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Wie bringe ich meinen Vater dazu, einer Therapie zuzustimmen?

Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Rehabilitation | Expertenfrage

04.09.2019 | 12:30 Uhr

Hallo,

wir haben zu Hause große Probleme mit meinem Vater, der uns psychisch enorm belastet, sodass wir verzweifeln und nicht wissen wie es weiter gehen soll. Das geht soweit, dass wir versuchen so viel Zeit wie möglich außerhalb der Wohnung zu verbringen, damit wir ihn nicht ertragen müssen. Wir sind der Meinung, dass er eine Therapie machen müsste, was er aber niemals akzeptieren würde. Wie kann man das am besten erreichen, wenn es folgende Probleme gibt:

- Völlig unsinnige Überzeugungen

Beispiel: „Essen ist unlogisch, weil man es sowieso wieder ausscheidet.“ Bezeichnet die Menschheit daher als Idioten und denkt er wäre ein Genie, weil er als einziger diese Erkenntnis gewonnen hat. Isst daher nicht, bis er an seine Grenzen geht (2 Tage) und tut es dann heimlich (verwischt Spuren).

Beispiel: Denkt dass Arztbesuche sinnlos sind, weil Krankheiten von selbst abheilen.

- keine Motivation zur Bewältigung alltäglicher Dinge

Beispiel: bereitet sich kein Essen zu, wenn es andere nicht für ihn tun, obwohl er hungrig ist. Duscht sich wochenlang nicht. Braucht sehr viel Anleitung und mehrfache ernste Aufforderung, um diese Dinge zu tun (wie ein Kind). Sitzt von morgens bis abends vor dem Fernseher. Geht nichts einkaufen, selbst wenn der Kühlschrank leer steht.

- Sozial isoliert – meidet Kontakt zu anderen Menschen, geht nicht aus dem Haus

Beispiel: Bei Hochzeiten sagt er im Vorfeld seine Anwesenheit zu. Am Tag der Hochzeit findet er immer einen Grund zu streiten und nimmt dies als Anlass dafür, wieder abzusagen und zu Hause zu bleiben „Ich bleibe zu Hause, geht ohne mich.“

Beispiel: Unterhaltungen mit Menschen fallen ganz kurz und oberflächlich aus. Tut im Gespräch so als würde er den Gesprächspartner mögen, schimpft und lästert über diesen aber hinterher.

- Übernimmt keine Verantwortung für seine Situation

Beispiel: Gibt anderen Familienmitgliedern die Schuld, ist uneinsichtig, beharrt auf seinen Standpunkt, geht Konfrontationen mit Problemen aus dem Weg → schmeißt wichtige Briefe einfach weg (Mietrückstand und fristlose Kündigung durch den Vermieter). Denkt nicht an die Konsequenzen seiner Handlungen.

- Verantwortungsloser Umgang mit seiner Gesundheit

Beispiel: Leugnet zu Hause die ärztlich diagnostizierten Krankheiten (Raucherlunge, Scabies), verweigert zu Hause die Therapie, behauptet Dritten gegenüber aber in Behandlung zu sein. Raucht heimlich weiter, entnimmt Zigaretten von anderen. Wurde beim Rauchen erwischt und hat die Packung versucht zu verstecken, indem er es aus dem Fenster wirft.

Hat wegen seiner Uneinsichtigkeit Familienmitglieder mit Scabies infiziert. Behauptet aber, sie hätten ihn infiziert.

Beispiel: Hat Rehasport verschrieben bekommen, geht aber nicht hin. Wenn man ihn persönlich zwingt und dorthin bringt tut er so als würde er reingehen, wartet dann allerdings vor der Tür bis er wieder abgeholt wird.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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19.09.2019, 20:31 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Letztendlich ist ihr Vater ein freier Mensch, der selbst entscheiden kann, wie er leben möchte. Es ist natürlich möglich, dass das Verhalten ihres Vaters pathologisch ist. Dies können wir natürlich nicht im Rahmen eines Internetforums einschätzen. Eine Möglichkeit wäre es, wenn eine vertraute Person ihres Vaters von außerhalb der Familie mit ihm spricht. Auch könnte es Ihnen vielleicht helfen, ihren Hausarzt, wenn ihr Vater diesem vertraut, um einen Hausbesuch zu bitten.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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