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Sequester L5/S1, beginnendes Caudasyndrom

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage

06.11.2010 | 10:59 Uhr

Hallo,
(ich habe hier bereits ähnliche Fragen zu diesem Thema sehen können, aber leider ohne die Antworten.)
Aufgrund oben genannter Diagnose ist nun die konservative Bandscheiben-OP (mediolateral, Fensterung) bei mir anberaumt und ich habe Entscheidungsschwierigkeiten...Der Neorochirurg meint das Ding muß raus...wenn ich allerdings die Komplikationen und selbst bei erfolgreicher OP die Konsequenzen bedenke, wird mir übel und ich bin einigermaßen verzweifelt. Überall in der Literatur steht, OP erst nach Auschöpfung aller anderen Möglichkeiten. Bei mir wurde keine einzige andere Möglichkeit vorgenommen...
Muß ein großer Sequester immer konservativ operativ entfernt werden? Die Cauda-Symptomatik hat auch schon nachgelassen und ich empfinde es nicht als schmerzhaft. Harnentleerung klappt auch wieder. Der Vorfall war akut vor ungefähr 6 Wochen, der Schmerz ist seit ca. 4 Wochen eher gering, wie eben chronisch persistierender Rückenschmerz so ist. Als jetzt erst das MRT gemacht wurde (lange Wartezeit) war ich über den jetzt diagnostizierten Riesen-Massenvorfall sehr schockiert, weil es sich eben inzwischen nicht mehr so anfühlt. Ich bin damals zu dem akut-Dingens (vor 6 Wochen) nach 4 Tagen wieder zur Arbeit geschickt worden (9 Stunden Bürostuhl sitzen) und somit auch zum Sport und Radfahren gegangen. Da hat sich der Vorfall vermutlich auch sequestiert. Mist.
Was soll ich tun? Können Sie mir raten?

MfG

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08.11.2010, 12:11 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Anonyma,
sehr geehrter Anonymus,

ich danke für Ihre ausführliche Mail vom 06.11.2010.

Ein beginnendes Cauda-Syndrom ist eine ernstzunehmende Krankheit, dies gilt insbesondere, wenn sie bereits Blasen-Entleerungsstörungen haben. Wenn die Zeit nicht drängt, sollten Sie sich zusätzlich neurologisch untersuchen lassen, damit die Entscheidungsgrundlage verbreitert wird. Wenn Ihr Wirbelkanal weit genug ist, können Sie auch einen sehr großen Bandscheibenvorfall ohne weitergehende Nervenstörungen erleiden. Der Bandscheibenvorfall schrumpft im Laufe von Wochen und Monaten, so dass die Raumforderung abnimmt. Die „Ausschöpfung aller anderen Möglichkeiten“, gilt für den Fall, dass keine oder nur geringe Ausfallerscheinungen vorliegen und die Schmerzen rückläufig sind. Bezüglich der Schmerzen ist es erfreulich, dass Sie bereits Sport getrieben und Rad gefahren sind.

Sie sollten sich daher noch einmal mit dem behandelnden Arzt beraten, was passiert, wenn keine Operation durchgeführt wird, eine weitere Grundlage kann eine Nervenvermessung (EMG, NLG etc.) sein.

Mit freundlichen Grüßen und Wünschen zur Besserung

Dr. A. Pingsmann
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