Hallo Herr Dr. Pingsmann,
ich heiße Jutta, bin 52 Jahre und habe schon viele Jahre Probleme mit dem Rücken. (In der Kindheit schon hart mitgearbeitet und sehr schwer getragen). Orthopädisch ist alles abgeklärt. Jedoch auf die immer wiederkehrenden heftigen Symtome, besonders nach schwerem Heben, längerer Gartenarbeit und einseitige Belastung/Haltung (mehrere Stunden telefonieren) im Büro, findet mein Orthopäde keine genaue Erklärung für mich und kann nicht helfen. Das schlimmste für mich ist dieser akute, teils stechende und ziehende Schmerz, ausgehend vom oberen/mittleren Rücken links der Wirbelsäule und ausstrahlend bis unter den Arm (unterhalb der Achserlhöhle) in die linke vordere Brust. Ständig habe ich Angst, dass mit meiner Brust was wäre. Ist aber alles regelmäßig abgeklärt worden und ist alles o.k. Die Schmerzen klingen nur langsam ab in einem Zweitraum bis ca. 2 Wochen. Ich spüre ganz oft einen Ausgangsschmerz an/neben einer Rippe links. Selbst bei einer Massage hat man mir schon mal gesagt, dass da irgendetwas nicht stimmt. Teilweise ist ein richtiger Knoten/Verhärtung zu fühlen. Erwähnen möchte ich noch, dass ich auch große Probleme mit der HWS habe. Ertappe mich dabei, dass ich fast nur noch den Kopf beim schlafen nach rechts lege. Die Bewegungsfreiheit links ist sehr eingeschränkt.
Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung von Ihnen freuen und bedanke mich sehr herzlich im voraus dafür.
Liebe Grüße
Jutta
Rücken- und Brustschmerzen
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrte Jutta,
ich danke für Ihre ausführliche Mail vom 10.09.08.
Die von Ihnen geschilderten Beschwerden deuten weniger auf eine Erkrankung Ihrer Brustdrüse als mehr auf ein Problem des Bewegungs- und Haltungsapparates hin. Beschwerden in der Brustwirbelsäule mit Ausstrahlung in den Rücken und entlang der Rippen sind häufig sehr hartnäckig und schwierig anzugehen. Die von Ihnen angegebene schwere körperliche Arbeit kann dabei ein Ursachenfaktor aus der Vergangenheit sein. Die von Ihnen genannten Beschwerden treten aber mindestens genauso gut bei arbeitsarmen und wenig belastet aufgewachsenen Menschen auf.
Die körperliche Untersuchung mit Abtasten der Wirbelsäule und Prüfung der Beweglichkeit zwischen den einzelnen Wirbelkörpern (Bewegungssegmente) sollte Ihren Orthopäden zu einer klaren Diagnose kommen lassen. Sicherheitshalber sollte eine Röntgenuntersuchung, bei zweifelhaftem Verdacht auch eine aufwändige Magnetfelduntersuchung (MRT) durchgeführt werden. Von Ihrem Hausarzt sollten Sie internistische Begeiterkrankungen abklären lassen, insbesondere sollte eine kleine Laboruntersuchung Ihre innere Erkrankung aufdecken.
Den genannten Muskelverspannungen in Form von Muskelknoten können Sie nur durch ein regelmäßiges körperliches Ausdauertraining mit gewissen Belastungsspitzen nachkommen. Die von Ihnen angegebene längere Gartenarbeiten und das schwere Heben stellt keinen Sport dar, sondern ist eine Überlastung in der falschen Richtung. Ausgleichssport ist daher für Sie sehr notwendig. Eine so genannte Rückenschule ist nicht ausreichend. Eine regelmäßige sportliche Betätigung, z. B. 1x wöchentlich Schwimmen und 1x wöchentlich Kraftausdauersport, z. B. Aerobic oder Pilates, sollten hilfreich sein. Bis die Wirkung dieser Maßnahmen eintritt, kann örtlich mit Eigenstromtherapie (TENS) behandelt werden.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Ausführungen geholfen zu haben und wünsche baldige Genesung
Dr. A. Pingsmann
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