Mein Freund (35J) leidet seit einigen Monaten an juckenden Hoden,durch zu trockene Haut.Er bekam von der Hautärztin eine Creme-Jellin Neomecyn,die er 3x täglich auftrug und es ganz gut in den Griff bekam. Nun Wochen später fängt es wieder an zu jucken,besonders in der Nacht,was sehr stöhrend für mich als Partnerin ist.Was kann das nur sein und wie könnte er das in den Griff bekommen?Er kann doch nicht Zeit seines Lebens zur Hautärztin rennen...Seine Kopfhaut und andere Hautpartien sind übrigens auch ziemlich trocken,aber am Hoden kratzt er sich besonders viel.Er duscht täglich...
Würde mich über eine Antwort freuen.
Gruß Cary
Hoden juckt
Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Rehabilitation | Expertenfrage
Antwort
Ein Ekzem im Bereich des Hodens gehört zu lästigen Krankheitserscheinungen, die adäquat behandelt werden müssen. Was mir bei Ihrem Freund nicht gefällt, ist dass Jellin Neomycin örtlich angewandt wurde, eine sehr starke kortisonhaltige Salbe, die für mich im Bereich des Hodens nicht zur Anwendung kommen sollte. Wenn ein Kortison gegeben wird, dann bitte eines mit niedriger Wirkstärke, da ja gerade die Haut im Bereich des Hodens besonders empfindlich ist. Alternativ gibt es aber heute auch Salben bzw. Cremes die ohne Kortisonanteil auch eine sehr schöne entzündungshemmende Potenz haben, z. B. Pimecrolimus. Solche Präparate kann selbstverständlich der Arzt aufschreiben. Auch ist die Basispflege sehr wichtig. Ihr Freund muss sich wahrscheinlich daran gewöhnen, den Körper und in dem Fall auch den Hoden örtlich mit Pflegeprodukten einzucremen, wobei er die freie Auswahl hat, was von ihm als angenehm empfunden wird. Diese trockene Haut ist nämlich häufig veranlagt und ist zeitlebens vorhanden, mitunter nur im Laufe der Jahre in unterschiedlich starker Ausprägung. Als unterstützende Therapie kann es aber auch sehr gut sein, gerbstoffhaltige Sitzbäder durchzuführen, die ebenfalls gegen Ekzeme gut wirken oder pflanzliche entzündungshemmende Cremes auszuprobieren (z. B. Halicar Creme, Bedan Creme).
Ich hoffe Ihnen gedient zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. W. Gudat
Leitender Arzt der Klinik