kann er nicht alleine stehen bzw. gehen (Ataxie). Da er sich jetzt bereits in einer Rehaklinik (dort allerdings noch in der Krankenabteilung, wo er zur Zeit in soweit für die richtige Rehaabt. mobilisiert wird) befindet, hoffen wir, dass alles insoweit therapiert werden kann, so dass er wieder normal gehen/stehen kann, was uns bzw. meinem Vater von mehreren Ärzten gesagt wurde. Aussserdem werden zur Zeit noch diverse weitere Untersuchungen durchgeführt.
Jetzt komme ich aber zu dem derzeit eigentlichen Hauptproblem. Mein Vater hat seit ca. 2 Wochen Schluckauf. Es wurden bereits diverse Medikamente eingesetzt, die aber alle langfristig kein Verschwinden / Heilung gebracht haben! Dieses Problem belastet meinen Vater so sehr, dass er es auch nicht würdigt, wenn der Schluckauf mal ein paar Minuten/Stunden nicht da ist bzw. auch weniger intensiv auftritt. Er würdigt dadurch auch nicht seine kleinen Erfolge, die er bereits erzielt hat. Er sieht alles schwarz solange dieser Schluckauf da ist. Die Folge ist natürlich eine depressive Stimmung, Resignation und die Behinderung der Rehabilitation meines Vaters.
Meine Frage: Haben Sie Erfahrung mit Schluckauf nach dem Schlaganfall und ein wirksames Medikament?
Über eine Antwort/Reaktion Ihrerseits wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüssen
Antje Witte
Schluckauf
Kategorie: Neurologie » Expertenrat Schlaganfall | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrte Frau Witte,
so leicht und so klein scheinen die Schlaganfälle bei Ihrem Vater nicht zu sein. Auch die Tatsache, dass man vielleicht nur eine kleine Schädigung im Kernspin sieht, sagt nichts, dass die Folgen für den Patienten leicht sein müssen.
Schluckauf ist eine Störung, die meist bei Schädigungen nach einem Schlaganfall im verlängerten Rückenmark auftreten und schwierig zu behandeln sind. Es gibt nicht „das“ wirksame Medikament, sondern leider ist es meist notwendig, verschiedene Medikamentenversuche zu machen. Dazu gehören auch sogenannte Antiepileptika, wie Valproen Säure und Carbamazepin. Ein Schluckauf beruht auf einem unwillkürlichen Zusammenziehen zwischen der Lunge und dem an der Bauchwand gelegenen Bauchfels. Ein großes Problem ist sicher, dass Ihr Vater alles mit schwarzen Farben sieht. Machen Sie ihm deutlich, dass er noch gebraucht wird.
Mit besten Grüßen
Dr. Peter Frommelt
Asklepios Klinik Schaufling
Antwort
Guten Tag, habe bei meinem Vater das gleiche Problem, er hatte einen Schlaganfall... Schluckauf seit einer Woche. Haben sie Tipps oder Medikamente gefunden? Wäre über eine Antwort sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen Kai Frenz