Mein Bruder (50 Jahre)hatte ohne vorherige Anzeichen plötzlich eine Blutung im Stammhirn. Sofort wurde er in eine neurologische Klinik gebracht. Dort war er noch bei Bewußtsein und zur Person orientiert. Er hatte Zahnschmerzen und Erbrechen. Er wurde ins künstliche Koma versetzt. Bis dahin war er aber wach. Kurze Zeit später traten mehrere große Krampfanfälle auf, die durch ein Antikrampfmittel beendet wurden. Das geschah am 03.10.2005. Seitdem liegt er auf der Intensivstation. Bisher sind keine Komplikationen aufgetreten, d. h. kein Hirnödem, keine Liquorabflußstörungen. Im CT waren keine Hirninfarkte durch die Krampfanfälle sichtbar. Ursache für die Blutung war wahrscheinlich eine Blutdruckspitze. Frage: kann mein Bruder wieder ganz gesund werden? Wie lange dauert die Rehabilitation?
Hirnblutung im Bereich des Pons / Stammhirn
Kategorie: Neurologie » Expertenrat Schlaganfall | Expertenfrage
Antwort
Grüß Gott,
Sie fragen, wie die Aussichten sind, dass sich Ihr Bruder wieder erholt. Generell lässt sich sagen, dass bei einer Hirnstammblutung lebenswichtige Zentren oft mitbetroffen sind, so dass es sich um einen sehr ernsten und schweren Schlaganfall in der Regel handelt. Dennoch sind die Aussichten nicht ungünstig, es gibt eine Reihe von Patienten, die sich durch eine Rehabilitation wieder gut erholen und wieder mobil werden. Rechnen Sie bei der Rehabilitation mit längeren Zeiträumen, also vielleicht einem Zeitraum von 4-6 Monaten.
In dieser Phase ist es für die Patienten hilfreich, wenn sie spüren, auch wenn sie das mit Worten nicht äußern können, dass sie sich nicht allein gelassen fühlen.
Mit besten Grüßen
Dr. Peter Frommelt
Asklepios Klinik Schaufling