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Bandscheibenvorfall LW5/S1

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage

30.01.2008 | 03:50 Uhr

Bei mir wurde eine Akute lumboischialgie rechts bei ISG-Reizung rechts und großem Bandscheibenvorfall L5/S1 rechts mit Wurzelreizung S1 rechts, Osteochondrose L5/S1 sowie Spondylarthose L4-S1 diagnostiziert.

Ich habe dann eine Schmerztherapie (5 x Infiltration) sationär machen lassen. Anschließend eine AHB über 4 Wochen mit diversen Anwendungen wie Krankangymnastig, Wasseranwendungen und Medizinisches Aufbautraining der Rückenmuskulatur. Danach folgte dann die IRENA mit Aufbautraining.
Schmerzen habe ich nur noch wenn ich vom Sitzen aufstehe aber dann massiev im rechten Bein bzw. kurz unterhalb der rechten Pobacke und nur puktuell. Mit Gegendruck verschwindet dieser Schmerz dann gleich wieder.
Kann es sein, dass das ISG auf den Ischiasnerv drückt und ich deshalb diese komischen Schmerzen habe? Ich bin in einem speziellem Fitnesstudio ähnlich wie Kiesertraining.
Zu welcher Behandlung können Sie mir raten bzw. was kann ich gegen diese Schmerzen tun?
Vielen Dank für die Antwort.

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05.02.2008, 10:07 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Markus,

ich danke für Ihre Mail vom 30.01.2008, die ich leider erst jetzt beantworten kann.

Für den großen Bandscheibenvorfall und die in der bildgebenden Diagnostik wiedergegebene Osteochondrose scheint es Ihnen bereits recht gut zu gehen.

Das ISG ist ein sehr großes Gelenk, was jedoch keinesfalls auf den Ischiasnerv drücken kann. Der Ischiasnerv ist eine Art Kabelbaum, der verschiedenen Zuleitungen/Kabel hat. Diese Kabelzuleitungen verlaufen in der Nähe des ISG, können jedoch mit Ausnahme eines Tumors keinesfalls auf den Ischiasnerv oder seine Zuleitungen drücken. Die Beschwerden führe ich in erster Linie auf die veränderte Bandscheibe und die Schmerzausstrahlung, in zweiter Linie auf ein restlichen Reizzustand der Zuleitungen des Ischiasnervs, wahrscheinlich der so genannten Nervenwurzel S1 rechts zurück. Diese Wurzelreizung kann über Jahre bestehen und ähnliche Schmerzen wie bei einem leichten oder mittelschweren Muskelkater verursachen.

Die Tatsache, dass Sie bereits in einem Fitnessstudio trainieren, ist sehr ermutigend. Wichtig dabei ist, dass Sie insbesondere eine Rumpfrotation vermeiden und Bauch- und Rückenkräftigungsübungen aus einer stabilen Position der unteren Lendenwirbelsäule und des Beckens herausmachen. Hier dürfen auf keinen Fall Hebeleffekte eintreten.

Therapeutisch bieten sich Stabilisierungen des lumbosakralen Überganges als Eigenübung an. Ein ausgebildeter Krankengymnast kann Ihnen das nach Verordnung durch Ihren Orthopäden zeigen und nach einigen Monaten Ihre Eigenübungen kontrollieren. Insgesamt sehe ich trotz der recht schwierigen Ausgangssituation bei Ihnen eine gute Prognose und wünsche Ihnen baldige Genesung.

Mit freundlichen Grüßen


Dr. A. Pingsmann


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