Guten Tag,
Befund nach MRT: Bandscheibenvorfall des Segmentes L5/S1 links mediolateral bis intraformaminal. Und nach caudal luxiert. Angedeutet links betonte Protrusion des Segmentes L4/5. Wurzeltaschenzyste links bei S 1/2. Eine Spinalkanalstenose liegt nicht vor. Wurde mit Spritzen Dexa, Ibuhexal Akut 400 und jetzt Diclofenac 50 MG behandelt.
Schmerzen im linken Bein, vom Hüftknochen bis in den linken Fuss.
Teilweise sehr ausgeprägte Schmerzen, die aber langsam zurück gehen. Diclofenac scheint besser zu wirken, als die anderen Medikamente.
Die Behandlung hat Mitte November begonnen.
Schwimme seit einigen Tagen ca. 15 Minuten. Mache auch wieder moderate Rückengymnastik ca. 15 Minuten täglich und arbeite mit dem Schwingstab.
Frage 1: Sollte die Zyste raus?
Frage 2: Habe diese Haltungsschäden seit meiner Jugend, bin jetzt 66 Jahre alt. In den letzten Jahren regelmässig Gymnastik, Turnen, Radfahren und Schwimmen gemacht. Meine deutlich ausgeprägte Rückenmuskeln zu haben.
Könnte es sein, dass der Vorfall beschwerdefrei ist, und statt dessen ein Problem im Hüftgelenk vorliegt? Ständige Beschwerden - auch im Sitzen - keine sehr starke Schmerzen, aber ich merke es IMMER.
Oder ist dies bei diesem Befund auszuschliessen.
Frage 3: Darf ich Schwimmen durch normale 30 Minuten Wassergymnastik - keine Aquafitness - ergänzen und auf wieviele Minuten sollte ich das Schwimmen, Brustschwimmen: mit Kopf unter dem Wasser - wie bei Wettbewerbsschwimmern erhöhen.
Muss bis spätestens Ende Februar wieder vollkommen Beschwerdefrei sein.
Ich bedanke mich für Ihre hilfreiche Antwort.
Danke und Gruss Simon
Bandscheibenvorfall - Wurzeltaschenzyste
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage
Antwort von Experte-Stehn
Sehr geehrter Simon,
zu Frage 1:
Solange nur Schmerzen vorliegen, die, wenn auch langsam, unter Therapie rückläufig sind, sollten Sie über eine Operation nicht weiter nachdenken, sondern die bisher erfolgreiche konservative Therapie konsequent fortsetzen.
Zu Frage 2:
Ihre Beschwerden passen eher zu einem Rücken-, als zu einem Hüftleiden. Dies lässt sich aber recht einfach durch eine körperliche Untersuchung und ggfs. durch ergänzende Röntgendiagnostik zuordnen.
Zu Frage 3:
Solange während und in den ersten 18 h nach dem Schwimmen keine Beschwerden im Rücken auftreten, dürfen Sie solange schwimmen (saubere Technik vorausgesetzt), wie es Ihnen Spaß bereitet und Sie sich nicht unnötig überlasten.
Sehen Sie Ihre Heilung aber bitte nicht als einen Wettlauf mit der Zeit oder gar einem bestimmten Datum an! Lassen Sie Ihrem Körper die Zeit, die er, mit therapeutischer Unterstützung und vernünftigem Verhalten Ihrerseits, dafür braucht! Sie sind bis jetzt offenbar auf einem guten Weg. Gefährden Sie den bisher positiven Heilungsverlauf daher bitte nicht durch zu großen Ehrgeiz.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiter gute Besserung und viel Erfolg
Ihr Dr. med. Frank Stehn
Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. Stehn, ich bedanke mich für Ihre Antwort. Möchte aber noch eine Frage genauer stellen: sollte man die Zyste nicht besser entfernen um mögliche Komplikationen auszuschliessen. Gerne höre ich von Ihnen. Danke + Gruss Simon
Antwort von Experte-Stehn
Sehr geehrter Anonym,
hierzu ein ganz klares Nein!
Erst, wenn die Zyste zunehmend symptomatisch wird, lässt sich ein Eingriff rechtfertigen!
Bei sich bessernden Beschwerden wird kein vernünftiger Operateur einen Eingriff vornehmen, da er die Situation durch eine OP nicht mehr verbessern kann. Darüberhinaus ginge er dann noch, völlig ohne Not, das Risiko aller OP-Komplikationen ein.
Also, Finger weg von der Zyste, solange diese keine wirklichen Probleme verursacht.
Ich wünsche Ihnen gute Besserung
Ihr Dr. med. Frank Stehn