Sehr geehrter Dr. Stein,
ich habe seit ca. 8 Wochen Kopfschmerzen.
Der Orthopäde diagnostiziert : Muskelverhärtung und verschreibt Ortoton. Nach 2wöchiger Einnahme bekam ich Schwindel und mußte dieses Medikament absetzen. Gleichzeitig hat er nach Röntgen festgestellt, daß an 3 Halswirbeln die kleinen Dornfortsätze an einer Seite aufeinander kommen. Anwendung : Krankengymnastik /Muskelaufbau. (Bin seit 23 Jahren Mitglied im Fitnessclub ). Trotz allem konnte ich die Kopfschmerzen nicht ertragen, so daß mich mein Hausarzt ins Krankenhaus /Neurologie einwies. Dort bin ich neurologisch untersucht worden, CT und Rückenmarkspunktion. Zum Abschluss ein Medikament zu Muskelentspannung mit der Bitte, keine Schmerzmittel mehr zu nehmen. Hatte Ibo 400 bzw. 600 über einige Wochen genommen.
Meine Kopfschmerzen sind immer noch da. Bin ziemlich verzweifelt.
Muskelverhärtung im Nackenbereich
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Antwort von Experte-Stehn
Sehr geehrte Hansherbert,
zumindest können sie ja beruhigt sein, dass hinter Ihren Kopfschmerzen nicht Schlimmes steckt, da ja offensichtlich eine gründliche neurologische Diagnostik erfolgt ist.
Wenn Ihre Kopfschmerzen aus dem Nacken über den Hinterkopf ziehen, können diese ja noch aus der Halswirbelsäule kommen. Hier ist ggfs. die Abklärung über ein MRT sinnvoll, um Veränderungen der Bandscheiben zu erkennen, die solche Beschwerden auslösen können.
Häufig findet man bei solchen, als Spannungskopfschmerzen bezeichneten, Nacken-Kopfschmerzen jedoch keine direkt sichtbare Ursache.
Überlegen Sie, in welchen Situationen diese Beschwerden auftreten. Haben diese mit Belastungen in Beruf, in der Familie, mit Geldsorgen, oder anderen Problemen zu tun? Wie ist Ihre Körperhaltung am Arbeitsplatz? Sitzen Sie häufig und lange vor dem Computer? Bewegen Sie sich viel, oder sind sie eher ein Bewegungsmuffel?
Lassen Sie sich ruhig etwas Krankengymnastik und manuelle Therapie verschreiben. Massagen und Wärme lindern auch oft solche Beschwerden. Sorgen Sie insgesamt für ausreichend Bewegung und unterstützen Sie diese z. B. durch regelmäßiges, langsames Schulterrollen für mindestens 5 Minuten, mehrmals am Tag.
Von Medikamenten würde ich zunächst auch die Finger lassen.
Ich wünsche Ihnen gute Besserung
Ihr Dr. med. Frank Stehn