Sehr geehrter Herr Dr. Stehn,
ich wurde vom Hausarzt im Juli 2011 zum MRT überwiesen.
Die Beschwerden war anfänglich so schlimm, dass ich kaum ins Auto ein- bzw. aussteigen konnte. Mittlerweile habe ich keinen Dauerschmerz im LWS-Bereich mehr sondern einen ziehenden und brennenden Schmerz im Oberschenkel
Vom HA habe ich dann im Herbst 2011 18 x manuelle Therapie verordnet bekommen und für den Notfall Schmerzmittel schwierig aufgrund einer Glomerulonephritis.
MRT-Befund:
1. kleiner rechts lateraler Prolaps der Bandscheibe LWK 3/4 mit foraminaler Tangenzialbeziehung zur L3-Wurzel rechts.
2. Anulus-Fibrosus-Protusion LWK 2/3 und LWK 4/5 geringen Ausmaßes.
3. Osteochondrose intervertebralis LWK 3/4
4. Zeichen einer beginnenden Spondylarthrose
Nach Abschluss der Physiotherapie Anfang Dezember 2011 waren die Beschwerden dann fast weg.
Seitdem mache ich auch regelmäßig Gymnastik vom Physio gezeigt für den Rücken, gehe walken und schwimmen.
Bei einer Drehbewegung im Bett Januar 2012 hatte ich dann ein Knacksen im Rücken und anschließend starke Schmerzen im Rücken, Leistengegend und im Oberschenkel. außerdem hatte ich eine vorübergehende ca. 1/2 Tag Schwäche im Bein. Diese Schwäche hatte ich seitdem noch einmal, aber auch nur vorübergehend.
Seit 2 Wochen bin ich jetzt bei einem Orthopäden in Behandlung und bekomme dort PRTs bisher 2 x unter Bildwandlerkontrolle. Nach diesen Spritzen war ich jedes Mal für ein paar Stunden total beschwerdefrei, aber als die Schmerzen dann am Abend wieder einsetzten kamen sie mir schlimmer vor als zuvor, nach einem Tag war alles wieder beim Alten.
Können Beschwerden nach einer PRT vorübergehend schlimmer werden?
Welche konservativen Therapien möchte mich nicht operieren lassen kämen noch in Frage?
Habe ich überhaupt noch eine Chance beschwerdefrei zu werden?
LG drachenfrau
Schmerzen im vorderen Oberschenkel bei BSV L3/L4
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage an Experte-Stehn
Antwort von Experte-Stehn
Sehr geehrte drachenfrau,
1.
Tatsächlich können nach einer PRT die Beschwerden erst mal schlimmer werden; das in einer PRT oft verabreichte Cortison wirkt meistens wenn es wirkt! erst nach 1-2 Tagen.
2.
Die wichtigste Therapie haben Sie ja bereits einmal erfolgreich durchgeführt: konsequente Physiotherapie zur dauerhaften Stabilisierung der Wirbelsäule und zur Entlastung der überbeanspruchten Bandscheiben und Gelenke; zusätzlich können, zumindest im Akutfall, Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac helfen; darüberhinaus ist der pflegliche Umgang mit Ihrer Wirbelsäule in Beruf, Privatleben und Sport wichtig: keine unnötigen Überlastungssituationen heraufbeschwören, und für ausreichende, abwechslungsreiche Bewegung sorgen
Aber noch einmal: das Wichtigste ist und bleibt die konsequente Physiotherapie zur dauerhaften Stabilisierung der Wirbelsäule und zur Entlastung der überbeanspruchten Bandscheiben und Gelenke!
3.
Natürlich haben Sie die Chance, beschwerdefrei zu werden und zu bleiben! Allerdings müssen Sie dafür immer etwas mehr tun, als jemand, der einen "gesunden" Rücken hat
Ich wünsche Ihnen gute Besserung
Ihr Dr. med. Frank Stehn
Kommentar
Sehr geehrter Herr Dr. Stehn,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Mittlerweile hatte ich meinen 3. Termin beim Orthopäden und auch die 3. PRT und diesmal war ich sogar 3 Tage beschwerdefrei nach der Spritze.
Leider habe ich jetzt den nächsten Termin erst am 23.5.12.
Irgendwie habe ich jetzt Angst dass es sich bis dahin wieder verschlechtern könnte und der gute Effekt verloren geht. Das mulmige Gefühl wird noch verstärkt, da der Orthopäde beim letzten Mal von Schmerzkatheter oder OP gesprochen hat, das will ich aber vermeiden. Eine OP würde für mich nur in Frage kommen wenn ich anhaltende neurologische Ausfälle hätte.
Welche Abstände für die PRTs sind vertretbar und wie viele kann man überhaupt machen?
Vielen Dank für Ihre Mühe
LG drachenfrau
