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Marklagerläsion?

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Schlaganfall | Expertenfrage

25.03.2009 | 11:22 Uhr

Hallo Dr. Frommelt

bei im Mrt Befund meiner Mutter steht einzelne Marklagerläsion.
Können Sie mir sagen was das beduetet?

In einem anderen Mrt Befund (etwa ein halbes Jahr vor dem vorherigen Mrt gemacht worden) steht: Zeichen einer abgelaufenen Entzündung.

Sind diese zwei Sachen eigentlich das selbe und nur mit anderen Worten ausgedrückt oder zwei komplett andere Sachen?
Wenn es nicht das gleiche ist, warum ist im zweiten Bericht nicht mehr die Rede von der Marklagerläsion?

Ist das schlimm oder hat man das eventuell auch ohne wirklich krank zu sein?
Sie hatte einmal einen Schlaganfall, kann es sein das die Radiologen das damit meinen?
Es beunruhigt mich wirklich, weil ich nicht weiß was es bedeutet.
Wenn es eine abgelaufene Entzündung ist, dann ist die Entzündung also bereits abgeklungen und nicht mehr existent, oder?

Vielen Dank und viele Grüße

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26.03.2009, 11:13 Uhr
Antwort

Grüß Gott Karla,
die Deutung von kleinen Veränderungen im MR bei sonst gesunden Patienten ist nicht immer einfach. Es ist wie bei der Haut: Man findet ein paar Altersflecken, die harmlos sind, es kann sich allerdings auch um Folgen einer kleinen früheren Entzündung oder, was noch häufig ist, um kleine Entmarkungsherde bei Durchblutungsstörungen handeln. Wenn ich einen solchen Befund höre, schaue ich immer, ob ein hoher Blutdruck oder ein Diabetes (Zuckerkrankheit) vorliegen. Diese führen nicht selten zu Veränderungen von kleinen Gefäßen in der Tiefe des Gehirns. Mit dem Begriff der abgelaufenen Entzündung kann ich jetzt auch nicht sehr viel anfangen, denn zu einer Entzündung des Gehirns gehört eine klinische Symptomatik. Und wenn es da nie etwas vorher gegeben hat, würde ich mir da nicht großartig Gedanken machen.
Ein Kollege von mir hat diese Veränderungen im MRT einmal Ubos genannt, was eine Abkürzung vor unklare helle Teilchen ist, sozusagen die Ufos im Gehirn.

Beste Grüße
Dr. Peter Frommelt

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29.03.2009, 04:07 Uhr
Antwort

Hallo dr, Frommelt,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Jetzt mache ich mir zumindest über die Marklagerläsion keine Sorgen mehr.
Ja, meine Mutter leidet an hohem Blutdruck, dann ist der Blutdruck bestimmt die Ursache für die Marklagerläsion.

Zu den Zeichen einer abgelaufenen Entzündung kann ich sagen das meine Mutter an dem Tag an dem sie vom Radiologen untersucht wurde Kopfschmerzen hatte. Deshalb sind wir zu dieser Untersuchung gegangen. Wir wollten nur sichergehen das alles in Ordnung ist. Da sie ja in der Vergangenheit schon einmal einen Schlaganfall hatte, sind wir immer etwas verunsichert, wenn der Blutdruck hoch ist, oder sie Kopfschmerzen hat.

Etwas später haben wir uns entschieden doch noch kurz ins Krankenhaus zu gehen, weil sie schon einige Schmerztabletten genommen hatte, aber immer noch ziemlich Kopfschmerzen hatte. Wir wollten das Sie dort eine Infusion bekommt.

Auf jeden Fall hat der Arzt, ich glaube ein Internist, mit dem Radiologen telefoniert. Es wurde dann noch Blut abgenommen und nach 3 Tagen ist entlassen worden, weil sie auch nach hause wollte. Die Ergebnisse vom Labor waren bei der Entlassung noch nicht da.

Der Radiologe sagte wohl, es käme eine cerebrale Vaskulitis in Frage. Auf das hin, wurden im Krankenhaus c-ANCA und p-ANCA getestet.
Dieser Test war negativ.
Jetzt frage ich mich ob dann eine Vaskulitis ausgeschlossen ist? Kann sie den trotzdem so eine Krankheit haben obwohl der Test darauf negativ war?
Mittlerweile ist etwas Zeit vergangen und ich möchte meine Mutter nicht damit beunruhigen und sie einfach nochmal zu diesem Radiologen schicken. Wahrscheinlich hat sie das ja auch garnicht und sie soll sich nicht auch noch verrückt machen.

Ich möchte jetzt eigentlich nur wissen, ob eine Vaskulitis ausgeschlossen ist, wenn der Test auf c-ANCA und p-ANCA negativ war. Was auch immer das sein soll, ich hab im Internet schon viel darüber gefunden, nur verstehe ich es nicht wirklich, nur keine Antwort darauf, wie sich das bei so einer Vaskulitis verhält.

Bitte entschuldigen Sie das ich so weit ausgeholt habe. Ich wusste nicht wie ich es kürzer fassen könnte und trozdem gut erklären könnte.

Viele Grüße und vielen Dank das Sie sich zeitnehmen, diese Fragen hier zu beantworten!

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01.04.2009, 12:10 Uhr
Antwort

Grüß Gott Karla,
natürlich muss man eine Vaskulitis denken, der Erfahrung nach sieht man dann aber typische Veränderungen in den Laborbefunden. Es gibt sehr selten eine Vaskulitis, die sich nicht in einer Veränderung im Labor äußert. Mir scheint das eine doch eher sehr entfernt liegende Differentialdiagnose zu sein. Ich würde Ihre Mutter beruhigen. Wenn keine neuen Ausfälle auftreten, wenn keine Kopfschmerzen vorhanden sind, können Sie beruhigt sein. Wichtig ist, dass der Blutdruck unter 130/85 liegt.
Im übrigen schöne Osterspaziergänge in frühlingshafter Luft...

Mit besten Grüßen
Dr. Peter Frommelt

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03.04.2009, 03:18 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Frommelt,

vielen, vielen Dank für Ihre Anwort! Hat mich wirklich beruhigt.

Ich finde es super das Sie etwas Ihrer Zeit opfern, um den Leuten hier zu helfen. Als medizinischer Laie versteht man oft Arztbriefe, Berichte usw nur bedingt und man fängt an irgendetwas reinzuinterpretieren oder selbständig nachzuschlagen, was einen noch viel mehr beunruhigt.

Vielen Dank und frohe Ostern!

...mittlerweile ist auch hier der Frühling eingekehrt...

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