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Kann man eine Bandscheibenprotrusion operieren?

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage

14.05.2014 | 17:50 Uhr

Hallo. Ich bin so langsam am verzweifeln und würde gerne mal Ihre eventuelle Meinung hören. Damit Sie sich ein Bild von mir machen können, hier ein paar Details:

weiblich, 23 Jahre alt, rechtsgerichtete BWS Skoliose, deutlicher Schulterhochstand links, früherer Morbus Scheuermann, Osteochondrose im Bereich TH 9-12, links mediolaterale Bandscheibenprotrusion nach kranial umgeschlagen im Segment TH11/12.

Ich hab nun seit ca 3 1/2 Jahren täglich Schmerzen im Bereich der Protrusion die sich bis zum Schulterblatt hochziehen. Es ist meist ein einengendes, drückendes Gefühl und die Stellen sind auch sehr druckempfindlich. Der Rücken knackt in einer Tour. Meine Physiotherapeutin meinte sie kann keine Federung im Bereich der BWS/HWS  feststellen  Ich hab schon so viel ausprobiert, aber nichts hält länger als einen Tag. (Wärme, Tens, MT, KG, Paravertebralblockaden, spritzen und quaddeln, Physiotherapie, Reha Sport, Sport im Sportstudio, Medikamente, Osteopathie bin ich gerade dabei)

Alle Ärzte sagen immer zu mir Bewegung wäre das A und O, doch umso mehr ich mich bewege, umso mehr Schmerzen habe ich. Ich mach schon so viel ich kann. Ich gehe 2x die Woche zur Physiotherapie, 2x die Woche zum Sport im Sportstudio und 1x die Woche ist auch noch Reha Sport)

Ab und zu meldet sich dann mal der Ischias, den ich dann ganz gut mit einem Muskelrelaxan in den Griff bekomme. Zurzeit hab ich noch zusätzlich Probleme und Schmerzen mit den Schulter - Schlüsselbeinbereichen, welche links eine Bewegungseinschränkung des Kopfes und rechts Arm heben, Kopfschmerzen, Schulter in verschiedene Richtungen bewegen bereitet Schmerzen und Kribbeln im Schlüsselbein verursachen.  Ich nehm je nach Schmerzintensität enweder Ibu600+Novaminsulfon500 oder Ibu800+Novaminsulfon500.

Meine eigentlichen Fragen wären: 1. Was würden Sie mir raten wenn ich als Patientin zu Ihnen in die Praxis kommen würde?

2. Kann man eine Bandscheibenprotrusion operieren und wäre es in meinem Fall sinnvoll?

3.Wie schnell kann sich aus einer Bandscheibenprotrusion ein Bandscheibenprolaps entwickeln?

 

Tut mir leid das ich nun so viel geschrieben habe.

Ich hoffe trotzdem das Sie sich die Zeit nehmen um mir zu antworten. Würde mich über Ihre Meinung wirklich freuen. Liebe Grüße.  :-)

 

 


21.11.2018 15:10 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Experte-Stehn
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24.05.2014, 15:13 Uhr
Antwort von Experte-Stehn

Sehr geehrte phönix,

zuerst einmal würde ich Sie eingehend untersuchen, um mir selbst ein Bild der beschriebenen Beschwerden und Beeinträchtigungen zu machen. Erst dann könnte ich Ihnen etwas Sinnvolles raten.

Laut Ihrer Beschreibung besteht bei Th 11/12 eine Bandscheibenprotrusion, die nach kranial (kopfwärts) umgeschlagen sei. Dies ist sicher sehr ungewöhnlich, da sich bei einer Protrusion (Vorwölbung) einer Bandscheibe, im Gegensatz zu einem Prolaps (Vorfall), per definitionem kein Bandscheibenmaterial aus der Bandscheibe löst und daher auch nicht nach kranial (oder in eine andere Richtung) umschlagen kann. Eine reine Vorwölbung (Protrusion) wird nur ganz selten operiert, da sie in der Regel keine operationswürdigen Beschwerden (Nervenschäden mit Lähmungserscheinungen) auslöst. Ein umgeschlagener Bandscheibenvorfall (Prolaps) jedoch kann durchaus gelegentlich Nervenschäden verursachen und daher manchmal auch zur Operation zwingen. Nach Ihrer Beschreibung liegt bei Ihnen kein Grund zur Operation vor. 

Wie lang die Entwicklung von einer Protrusion zu einem Prolaps dauert, kann nicht pauschal beantwortet werden. Bei ungünstigen Belastungsverhältnissen kann sich sehr rasch ein Vorfall aus einer Vorwölbung entwickeln. In den allermeisten Fällen wird aus den Vorwölbungen jedoch kein Vorfall.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung

Ihr Dr. med. Frank Stehn

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24.05.2014, 22:04 Uhr
Kommentar

Vielen lieben Dank für Ihre Antwort.

Haben Sie denn vielleicht, eventuell noch eine Idee was ich noch versuchen kann, um die Schmerzen weningstens ein bischen erträglicher zu machen? Nehme gerne jeden Tipp an und werde versuchen ihn umzusetzen.

Hier mal 2 Bilder zu meinen Mrt´s:

(Ich hoffe, Sie können sie öffnen)

 

https://www.dropbox.com/s/3qjzp1unnzpakr4/20140524_213707.jpg

https://www.dropbox.com/s/3w9dfnxojhe1h8a/20140524_213548.jpg

Ganz liebe Grüße, Phönix.

Experte-Stehn
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27.05.2014, 22:41 Uhr
Antwort von Experte-Stehn

Sehr geehrte phönix,

da Sie ja schon recht viel ausprobiert haben und nichts von alledem wirklich hilft, sollte doch noch mal die Diagnose überprüft werden. Vielleicht wird mit all den Maßnahmen gar nicht das behandelt, was wirklich ursächlich für Ihre Beschwerden ist.

Mein Rat: investieren Sie etwas Zeit und ggfs. auch Geld in eine gründliche Untersuchung durch einen manualtherapeutisch geschulten Arzt, der Sie noch nicht kennt und der sich auch ausreichend Zeit für Sie nehmen kann. 

Wenn "körperliche" Therapien nicht anschlagen, muss auch an "nicht-körperliche" Ursachen gedacht werden. Ggfs. kann dabei auch ein Neurologe/Psychologe helfen.

Ich wünsche Ihnen weiter gute Besserung

Ihr Dr. med. Frank Stehn

P.S.:

In der Dropbox lassen sich keine Dateien öffnen.

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