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Knall im Kopf mit anschließenden Schwindel

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Schlaganfall | Expertenfrage

29.10.2006 | 01:51 Uhr

Sehr geehrte Experten, ich hatte vor 10 Tagen einen leichten Schwindelanfall.Ich stand an der Bushaltestelle, im Bus drin knallte es auf einmal in meinen Kopf und ich bin kurz weggesackt ,war aber gleich wieder da.Bei dem versuch mich irgend wie zubewegen bekamm ich heftigste drehschwindel attacken und starke übelkeit.Kurz und gut die Feuerwehr kam und brachte mich in die Notaufnahme.Es wurde ein zu hoher Blutdruck und ein viel zu schneller Puls festgestellt. Das EKG war aber in ordnung.Man schickte mich eine weile später wieder nach Hause.Der Kopf wurde dort nicht untersucht. Ich habe dann von meinen Hausarzt eine Überweisung zum Kernspinn bekommen und war auch schon zur Untersuchung.Ich bekomme die Ergebnisse nächsten Montag.Das Kernspinn wurde ohne Kontrast-Mittel gemacht,was mich etwas gewundert hat.Kann man denn cirka 8Tage nach so einen vorfall ohne Kontrastmittel was erkennen? Was ich noch anführen muß,ich habe seit Jahren mehere entmarkungsstufen im Gehirn und damals wurde auch der Verdacht auf einwinzigstes Anorysma ausgesprochen.Da ich aber unter einer Jotallergie leide und zu dem normalerweise eher zu niedriegen Blutdruck habe wurde das nicht weiter Untersucht.

Seit den letzten vorfall bin ich aber verängstigt und traue mich nicht mehr weitere strecken alleine zu fahren.Auch ist mir so schwammig im Kopf. Was kann ich machen oder was sollte der nächste schritt sein? Über eine baldige Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen. LG Angela

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02.11.2006, 01:46 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Lewin,
entschuldigen Sie bitte, dass ich so spät antworte, der Schreibtisch war einfach wieder zu voll.
Es ist nicht gut zu verstehen, warum in der Notaufnahme keine Untersuchung des Kopfes durchgeführt wurde.
Man kann acht Tage nach einem solchen Ereignis im Kernspin eigentlich recht gut erkennen, ob es sich um einen Schlaganfall oder eine Blutung gehandelt hat. Was die „Entmarkungsstufen“ im Gehirn angeht, so ist eine der häufigsten Ursachen ein erhöhter Blutdruck. Der liegt bei Ihnen allerdings nicht vor. Häufig handelt es sich auch nur um kleine technisch bedingte Bildveränderungen, die keinen Krankheitswert haben. Bei einer Kernspintomographie wird kein Jod als Kontrastmittel gegeben, daher ist eine sogenannte MR-Angiographie ungefährlich. Sie haben hoffentlich darauf hingewiesen, dass man ein Aneurysma vor einigen Jahren bei Ihnen vermutet hat. Dies würde ja bedeuten, dass man nicht nur die Kernspinaufnahmen des Gehirns machen sollte, sondern auch eine Gefäßdarstellung.

Mit besten Grüßen
Dr. Peter Frommelt

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02.11.2006, 08:30 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr Frommelt, ich freue mich das Sie mir geantwortet haben. Entschuldigen brauchen Sie sich natürlich nicht, da ich es sowieso schon große klasse finde,wenn Sie als Arzt sich hier die Mühe machen und unser aller anliegen stetz beantworten.

Die klinik die das MRT bei mir gemacht hat,beorderte mich noch einmal zur untersuchung diesmal mit Kontrastmittel. Der Kopf und die Gefäße des Kopfes wurden untersucht. Nun hat sich das Aneurysma bestetigt.

Es ist ein Mediaaneurysma und 1mm groß. Zu den entmarkungsstufen hat man folgendes geschrieben: Die Marklagerläisonen sind vereinbar mit einer Mikroangiopathie.

Meine frage ist nun was macht man wegen des Aneurysma ?

Und was ist genau Mikroangiopathie? bzw was macht man dagegen?

Auch hier würde ich mich sehr über eine antwort freuen. LG Angela Lewin

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03.11.2006, 11:18 Uhr
Antwort

Grüß Gott Frau Lewin,
solche kleinen Mediaaneurysmen, die unter 7 mm groß sind, sind meist harmlose Übeltäter, die man beobachtet, aber nicht gleich operiert.
Eine Mikroangiopathie bedeutet, dass die winzigen Haargefäße in der Tiefe des Gehirns möglicherweise schlecht durchblutet sind. Die häufigste Ursache dafür ist ein Hochdruck. Auch hinsichtlich des Aneurysmas sollten Sie auf eine gute Kontrolle des Blutdrucks achten, Zielwert ist 120/80. Besprechen Sie das bitte mit Ihrem behandelnden Neurologen.

Mit besten Grüßen
Dr. Peter Frommelt

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03.11.2006, 20:31 Uhr
Antwort

Hallo Dr.Frommelt ,vielen Dank für Ihre Auskunft.Da fällt mir jetzt aber ein Stein vom Herzen.

Ich habe noch eine frage, ich habe eine Trombozytopenie seit Jahren mal mehr mal weniger schlimm. Auch eine Knochenmarkfunktionstörung liegt vor.Milz und Lebervergrößerungen hatte ich auch schon.Die sind aber gott lob wieder von alleine zurück geganngen. Außerdem besteht eine gangunsicherheit und leichte Neurologische ausfälle bis hin zu doch schon extremer vergäßlichkeit.Empfindungsstörungen und verminderte reflexe liegen ebenfalls schon seit Jahren vor.

Da ich aber leider vor Jahren an einen nicht ganz so netten Neurologen geraten bin,habe ich keinen mehr in anspruch genommen.

Nun ist meine Frage besteht in all den erscheinungen nicht vielleicht ein zusammenhang? Und wenn ja was ist zu tun? Ich bedanke mich im vorraus für Ihre antwort. LG Angela Lewin

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06.11.2006, 03:55 Uhr
Antwort

Grüß Gott Frau Lewin,
eine Thrombozytopenie ist nicht die Ursache von Störungen wie Vergesslichkeit oder Empfindungsstörungen. Es gibt bei der Thrombozytopenie verschiedene Unterformen, so dass es schwierig ist, etwas zur der Thrombozytopenie zu sagen. Es gibt einige Sonderformen der Thrombozytopenie, bei denen es sogar zu einer verstärkten Gerinnung kommt. Ich muss Sie also doch bitten, sich nach einem netten Neurologen umzuschauen, der mit Ihrer Internistin zusammenarbeitet. So was kann man nur gemeinsam entscheiden, zumindest ist das meine Auffassung. Wenn Sie niemanden finden, können Sie sich auch in eine Uniklinikambulanz durch Ihren Hausarzt überweisen lassen.

Mit besten Grüßen
Dr. Peter Frommelt

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