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Starke Rückenschmerzen bzw. Beckenschmerz

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage

04.06.2009 | 01:49 Uhr

Hallo,

im Dezember letzten Jahres bin ich von meiner Arbeit zur Bahn gerannt um diese noch zu erwischen. Auf halben Weg hat plötzlich die rechte Seite meine Beckens schrecklich gestochen. Es war ein Schmerz der wirklich sehr stark war. Unter Schmerzen lief ich die letzten Schritte zur Bahn. Ich konnte dann eine ganze Zeit weder richtig laufen noch auf dieser Seite liegen. Ich dachte aber das vergeht schnell wieder. Ich renne eigentlich nicht so gern zum Arzt sondern warte erstmal ab. Ich nehme an, durch das schiefe laufen habe ich dann die Rückenschmerzen bekommen. Nach zwei Tagen extremer Rückenschmerzen habe ich dann im Spiegel bemerkt das ich total schief stehe. Das hat mich etwas geschockt und ich bin gleich zum Hausarzt gegangen der mit zum Orthopäden geschickt hat. Dieser meinte es wären wohl etwas belastete Bandscheiben und schickte mich zur Krankengymnastik und gab mir entschwellende Tabletten. Ganz gingen die Schmerzen aber nicht mehr weg. Auch mein Becken tut mir heute noch weh und zwar auf beiden Seiten mittlerweile. Ich war dann vor ein Paar Wochen wieder beim Arzt und hab ihm das ganze nochmal geschildert und das eben das ganze mit diesem Schmerz in der Hüfte angefangen hat. Aber er schob diese Schmerzen dann auch wieder auf den Rücken. Dabei tat ja die Hüfte als erstes weh. Nun bin ich wieder bei der Krankengymnastik und diese (war vorher bei einem anderen) sagte dann, daß ich schief stehe, also das meine rechte Schulter höher wäre als die linke und das mein rechtes Bein etwas länger wäre. Das ist mir aber völlig neu und auch vorher nie aufgefallen.
Gut lange Rede kurzer Sinn liegt das wirklich nur am Rücken oder kann es sein das meine Hüfte/Becken irgendwas abbekommen haben und sich da deshalb auch etwas in der Beinlänge oder so geändert hat. Ich bin eigentlich fast davon überzeugt das die eigentliche Ursache für alles die Hüfte und nicht der Rücken ist, wie es alle sagen.

Ich wäre für eine kleine Antwort von Ihnen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Natascha

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08.06.2009, 01:32 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Natascha,

ich danke für Ihre ausführliche Mail vom 04.06.09.

Die von Ihnen beschriebene Fehlhaltung des Rumpfes geht häufig unbemerkt einher. Erst bei irgendwelchen Ereignissen oder neu aufgetretenen Beschwerden führt eine genaue Betrachtung des Körpers durch sich selbst im Spiegel, durch Dritte oder durch den untersuchenden Arzt dazu, dass Asymmetrien des Körpers entdeckt werden. Diese Asymmetrie muss daher nicht unbedingt ursächlich oder als Folge eines Leidens gesehen werden.

Der vor Ihnen angegebene Hüftschmerz müsste genauer lokalisiert werden: trat er eher in der Leiste auf, trat er an der Außenseite der Hüfte auf. Von orthopädischer Seite würde ich erwarten, dass die Hüftgelenke untersucht würden. Hier sollte insbesondere auf ein Schmerz bei der Drehung des Hüftgelenkes geachtet werden. Ich gehe davon aus, dass die Überprüfung der Nervenfunktion keine Ausfälle derselben gezeigt hat.

Bei der Beschreibung der Beckenschmerzen kommt es aus meiner Sicht darauf an, bei welchen Teilen des Beckens die Schmerzen sich befinden. Hier müssen noch andere Ursachen, die vom Inneren des Beckens herrühren mit bedacht werden.

Die schiefe körperliche Haltung kann relativ einfach bei der körperlichen Untersuchung auf die Rückenstreckmuskulatur oder die Hüftgelenke zurückgeführt werden. Ich nehme an, Ihr Orthopäde hat Sie soweit untersucht, um dies mit Ihnen zu klären.

Vom Ergebnis dieser Untersuchung hängt aus meiner Sicht ab, ob festgestellter Beinlängenunterschied ausgeglichen werden sollte. Ein einfacher Ausgleich der Beinlänge mit der Folge eines Beckengeradstandes führt häufig zu einer Verstärkung der Wirbelsäulenfehlhaltung, so dass gerade die Kombination von einseitiger Beinverkürzung und Wirbelsäulenverbiegung eine so genannte lotgerechte Wirbelsäule herbeiführt. Hier muss also sehr genau abgewogen werden.

Sie sollten mit Ihren behandelnden Ärztenbesprechen, dass aus Ihrer Sicht das Hüftgelenk die Ursache Ihrer Beschwerden ist. Von ärztlicher Seite würde dann sehr wahrscheinlich auch eine Röntgenaufnahme, optimal im Stehen um eventuelle Beinlängendifferenzen festzustellen angefertigt werden.

Ähnlich kann mit einer Röntgenaufnahme im Stehen an der Lendenwirbelsäule verfahren werden.

Mit freundlichen Grüßen und Wünschen zur baldigen Besserung


Dr. A. Pingsmann


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