Sehr geehrter Dr. Stehn,
meine Ehefrau leidet seit 6 Tagen unter heftigen Rückenschmerzen im LW-Bereich. Die Schmerzen begangen am betreffenden Morgen nach dem Aufstehen leicht und verschlimmerten sich im Laufe des Tages so sehr, dass sie nur mit gebeugtem Rücken nach vorne laufen konnte. Es war so unerträglich, dass Sie ihren Arbeitsplatz vorzeitig verlassen musste. Am nächsten Morgen fuhr ich sie sofort zu einem Orthopäden. Dazu muss ich sagen, dass sie weder in der Lage war sich selbst zu waschen und anzuziehen. Mobil war sie nur an Gehhilfen in ganz langsamen Tempo und immer mit dem Rücken nach vorne geneigt.
Der Orthopäde gab ihr eine Spritze (Diclofinac und Cortison) und schrieb sie für drei Tage arbeitsunfähig. Die Wirkung der Spritze ließ nicht lange auf sich warten. Sie wurde wieder etwas mobiler und ich bestand darauf, dass wir noch eine kleine Runde spazieren gehen, das ging zwar sehr langsam aber ohne Gehilfen.
Die Freude währte allerdings nur kurz, am nächsten Morgen waren die Schmerzen genauso stark wie vorher. Mit Mühe habe ich sie aus dem Bett bekommen, gewaschen, angezogen etc. Dieser Zustand zog sich auch durch den nächsten Tag. Nachdem wir nun zwei Tage voller Schmerzen und Bewegungsunfähigkeit hinter uns hatten, fuhr ich sie nochmal zum Arzt. Es gab wieder eine Spritze und eine Verlängerung der Arbieitsunfähigkeitsbescheinigung.
Fakt ist, nach den Spritzen kann sie sich immer ein paar Stunden besser, aber nicht gut bewegen, und dann geht das alles wieder von vorne los. Wir therapieren zu Hause mit regelmäßigen Heizkissenanwedungen, Sie nimmt eine Schmerzmittelkomi aus Tramadol und Paracetamol und seit gestern haben wir ein sog. Tens-Gerät, welches ich ihr auf den Rücken kleben kann und sie mit Reizstrom versorgt. Das tut ihr ganz gut. Aber es ist keine Besserung in Sicht. Die letzte Nacht war die Schlimmste überhaupt, Sie konnte sich nicht drehen, gar nichts und hat nicht geschlafen. Zwischendurch hat sie bei Bewegung so schlimm Schmerzattacken dass sie weinen muss. Und ich kenne meine Frau, die ist sehr tough und die haut so schnell nix um.
Ich salbe sie zudem drei Mal täglich mit Diclo ein. Was können wir denn noch tun? Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Irgendwie muss das doch wieder hinzukriegen sein.
Die Diagnose des Orthopäden lautete übrigens Zerrung.
Meine Frau ist 32 Jahre alt. Hatte mit 20 Jahren schon mal einen Bandscheibenvorfall. Aktuell ziehen die Schmerzen aber in kein Bein.
Ich wäre dankbar für einen Rat von Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen
N.G.