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Posteriorinfarkt und Basilarisstenose

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Schlaganfall | Expertenfrage

10.08.2006 | 10:02 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Frommelt,
meine Mutter erlitt vor ca. 4 Wochen einen vergleichsweise milden Posteriorinfarkt. Zu ihren Symptomen gehören einseitige Sehstörung, Schwindel und geringfügige einseitige Sensibilitätsstörungen ( Kribbeln in Hand, Fuss und Mund). Zusätzlich wurde durch entsprechende Untersuchungen eine hochgradige Basilarisstenose und Bluthochdruck diagnostiziert. Als medikamentöse Therapie erhält sie blutdrucksenkende Mittel und Marcumar. Zur Zeit befindet sie sich in einer REHA Klinik. Bisher haben sich nur die Sensibilitätsstörungen verbessert. Weiterhin besteht ein attackenartig, unregelmässig, belastungsunabhängig auftretender, schwerer Schwindel, der eine ständige Begleitung erfordert, da Sturzgefahr besteht. Nun würde mich sehr interessieren, ob eine Besserung des attackenartige Schwindels zu erwarten ist. Ist der Schwindel nach Infarktgeschehen eine typische Verlaufssymptomatik oder kann es sich hier auch um eine Folge der Basilarisstenose handeln und somit wäre der Schwindel auf Dauer zu erwarten? Vielen Dank für Ihre Stellungnahme im Voraus.

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10.08.2006, 04:43 Uhr
Antwort

Grüße Gott Herr Rabe,

unter den Schlaganfällen schätzen wir die Infarkte im hinteren Stromgebiet, also von der Basilaris ausgehend nicht besonders, zumal wenn eine hochgradige Basilarisstenose besteht. Vielleicht kommt es dort nicht zu einer flüchtigen Minderdurchblutung mit Schwindelattacken oder zu neuen Ausfällen. Dort hinten ist eben nur die eine große Pipeline, die die hintere Schädelgrube mit Blut versorgt, allerdings erfolgt bei einer Einengung eine zusätzliche Versorgung aus dem vorderen Stromgebiet. Hinsichtlich der Schwindelattacken sollten Sie mit dem Neurologen noch einmal sprechen, da die möglicherweise mit der Durchblutung im Basilarisstromgebiet zusammenhängt.
Im Übrigen gilt, dass man das Gleichgewicht nur dadurch trainiert, in dem man den Körper in Bewegung bringt. Im Sitzen brauchen wir kaum unser Gleichgewicht. Hinsichtlich des Attackenschwindels ist völlig berechtigt, mit dem Arzt darüber zu sprechen, ob es einen Ausdruck einer intermittierenden, also einer kurzzeitig auftretenden Hirnstammischämie sein könnte. Gelegentlich versucht man dann, den Blutdruck nicht ganz so stark abzusenken, was natürlich neue Probleme aufwerfen kann.

Mit besten Grüßen

Dr. med. P. Frommelt

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